0744 - Die Letzten der Koltonen
ist es aber nicht, daß ein Zusammenhang zwischen der letzten Information und der anschließend erneut beginnenden Nullphase vorhanden ist?"
„Ich weiß nicht."
Abermals zog sich Rhodan mit Lloyd und den beiden Zgmahkonen in seine Kabine zurück.
„Wir müssen zu einer Entscheidung kommen", sagte er, als sie allein waren.
„Ich schlage vor, daß wir uns sofort aus der Rute zurückziehen und in die Heimatgalaxis zurückkehren", erklärte Lloyd.
„Das scheint die einzige Möglichkeit zu sein, die uns noch bleibt."
„Wirklich?" fragte Rhodan. „Damit ist die Gefahr noch nicht gebannt.
Die Koltonen könnten erneut aktiv werden und alles nur noch viel schlimmer machen. Sie könnten uns folgen, und dann käme es zu einer Auseinandersetzung in unserer Galaxis unter Bedingungen, die von ihnen diktiert werden würden."
Py und Olw hatten diese Worte verständnislos verfolgt.
„Wollen Sie uns nicht endlich erklären, was Sie von dem Ilt erfahren haben?" fragte der Zgmahkone nun ungeduldig.
Fellmer Lloyd berichtete.
„So sieht es aus, Olw", sagte er schließlich. „Wenn wir Ihre Brüder und Schwestern befreit haben, müssen wir damit rechnen, daß die Koltonen die Kontrolle über sie übernehmen.
Von diesem Moment an sind Sie nicht mehr Olw oder Py, sondern Sie sind Voillocron und Fahoikon oder ein anderer der Koltonen. Wir sind dann nicht mehr Ihre Freunde, sondern Ihre Feinde, und wir müssen damit rechnen, von Ihnen kaltblütig umgebracht zu werden."
„Niemals", rief Py leidenschaftlich. „Sie glauben doch nicht wirklich, daß wir so etwas tun würden."
„Sie nicht, Py", erwiderte der Mutant freundlich. „Aber Sie sind dann nicht mehr Py. Ein anderes Wesen hat Sie dann übernommen und Ihre Persönlichkeit vollkommen verschwinden lassen.
Die Spezialisten der Nacht repräsentieren damit das siebente Konzilsvolk, ob Ihnen das gefällt oder nicht. Es ist so. Sie werden daher einsehen, daß wir weder Ihnen noch uns einen Gefallen tun, wenn wir Ihre Geschwister befreien."
„Sie haben etwas übersehen", stellte Olw fest. „Voillocron nähert sich der SOL. Er brückt mit Gucky. Beide ziehen sich gegenseitig an. Das bedeutet, daß Voillocron die SOL auf jeden Fall erreichen wird. Er wird auch die Schutzschirme der SOL überwinden. Nichts kann ihn aufhalten. Vermutlich würde er die SOL sogar erreichen, wenn das Schiff seine Position um einige Lichtjahre verändern würde. Ich fürchte, Voillocron würde die SOL sogar finden, wenn Gucky jetzt von Bord gehen würde.
Auch eine Flucht in Ihre Heimatgalaxis wäre keine Rettung, denn Voillocron bewegt sich irgendwo zwischen den Dimensionen, in einem Medium, das sich in unseren Worten und mit Hilfe unserer Kosmomathematik gar nicht ausdrücken läßt. Das alles bedeutet, daß wir irgend etwas tun müssen.
„Dann sagen Sie mir doch, was wir tun können", bat Rhodan.
„Ich weiß es nicht", gestand Olw.
Ratlos blickte er den Terraner an Auch Py wußte nicht weiter.
Das Ruflicht am Interkom leuchtete auf. Rhodan beachtete es zunächst nicht, schaltete das Gerät dann jedoch ein.
„Was gibt es denn?" fragte er ärgerlich über die Störung.
„Dobrak wünscht Sie zu sprechen, Sir", meldete der Erste Offizier der SOL.
„Ich habe keine Zeit. Sobald es geht, werde ich mich bei ihm melden." Er schaltete ab.
Fellmer Lloyd schnippte mit den Fingern.
„Jetzt habe ich's", sagte er temperamentvoll. „Perry, ich glaube, ich habe die Lösung."
„Dann heraus damit", forderte Rhodan.
„Wir müssen die Befreiungsaktion wie geplant durchführen", erklärte Lloyd. „Das ist die Voraussetzung:"
„Fellmer, wir hatten doch gerade..."
„Bitte, Perry, warten Sie. Lassen Sie mich fortfahren", bat der Mutant, und dann führte er seine Überlegungen zu Ende.
*
Die Bordchronometer zeigten den 8.4.3581 an, als die Befreiungsaktion für die in der Festung Carmionth-Krol gefangengehaltenen Spezialisten der Nacht anlief.
Fellmer Lloyd übernahm es, Gucky aus seiner Kabine herauszuholen. Dabei stellte er überrascht fest, daß das ihn umgebende Energiefeld sich vergrößert hatte und nun einen Durchmesser von fast dreißig Metern angenommen hatte.
„Damit scheidet eine Space-Jet als Einsatzraumer aus", erklärte er Rhodan. „Wir müssen einen Leichten Kreuzer nehmen, damit die Besatzung durch das Energiefeld nicht gestört wird."
„Einverstanden", sagte der Kommandant der SOL. „Informieren Sie Contervolt, damit er entsprechend umdisponieren kann. Er
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