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0744 - Die Verwandlung

0744 - Die Verwandlung

Titel: 0744 - Die Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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veränderte sich plötzlich, und damit begann auch eine Veränderung ihrer Haut.
    Die Wunden aus dem Gesicht verschwanden wie wegradiert. Dafür schob sich eine braune Haut hoch, die auch an ihrem Körper entstand, dort allerdings in die entgegengesetzte Richtung lief, also vom Hals den Oberkörper hinab bis hin zu den Beinen und Füßen.
    Es war ein Schleim, ein Schmier, doch er war nicht so glatt, wie er beim ersten Hinsehen ausgeschaut hatte. Er bestand aus zahlreichen kleinen Schuppen und Plättchen, und es war für Jessica Long auch nicht angenehm, diese Verwandlung zu erleben, denn sie schaffte es nicht mehr, sich auf den Beinen zu halten.
    Sie warf sich zu Boden.
    Ein tierischer, urwelthafter Schrei verließ dabei ihren Mund, und wie ein Tier benahm sie sich auch.
    Sie lag auf dem Bauch.
    Sie schlug mit den Armen um sich, sie bewegte dabei die Beine hektisch auf und ab. Die Fingernägel waren zu langen, kleinen Messern geworden. Sie schimmerten im Licht der Kerzen leicht blutig.
    Es gab auch keine Trennung mehr zwischen Nägeln und Fingern, beide bestanden jetzt aus einem Teil und bewegten sich hektisch und kratzend über den rauhen Steinboden des Weinkellers, als wollten sie sich selbst schärfen, um mir dann als Waffe das Herz aus dem Leib reißen zu können.
    Es war furchtbar, sie quälte sich selbst. Wir hörten die fauchenden und schrillen Schreie, die eine Verwandlung wie diese leiteten. Für mich und auch den Jungen war es der reine Alptraum, dieser Metamorphose zuschauen zu müssen.
    Jessica lag jetzt auf dem Bauch.
    Dann zuckten ihre Glieder, sie hob den Körper an, so daß sie sich mit den Händen und den Knien abstützen konnte.
    In dieser Haltung verharrte sie.
    Für einen Moment wurde es so still, daß nur mein und das Atmen des Jungen zu hören war.
    Die Kreatur der Finsternis wirkte in dieser Position wie ein zum Sprung bereites Raubtier, das sich jeden Augenblick abstoßen und auf den Jungen zuschnellen konnte, um ihn mit den messerscharfen Nägeln zu zerreißen.
    Ich betete, daß dies nicht geschah, und das Monstrum überlegte es sich auch.
    Er knurrte…
    Während dieses Geräuschs hielt es den Mund offen. Etwas tropfte grün schimmernd daraus hervor.
    Geifer…
    Ich kam mir so verdammt hilflos vor. Es war unmöglich für mich, an meine Waffen heranzukommen. Die Vorteile lagen allesamt auf Jessicas Seite, wobei ich mich schon weigerte, auch nur an ihren Namen zu denken. Es war nicht mehr die Jessica, die ich so geschätzt und auch geliebt hatte.
    Sie war nichts anderes als eine Urdämonin, eine Kreatur der Finsternis, die sich in einen anderen magischen Kreis eingeschlichen hatte, um mich von sich abzulenken und in Sicherheit zu wiegen, damit sie um so brutaler zuschlagen konnte.
    Das hatte sie, weiß Gott, bewiesen.
    Sie zuckte. Der braunschuppige Körper sah aus, als litte er unter starken Peitschenschlägen. Immer wieder zuckte er hoch, immer wieder schrie sie heiser auf. Äußerlich verwandelte sie sich nicht, es mußte etwas mit ihrem Innern zu tun haben.
    Den ersten großen Schock hatte ich überwunden. Ich konnte wieder einigermaßen normal denken.
    Da fing mein Polizistengehirn an zu arbeiten.
    Wie kamen Elohim und ich hier raus? Beide waren wir gefesselt, und mir würde es niemals gelingen, an meine Waffen heranzukommen. Das Kreuz wäre eine Chance gewesen, nur steckte es in meiner rechten Tasche, und mit auf dem Rücken gefesselten Händen konnte ich es auf keinen Fall hervorholen.
    Da war nichts zu machen.
    Über den Körper hinweg sah ich die Blicke des Jungen auf mich gerichtet. Der Ausdruck in den Augen hatte sich jetzt verändert. Er kam mir vor, als wollte mir Elohim Mut machen, mir etwas sagen, was ich zu tun hatte.
    Was denn?
    Wir kamen nicht mehr dazu, darüber zu reden, denn die Kreatur auf dem Boden bewegte sich.
    Sie drückte sich hoch.
    Stand sie auf?
    Nein, uns beiden fiel wohl ein Stein vom Herzen, als sie wieder nach vorn sackte, als wollte sie sich auf den Bauch legen. Das geschah nur für einen Moment, denn kaum hatte sie den Untergrund berührt, rollte sie sich zur Seite, ins Licht, blieb auf der Seite liegen, wobei sie die Beine anwinkelte, die Schultern hochdrückte und den Kopf in den Nacken zog. Ihre Lage erinnerte mich an die eines Embryos im Mutterleib.
    Auch die Arme hatte sie vor dem Körper angewinkelt. Ihre Brüste lagen in den Winkeln der beiden Ellenbogen, und das Gesicht war halb zur Seite gedreht.
    Ich stand sehr günstig und konnte direkt auf diese

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