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0744 - Die Verwandlung

0744 - Die Verwandlung

Titel: 0744 - Die Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bewegte sich.
    Was einmal Jessica gewesen war, wuchtete sich in eine sitzende Stellung. Dort blieb sie auch hocken, schaute nach vorn und wunderte sich plötzlich, daß ich nicht mehr in ihrer Blickrichtung stand und sie mich nicht sah.
    Ich ging weiter.
    »Komm schon, John, komm!«
    Natürlich hatte Elohim die Bewegung des Monstrums gesehen und konnte sich seinen Reim darauf machen. Wenn die Kreatur merkte, was wir vorhatten, würde sie verdammt schnell werden.
    Ich erreichte den Jungen.
    Direkt neben ihm blieb ich stehen, schob mich etwas zurück, und seine auf dem Rücken gefesselten Hände befanden sich in gleicher Höhe wie die Außentasche meiner Jacke. Er mußte jetzt nur die Hände hineingleiten lassen und das Kreuz hervorziehen.
    Ich sackte etwas in die Knie, um ihm das Hineinschieben der Hände zu erleichtern. Dabei hatte ich meine Position zu ihm noch einmal verschoben und stand nun günstiger.
    Klappte es?
    Ich konnte mich nicht mehr darauf konzentrieren, denn ein wütender Laut ließ mich aufmerksam werden.
    Die Kreatur hatte etwas bemerkt. Mit einem im Sitzen ausgeholten schwungvollen Anlauf schob sie sich hoch und schnellte dann auf die Füße, wobei ihr rechter Arm zur Seite zuckte und die Finger mit einem schnellen Griff nach dem Messer faßten.
    Sie hielt es fest.
    Sie schwang damit herum und starrte uns an!
    Böse, kalte und grausame Blicke erwischten uns. Erst jetzt sah ich, daß sich die blauen Augen im Innern bewegten, und die rechte Klaue mit dem Messer zuckte.
    »Elohim, beeil dich!«
    »Ja, John - ja…«
    Seine Hände hatte er in die Tasche schieben können. Die Finger waren aber zu kurz, um bis zum Boden durchzukommen. Deshalb drängte ich mich noch näher an ihn heran.
    Die Kreatur schüttelte den Kopf. Sie sagte etwas, das nur noch entfernt mit menschlichen Lauten zu tun hatte. Ich verstand etwas von Tod und Herz, und einen Moment später drehte sie sich herum.
    Dabei hob sie den rechten Arm an, so daß sich die lange Messerklinge in gleicher Höhe mit unseren Gesichtern befand.
    Wenn sie wollte, konnte sie uns gemeinsam und mit einem Streich die Kehlen durchschneiden.
    Elohim fummelte noch immer in meiner Tasche herum. Er stöhnte dabei, als würde er Schwerstarbeit verrichten.
    »Schneller«, flüsterte ich, weil mir aufgefallen war, daß die Kreatur nicht mehr lange warten würde.
    »Ich hab's!«
    »Gut.«
    »Zieh sie raus. Halt sie fest. Laß sie nicht mehr los. Um Himmels willen!«
    Er tat es, aber auch das Monstrum reagierte. Es schwang sein Messer wie eine Machete, als wollte es uns mit einer Bewegung die Köpfe von den Schultern schlagen.
    Die Kreatur brüllte!
    Das Kreuz lag frei.
    »Ich habe es!«
    »Schleudere es vor, aber halt die Kette fest. Du mußt an unserem Körper vorbeikommen.«
    Das tat der Junge, und als die Kreatur das Kreuz aufblitzen sah, zuckte sie zusammen und huschte zurück, begleitet von einem bösen Knurren.
    »Das schaffen wir damit nicht, John!«
    »Abwarten. Gib es her. Ich werde es nehmen.«
    Wieder kam es auf Sekunden an. Wir standen Rücken an Rücken. Ich konnte ja auch beide Hände bewegen und spürte schon bald das kühle Silber an meinen Fingern.
    Ich faßte zu.
    Dann hatte ich das Kreuz.
    Die Kreatur, die einmal Jessica Long gewesen war, kam nicht näher. Aber sie wollte das Messer werfen. Da sprach ich die Formel.
    Die Worte trafen sie, als ihr rechter Arm bereits zum Wurf erhoben war. »Terra pestem teneto - Salus hic maneto!«
    Und das Kreuz ließ uns nicht im Stich!
    ***
    Diesmal erschienen keine Erzengel, um sich irgendwo als Wächter aufzubauen. Es wäre auch nicht nötig gewesen, denn das Kreuz, der Fixpunkt einer Weißen Magie, schützte uns ebenso, wie ich es mir vorgestellt hatte.
    Ein greller Lichtball explodierte im Weinkeller, als wollte er die Wände, die Decke und die großen Fässer zerstören. Das aber trat nicht ein, denn diese Kraft zerstörte nur das Böse und nicht das, was sich in seinem Umfeld befand.
    Der Keller erlebte die weißmagischen Energien wie gewaltige Blitze, aber wo immer auch das Licht war, es gab noch eine dunkle Stelle, und die befand sich im Zentrum.
    Dort stand sie.
    Die Kreatur der Finsternis, die Verräterin, vor der wir gewarnt worden waren, die Frau, die ich einmal geliebt und die Jessica Long geheißen hatte.
    Sie malte sich deutlich ab.
    Sie war ein Schatten, ein Umriß. Sie bot mir ein Bild, das sich unauslöschlich in mein Gedächtnis festgrub. Sie hielt noch die Mordwaffe in der Hand, die uns hatte

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