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0744 - Im Land der Spinnen

0744 - Im Land der Spinnen

Titel: 0744 - Im Land der Spinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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unmittelbarer Nähe konnte sie feststellen, dass es sich um schwarzes Dämonenblut handelte, aber auch, dass der Kopf nicht abgeschnitten oder abgehackt, sondern abgerissen worden war.
    Dafür kam Patricia nicht in Frage. Sie besaß die Kraft dafür überhaupt nicht. Selbst die eines Muskelmanns reichte dafür nicht.
    Was war hier geschehen?
    Und wo befand sich Patricia? Der einzige Hinweis, dass sie hier gewesen war, bestand in ihrer Kleidung!
    Die nächste Frage lautete: Wie ging es von hier aus weiter?
    Der Raum besaß keinen Ausgang.
    Wie war Patricia hier hinausgekommen?
    Sicher nicht durch das Tor. Das war eine Einbahnstraße.
    Trotzdem beschloss Nicole, es noch einmal zu versuchen. Vielleicht gab es hier ein weiteres Tor. Dann konnte sie das benutzen. Denn sie musste ja selbst hier wieder raus, konnte nicht bis ans Ende aller Tage hier bleiben.
    Allerdings, mit etwas Pech hatte Astardis oder ein anderer Dämon Patricia von hier geholt, auf den Wegen, die nur den Bewohnern der Schwefelklüfte möglich waren. Dann gab es für Nicole keinen Weg nach draußen mehr.
    Aber hätte dann nicht dieser Raum ausgelöscht worden sein müssen, weil er nicht mehr gebraucht wurde?
    Nicht darüber nachdenken!
    Handeln!
    Sie versuchte abermals, mit Hilfe des Dhyarra-Kristalls ein Tor zu öffnen!
    ***
    Verblüfft stellte Astardis fest, dass das erste Tor wieder geöffnet - und auch benutzt worden war! Jenes, durch das er Patricia Saris entführt hatte.
    Da hatte er versucht, Zamorra durch das andere Tor in die eigentliche Falle zu locken, und der ging den anderen Weg!
    »Das hilft dir nicht weiter«, murmelte der Erzdämon. »Du wirst trotzdem dort ankommen, wo ich dich haben will. Du hast gar keine andere Chance mehr, egal, was auch immer du tust.«
    Er brauchte nur ein Tor zwischen jenem Raum und dem Land der Spinnen zu schaffen.
    Ein schneller Gedanke durchzuckte ihn.
    War das überhaupt noch nötig? Lohnte der Aufwand sich? Sein Gegner befand sich in einem abgeschlossenen Raum, aus dem er nicht wieder entkommen konnte. Das Tor, das ihn dorthin brachte, führte nur in eine Richtung. Zamorra konnte nicht zurück und nicht weiter.
    Astardis konnte ihn einfach dort vernichten, wo er sich jetzt befand…
    Es gab zwei Möglichkeiten: Er fiel über Zamorra her und brachte ihn um.
    Oder er ließ den Raum einfach aufhören zu existieren, wodurch auch der im Raum befindliche Zamorra aufhören würde zu existieren.
    Das war wohl die für ihn selbst sicherere und effektivere Lösung.
    »Das war's dann, mein Feind«, murmelte er und ließ seine Magie wirken.
    ***
    Der Ladenbesitzer starrte entgeistert zur Tür. Der seltsame Mann war einfach vor seinen Augen verschwunden.
    »…noch am Apparat?«, hörte er die Stimme eines Polizisten aus dem Telefonhörer.
    Er antwortete nicht mehr, sondern legte den Hörer langsam wieder auf die Gabel. Was hier geschah, verstand er nicht und wollte es auch nicht verstehen. Er ging zur Tür, hinaus und wieder rein, breitete die Arme aus und tastete nach dem Verschwundenen, ohne ihn zu finden.
    Dann zuckte er mit den Schultern.
    Er schloss die Tür ab, zog das Gitterrollo herunter und verriegelte es. Dann machte er sich auf den Heimweg.
    Er wollte von all diesen Dingen nichts mehr wissen. Wenigstens nicht heute.
    Dass sie ihn in seine Träume verfolgen würden, ahnte er nicht.
    ***
    Dadurch, dass Nicole versuchte, mit dem Dhyarra-Kristall ein neues Tor zu öffnen, funktionierte der Sternenstein natürlich nicht mehr als Lichtspender. Es wurde wieder stockdunkel.
    Aber noch während Nicole sich auf das Tor konzentrierte, spürte sie ein vages Gefühl der Bedrohung. Alarmiert zuckte sie zusammen. Was geschah?
    Sie hatte im Laufe der Jahre gelernt, selbst auf scheinbar unwichtige Dinge zu achten. Jetzt brach sie den Torversuch ab, nutzte den Kristall wieder als Lichtspender und sah sich aufmerksam um.
    Schrumpfte der Raum, in dem sie sich befand?
    Alles deutete darauf hin!
    Sie war sicher, dass die Länge der Wände sich verringert hatte. Auch die Decke schien sich abzusenken.
    Sie murmelte eine Verwünschung. Jemand hatte ihr Eindringen bemerkt und wollte sie jetzt durch den Schrumpfvorgang umbringen!
    Irgendwie musste sie das verhindern, denn sie sah jetzt deutlich, wie schnell der Raum sich verkleinerte. In ein paar Minuten hatte sie gerade noch genügend Platz, zusammengekauert darin zu hocken.
    Und dann würde sie zerquetscht werden…
    Sie versuchte, den Dhyarra-Kristall dafür einzusetzen. Aber sie

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