Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0744 - Im Land der Spinnen

0744 - Im Land der Spinnen

Titel: 0744 - Im Land der Spinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
damit du ihn für sie aus dem Weg räumst.«
    »Wozu ich aber sein Versteck aufspüren müsste. Ansonsten erwische ich nur seinen Scheinkörper. Und das hatten wir ja schon einige Male. Es bringt nicht ihn selbst um.«
    »Was aber auch Stygia bekannt sein müsste. Warum also tut sie das?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Vielleicht wird sie es uns eines Tages erzählen.« Plötzlich lachte er auf. »Sie wird uns sicher in Zukunft noch viel öfter helfen.«
    »Wie kommst du darauf?«
    Der Dämonenjäger grinste. »Sie muss es tun. Ich kann sie jetzt dazu zwingen. Sie hat sich mit dieser Aktion direkt gegen Satans Ministerpräsidenten gestellt. Wenn er davon erfährt - egal, ob ich es ihm selbst stecke oder ob er es von anderen Informanten hört -, ist sie die längste Zeit Fürstin der Finsternis gewesen. Er wird sie nicht nur vom Knochenthron fegen, er wird sie vernichten. Das kann sie nicht riskieren. Sie hängt an ihrem Leben und an ihrer Macht. Also ist sie unserem Wohlwollen ausgeliefert.«
    »Sie wird erst recht versuchen, uns zu töten, weil sie weiß, dass wir sie jetzt erpressen können.«
    »Ach, Erpressen ist ein so böses Wort.« Zamorra schmunzelte. »Zur Zusammenarbeit überreden klingt doch viel netter. Sicher wird sie es versuchen, intensiver denn je. Also liegt es an uns, uns so abzusichern, dass es sich für sie nicht lohnt. Es muss sichergestellt werden, dass Astardis von ihrem Verrat automatisch erfährt, sobald sie gegen uns vorgeht. Und dazu fällt uns ganz bestimmt etwas ein.«
    Nicole nickte.
    »Sie hat einen sehr großen Fehler gemacht«, sagte sie. »Und sie könnte, wenn wir es nicht übertreiben, unsere beste Verbündete in der Hölle werden.«
    Sie grinsten sich an.
    Von einem Moment zum anderen hatten sie einen enormen Vorteil errungen, ohne dafür etwas zu tun.
    Was aber nichts daran änderte, dass sie immer noch das Problem mit Patricia und dem Polizisten hatten…
    ***
    Patricia Saris erwachte. Sofort kehrte die Erinnerung zurück an das, was geschehen war. An Zamorra, der ihr den Kopf einer Frau zugeworfen hatte, die eklige, schwarze Masse, dieses dämonische Blut, das an ihr emporgekrochen war und…
    Ihr wurde klar, dass sie nicht Zamorra gesehen hatte, sondern nur jemanden, der dessen Gestalt angenommen hatte oder ihr ein Trugbild vorgaukelte. Sie hatte oft genug mit Zamorra und Nicole über die Schwarze Familie der Dämonen geredet und war sicher, dass sie es mit einem Gestaltwandler zu tun hatte.
    Wer auch immer es war, er hatte sie getäuscht.
    Sie stellte fest, dass sie nackt war. Ihr Körper mit schwarzen Zeichen bemalt. Das Schwarze war Dämonenblut!
    Aber seltsamerweise konnte sie sich jetzt davor nicht mehr ekeln. Im Gegenteil, es verlieh ihr auf seltsame Weise ein Gefühl der Sicherheit. Trotz ihrer Nacktheit fühlte sie sich nicht hilflos und verletzlich. Da war ein Machtpotenzial in ihr, das nur langsam in ihr Bewusstsein vordrang.
    Dann sah sie die Spinnen.
    Sie verabscheute Spinnen, ging ihnen aus dem Weg, wo immer sie konnte. Aber diesmal fühlte sie sich nicht abgestoßen. Die schwarzen, borstigen Ungeheuer waren überall um sie herum. Kleine, fingernagelgroße bis hin zu Biestern, die einem Elefanten an Masse in nichts nach standen.
    Überall war ein Schaben, Kratzen und Klicken. Einige der kleineren Spinnen huschten geschäftig hin und her, waren eifrig damit befasst, Netze zu weben. Größere Spinnen nahmen darauf keine Rücksicht; sie marschierten einfach durch diese Netze hindurch, zerrissen sie, wenn sie sich ihren Weg bahnten. Sofort begannen die kleineren, die Netze wieder zu erneuern und auszubessern. Es war ein ständiges Hin und Her, das keinem vernünftigen Plan folgte.
    Patricia empfand keine Angst vor diesen Monstren.
    Etwas in ihr wusste, dass die Spinnen ihr nichts antun würden. Sie hatte Macht über sie. Sie war die Herrin der Spinnen!
    Nach dem Warum fragte sie nicht mehr.
    Es war so, und es war gut so.
    ***
    Der Abschleppwagen kam. Trotz der späten Stunde hatte der Händler in Lyon, der nächstliegenden Werksvertretung, den Wagen noch auf die Reise geschickt. Zamorra wusste, dass das natürlich einen Aufschlag kostete. Kurz berichtete er von dem Elektronikausfall, aber nicht, wie es dazu gekommen war. Das würde ihm ohnehin keiner glauben wollen.
    »Wird 'ne teure Sache, Monsieur«, warnte der Fahrer des Abschleppwagens. »Vermutlich müssen das Steuergerät und der Bordcomputer ersetzt werden.«
    »Schon gut. Ich rufe morgen nachmittag den

Weitere Kostenlose Bücher