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0745 - Angst über Altenberg

0745 - Angst über Altenberg

Titel: 0745 - Angst über Altenberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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darüber sprechen, weil die sich sonst doch nur lustig über ihn gemacht hätten. Auch zur Polizei war er nicht gegangen. Dort hätte man ihm wahrscheinlich einen Vogel gezeigt und in die Neurologie verwiesen.
    Vor dem Spiegel streifte Helmut Massow seine Jacke glatt und atmete noch einmal tief durch.
    Er hoffte, seinen Job so perfekt wie immer durchführen zu können und sich gedanklich nicht zu sehr ablenken zu lassen.
    Auf dem Weg nach unten kam ihm Herr Bangartz entgegen. »Ah, da sind Sie ja, Herr Massow.«
    »Haben Sie mich gesucht?«
    »Das nicht gerade. Ich habe die Einteilung schon vorgenommen. Sie übernehmen unten das Restaurant.«
    »Geht klar.« Er wollte an Wolfgang Bangartz vorbeigehen, dieser versperrte ihm jedoch den Weg und schaute ihm dabei von unten her prüfend ins Gesicht.
    »Ist was?«
    »Sie sehen übernächtigt aus.«
    »Ich fühle mich nicht sehr wohl, wenn ich ehrlich sein soll.«
    Bangartz erschrak. »Lassen Sie mich nicht im Stich!«
    »Dann hätte ich mich nicht umgezogen.«
    Der Hotelier war erleichtert. »Natürlich, klar. Was steckt denn in Ihnen?«
    »Kann ich nicht so genau sagen. Ein allgemeines Unwohlsein. Wird schon vergehen.«
    »Das hoffe ich doch.«
    »Bis später dann, Herr Bangartz.«
    Der Hotelier schaute einem seiner besten Leute nach, hob dann die Schultern und ging weiter.
    An der Rezeption blieb Helmut Massow stehen und redete einige Worte mit der jungen Frau, die hinter ihrem Bildschirm saß und für die Reservierungen verantwortlich war. »Alles klar?«
    »Immer.«
    »Und heute abend? Haben sich auf die Schnelle Gesellschaften angesagt?«
    »Nein. Nur zwei Hotelgäste telefonierten durch. Ein Mann kommt mit einem Jungen. Sie haben ein Doppelzimmer bestellt.«
    »Tatsächlich?«
    Die junge Frau war irritiert. »Das ist normal. Warum fragen Sie denn nach?«
    »Weiß ich auch nicht. Ich habe heute so einen Tag. Da wir gerade beim Nachfragen sind, Petra. Wie heißt der Mann denn, auf dessen Namen Sie das Zimmer reserviert haben.«
    »Sinclair, John Sinclair…«
    Helmut Massow wußte selbst nicht, warum ihm plötzlich eine Gänsehaut über den Rücken lief…
    ***
    Glockenklang begrüßte uns!
    Es hallte vom Turm eines mächtigen und prächtigen Doms über das Land hinweg, als wollte er ausgerechnet uns besonders begrüßen. Ich mochte das Läuten der Kirchenglocken, auch am Sonntag, weil ich der Meinung war, daß es einfach dazugehörte, aber der Junge neben mir zuckte bei jedem Schlag zusammen.
    »Was hast du?«
    »Es ist nicht gut, daß die Glocke läutet«, flüsterte er.
    »Und warum nicht?«
    »Für mich hört es sich an, als wollten die Toten nach uns rufen oder uns willkommen heißen.«
    Ich räusperte mich. »Welche Toten denn?«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    Ich lächelte. »Keine Angst, bisher hat alles geklappt.«
    Elohim nickte traurig. »Ja, bisher…«
    Ich enthielt mich einer Antwort und dachte daran, daß wir es gut geschafft hatten. Ich hatte von unterwegs her angerufen und das Zimmer im Altenberger Hof bestellt. Von der Auskunft hatte ich die Nummer erfahren.
    Dann waren wir nach dem etwas längerem Stopp von Mannheim nach Köln gefahren, und dort hatte ich mich um einen Leihwagen gekümmert, einen dunklen Golf.
    Vom Hotel aus wollte ich noch mit London sprechen, damit die Freunde wußten, wohin es mich verschlagen hatte.
    Ich war dann einen Weg gefahren, den ich noch einigermaßen in Erinnerung hatte. Durch einen Ort, der Refrath hieß. Hier hatte ich vor einiger Zeit mal das Rätsel der alten Grabsteine um die Taufkirche herum gelöst. Ich hatte sie sogar noch gesehen, aber das lag lange zurück. Die Gegenwart war Trumpf.
    Ich mußte durch Bergisch Gladbach fahren und orientierte mich anhand der Hinweisschilder in Richtung Altenberg. Am Stadtrand von Gladbach änderte sich die Landschaft bereits. Waldstücke, Felder und Wiesen lagen in einer sanften Hügellandschaft wie eingebettet und so, als hätten sie sich zur Ruhe gelegt.
    Die Umgebung gefiel mir sehr, und eigentlich hätte Elohim jetzt aufmerksam werden und auch reden müssen, das allerdings tat er nicht. Je näher wir unserem eigentlichen Ziel kamen - wir hatten eine Ortschaft namens Odenthal durchfahren- um so stärker sank er in sich zusammen und reagierte erst, als wir den Glockenklang des Altenberger Doms hörten, der zur 17.00Uhr-Messe rief.
    Ich war langsamer gefahren und konnte bereits das mächtige Bauwerk sehen. Allerdings wußte ich nicht, wie ich an das Hotel herankam und fragte

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