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0745 - Angst über Altenberg

0745 - Angst über Altenberg

Titel: 0745 - Angst über Altenberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zittern.
    Er schaute nach links. Dort war die Bewegung.
    Da huschte eine Gestalt durch die Dunkelheit, und sie war nur deshalb zu erkennen, weil sie nicht ganz so finster war.
    Massows Herzschlag stockte. Er hatte das Gefühl, in einem Gruselfilm unfreiwillig mitzuwirken, und er stellte auch mit Entsetzen fest, daß die Gestalt glühende Augen hatte.
    War sie ein Geist?
    Plötzlich löste sich bei ihm die Starre. Seine Beine bewegten sich automatisch. Er rannte durch den Wald und kam erst wieder zu sich, als er den Straßengraben hinter sich gelassen hatte und gegen seinen Wagen prallte. Er beugte sich nach vorn, legte beide Arme auf das Dach des Audi und rang keuchend nach Luft.
    Durch seinen Kopf zuckten unzählige Gedanken, die jedoch in keine Schublade hineinpaßten. Er wurde damit nicht fertig, das Erlebte war einfach zu schlimm und trieb ihm noch im Nachhinein den kalten Schweiß auf die Stirn.
    Das war verrückt, das war unerklärlich, der nackte Irrsinn, was er da erlebt hatte. Wenn er das erzählte, würde man ihn für geisteskrank halten.
    Massow schwitzte trotz der Kälte. Wie eine dicke Schicht aus Leim lag der Schweiß auf seinem Körper, und er selbst kam sich vor, als würde er dampfen.
    Es dauerte eine Weile, bis er sich wieder gefangen hatte. Um diese Zeit rollte kaum ein Fahrzeug auf dieser nächtlich einsamen Straße, Massow war allein. Nur das Standlicht seines Wagens brannte, und die beiden Scheinwerfer glotzten wie kalte Augen in die Nacht.
    Er drehte sich wieder um.
    Das Licht war verschwunden.
    Zuerst wollte er es nicht glauben. Vor Überraschung blieb ihm der Mund offen stehen, und aus seiner Kehle drang ein krächzender Laut, der kaum die Lippen erreichte.
    Wieso war es weg?
    »Ich bin verrückt!« flüsterte Massow. »Ich bin durchgedreht. Ich bin ehrlich verrückt. Der Job, der Streß, jetzt hat es mich gepackt und wird mich so leicht nicht wieder loslassen. Das ist der reine Wahnsinn, aber ich bin doch nicht blind und blöd…«
    Die letzten Worte hatte er in die Nacht hinausgeschrieen und lauschte ihrem Echo nach.
    Als er lachte, wunderte er sich selber darüber, denn einen Grund dafür gab es nicht.
    Dann setzte er sich hinter das Steuer. Sein Kopf sank nach vorn. Woran er dachte, wußte er auch nicht. Sein Gehirn war erfüllt von tausend und mehr Gedanken, aber es kristallisierte sich immer mehr hervor, daß er sich das Licht und auch die Stimme nicht eingebildet hatte. Beides war echt gewesen.
    Liebling der lebenden Leichen, hatte jemand zu ihm gesagt. Das war doch der reine Wahnsinn. Das durfte er niemandem erzählen, aber er hatte es gehört, verdammt!
    »Scheiße«, flüsterte Massow und startete seinen Wagen. Bevor er losfuhr, warf er noch einen Blick in den dunklen Wald.
    Nichts war dort mehr zu sehen.
    Kein Licht, keine Gestalten.
    Der Wald war wieder in eine tiefe Finsternis gehüllt, als hätte sich Massow alles nur eingebildet.
    Er fuhr nach Hause, langsam, damit er auch überlegen konnte. Und in ihm reifte der Entschluß, bei Tageslicht zurückzukehren und sich die Stelle noch einmal genauer anzusehen…
    ***
    Am anderen Mittag, als Helmut Massow seinen Dienst antrat, schauten ihn die Kollegen an und lachten, als sie ihn sahen.
    »Was habt ihr denn?«
    »Du bist so bleich.«
    »Stimmt.«
    »War eine heiße Nacht, wie?«
    »Auch das.«
    Jemand, der noch älter war und einen grauen Spitzbart trug, drohte ihm mit dem Zeigefinger. »Ja, ha, Helmut, auch du kommst allmählich in das Alter, wo man die Frauen vergessen und sich lieber mit anderen Dingen beschäftigen sollte.«
    »Mit welchen denn, du Alleswisser?«
    »Ganz einfach. Mit einer guten Flasche Wein und den Erinnerungen daran, wie schön es einmal gewesen war.«
    Massow winkte ab und verschwand, um sich umzuziehen. Seine Kollegen hatten ja recht gehabt.
    Hinter ihm lag tatsächlich eine schlimme Nacht mit nur wenig Schlaf. Natürlich hatte er seine unheimlichen Erlebnisse nicht so einfach aus dem Gedächtnis streichen oder verarbeiten können, auch wenn er mit seiner Frau Sigrid darüber geredet hatte. Sie hatte er noch aufgeweckt.
    Zuerst hatte sie ihn ausgelacht, dann aber erleben müssen, mit welch einer Intensität ihr Mann das Erlebte immer öfter wiederholte, und sie war letztendlich zu dem Schluß gekommen, daß alles den Tatsachen entsprach. Nur hatte sie ebensowenig gewußt, wie es weiterging wie ihr Mann.
    Massows Gedanken drehte sich einzig und allein um seine Erlebnisse. Er wollte mit keinem seiner Kollegen

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