Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0746 - Das ägyptische Grauen

0746 - Das ägyptische Grauen

Titel: 0746 - Das ägyptische Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Felsblöcke wie Aufpasser, die dem Tod freie Bahn verschafften.
    Suko wurde an den Film »Die Vögel« erinnert, als er die Tiere so sah. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn sie plötzlich gestartet wären und ihn attackiert hätten.
    Sie hielten sich zurück.
    Vielleicht hast du schon jetzt den Inselkoller, dachte der Inspektor.
    Vielleicht bildest du dir alles ein und dieser unheimliche Cadi hat dich schon verrückt gemacht. Egal, er wollte in die Hütte.
    Nach vier Schritten hatte er sie erreicht, drehte der freien Fläche hinter ihm den Rücken zu, weil er die Tür aufziehen wollte.
    Er sah den Schatten aus dem Augenwinkel. Gleichzeitig hörte er das Schlagen eines Flügels und ein leicht pfeifendes Geräusch, das aus der Höhe auf ihn niederstieß.
    Suko drehte sich weg und sackte in die Knie.
    Etwas hackte gegen den Kragen seiner. Jacke, schrammte auch über seinen Hals und bohrte sich für einen Moment in die Tür, wo ein spitzer Schnabel einen langen Splitter hervorriss. Dann war der Vogel weg.
    Suko drehte sich um.
    Er sah, wie sich der Falke in die Luft erhob. Er war so schnell, dass Suko ihn mit den Blicken kaum verfolgen konnte. Erst als das Tier eine bestimmte Höhe erreicht hatte, stoppte es seinen Steigflug und zog genau an dieser Stelle seine Kreise wie ein unheimlicher Beobachter, der sich nichts entgehen ließ.
    Für Suko stand einwandfrei fest, dass ihn dieses Tier angegriffen hatte. Der Flug zu ihm entsprang nicht einem Zufall, das war gezielt arrangiert worden.
    Von dem Vogel selbst oder möglicherweise von einer Person, die ihn leitete? Da fiel Suko nur ein Name ein – Cadi!
    Wer war diese Person? Für ihn bisher nur ein Name, ein Begriff, ein Schatten. Er hatte ihn nicht gesehen, es gab kein Bild von ihm, doch er war geschickt worden, um Cadi zu stellen. Er allein, denn sein Freund John Sinclair hielt sich in Deutschland auf.
    Nach diesem Angriff war Suko noch mehr auf der Hut und sicherte sich auch ab.
    Bevor er die Tür aufzog, holte er seine Beretta hervor. Sie sollte ihm zumindest einen Teil der Sicherheit geben, die nötig war. Mit dem Fuß drückte er die Tür nach innen und schaute in einen großen Raum, in dem sich kein menschliches Wesen aufhielt.
    Er wurde nicht erwartet.
    Fast zeigte sich Suko ein wenig enttäuscht. Er hätte es jetzt liebend gern mit Cadi ausgefochten, anstatt sich weiterhin auf ein Katzund-Maus-Spiel mit dieser geheimnisvollen Unperson einzulassen.
    Die Leere der Hütte schien ihn zu verhöhnen. Einerseits lud sie ihn ein, auf der anderen Seite stieß sie ihn ab. Bevor Suko die Behausung betrat, schaute er noch einmal zurück.
    Der Raubvogel hockte nicht weit von ihm entfernt auf dem krummen Ast eines Krüppelbaums. Suko sah ihn aus der Nähe und stellte fest, dass es ein Falke war.
    Das Tier glotzte ihn an. Scharfe Blicke aus den starren Augen, als wäre es dabei, ihn bereits zu sezieren. Die Augen hatten etwas Unheimliches an sich. In ihnen verlor sich eine Botschaft, die tief in der Vergangenheit ihren Ursprung hatte. Suko musste plötzlich seinem Chef, Sir James, Recht geben, der von einer magischmystischen Schiene gesprochen hatte, die diesen Fall hier leitete.
    Dann war er richtig.
    Der Falke stieg wieder in den Himmel. Elegant, für Suko beinahe schon spöttisch. Er blickte ihm nach.
    Im Westen hatte der Himmel eine leicht rötliche Färbung bekommen. Dort sank eine Sonne, die tagsüber kaum zu sehen gewesen war. Hinter den Wolken aber strahlte sie noch einmal auf, und der Falke sah aus, als wollte er in diesen blassen Blutschimmer hineinfliegen, um sich darin zu ertränken.
    Sollte er.
    Suko schloss die Tür von innen. Nach der Weite der Insel und der des Meeres kam er sich in der Hütte sehr beengt vor.
    Ein roher Kamin, ein kratziger Teppich, Stühle aus Rohr, eine Couch oder ein Sofa aus dem gleichen Material, aber mit Kissen belegt. Über allem lag der Geruch von Feuchtigkeit und Staub. Verlassen und vergangen, aufgegeben, einfach vergessen.
    Suko passierte den Kamin und öffnete eine weitere Tür. Sie führte in einen kleinen Raum, in dem Gartengeräte standen. Zwei Spaten flankierten eine weitere Tür, die zu den Arbeitsräumen der Wissenschaftler führten.
    Drei kleine Kammern waren leer geräumt worden. Nur den Labortisch und die winzigen Schreibtische hatte man stehen lassen. Nebenan fand er eine primitive Toilette und eine ebenso primitive Eimerdusche. Einen Schlafraum gab es ebenfalls, der war mit dem einer Rekrutenbude beim Militär zu

Weitere Kostenlose Bücher