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0746 - Das ägyptische Grauen

0746 - Das ägyptische Grauen

Titel: 0746 - Das ägyptische Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderen nicht. Cadi ist dafür das Beispiel.«
    »Kein Widerspruch.«
    »Wie gefährlich ist er tatsächlich, Sir?«, fragte Suko. Er war sehr gespannt auf die Antwort.
    Sie ließ auf sich warten, denn der Superintendent drehte sein Glas zwischen den Händen, bevor er einen Schluck nahm und sich zurücklehnte. »Das wollte ich natürlich auch wissen, Suko. Was ich allerdings zu hören bekam, war nicht sehr ermutigend. Keiner kannte oder kennt Cadi. Aber jeder hält ihn für einen der Besten. Er ist nicht nur wahnsinnig gefährlich, sondern auch brutal und rücksichtslos. Er kennt keine Gnade, er ist rücksichtslos, er geht über Leichen, er hat keine Freunde, zumindest nicht unter den Menschen, er kennt nur sich selbst. Er wird als Einzelgänger und gleichzeitig als Einzelkämpfer geschildert. Er kommt überall durch, er kennt sich aus, man sagt ihm ein enormes Wissen nach. Cadi ist kein leichter Brocken.«
    »Kann ich mir denken, denn Leichtgewichte waren die drei Killer bestimmt nicht.«
    »Richtig.«
    »Man kennt die Insel«, murmelte Suko.
    »Ja.«
    »Wie komme ich hin?«
    »Mit einem U-Boot.« Sir James erläuterte Suko den Plan und der Inspektor nickte. Hätte er ihn ausarbeiten müssen, wäre er nicht anders vorgegangen. Sich auf eine Insel zu schleichen war für ihn nicht neu. Nur hätte er gern seinen Freund John Sinclair dabei gehabt.
    »Gibt es Karten und Fotos von der Insel, Sir?«
    »Ja, auch Fotos.«
    Der Inspektor schüttelte den Kopf. »Und dann hat man nicht feststellen können, wo sich dieser Cadi verbirgt? Trotz der Fotos?«
    »Die Insel ist leer und sehr übersichtlich.«
    »Gibt es Höhlen?«
    »Das denke ich doch.«
    »Da hätte er ja ein Versteck.«
    »Es gibt auch ein verlassenes Haus. Wissenschaftler haben es benutzt.« In den nächsten Minuten erfuhr Suko noch einige Einzelheiten. Er konnte sich nur darüber wundern, wie gut Sir James Powell informiert war. Da musste man ihm von einer anderen Seite wirklich hart auf die Zehen getreten sein.
    »Und die Reise wird morgen früh losgehen?«
    »Es ist alles erledigt. Man holt Sie ab.«
    Suko grinste. »Wie schön, ich könnte jubeln.«
    Sir James hob die Schultern. »Manchmal muss man eben Dinge essen, die einem nicht schmecken.«
    »Stimmt, Sir. Nur gehöre ich zu den Menschen, die sich nicht gern den Magen verderben.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Suko wollte weg. Das Gespräch war beendet, außerdem gefiel ihm die steife Atmosphäre in dem Club nicht. Dass man ihn zu einem Himmelfahrtskommando eingeladen hatte, damit hatte er auf keinen Fall gerechnet. Beide Männer erhoben sich. Über den Tisch hinweg reichten sie sich die Hände. »Und kommen Sie gesund zurück, Suko!«, bat Sir James.
    »Ich werde mich bemühen und versuchen, nicht an meine drei Vorgänger zu denken.«
    »Tun Sie das.«
    »Da wäre noch etwas, Sir.«
    »Bitte?«
    »Sagen Sie dem Butler, dem Koch oder wer immer den Tee aufbrüht. Er hat mir nicht geschmeckt. Bei Glenda Perkins bekomme ich einen Besseren. Gute Nacht, Sir.«
    Der Inspektor ging und sein Chef schaute ihm kopfschüttelnd nach. Dann aber murmelte er: »Irgendwie hat Suko Recht. Glenda brüht wirklich den besseren Tee…«
    ***
    An diese Unterhaltung musste Suko denken, als er allein in diesem Haus saß und aus dem Fenster schaute. Währenddessen war die Dämmerung auf dem Vormarsch wie Vorboten eines düsteren Unheils.
    Wo hielt sich Cadi verborgen?
    Eine Frage, die Suko quälte, über deren Antwort er auch nachdachte, bisher aber zu keinem Ergebnis gelangt war. Auf der Insel existierte kein zweites Haus. Er hatte bei seiner Ankunft auch keine Höhlen gesehen, aber das besagte nichts, weil er ja nicht jeden Fleck des Eilandes kannte. Cadi hatte es sich nicht grundlos ausgesucht.
    Er musste hier irgendwo seine Fluchtburg haben.
    An die Ruhe konnte man sich gewöhnen. Suko erging es nicht so.
    Es gefiel ihm nicht, dass er praktisch nichts hörte, das wiederum ließ Misstrauen in ihm aufkeimen. Er konnte sich gut vorstellen, dass Cadi ihn gesehen hatte und das Haus längst umschlich. Lautlos wie die Schatten der Dämmerung, die immer mehr um sich griffen und auch das Zimmer wie unter einen Schleier legten, sodass die Umrisse der wenigen Möbelstücke schwammig wurden und es aussah, als würden sie sich mit ihren Rändern gegenseitig berühren.
    Suko stand auf. Das Material unter ihm knarrte, als wollte es gegen den plötzlichen Druckverlust protestieren. Der Inspektor ging zum Fenster und baute sich davor auf. Eine

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