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0746 - Das ägyptische Grauen

0746 - Das ägyptische Grauen

Titel: 0746 - Das ägyptische Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jetzt sah Suko, dass es aus einer kleinen Schale oder einem Kelch hervorstrahlte. Er fiel nicht weit von ihm entfernt zu Boden, blieb liegen, und Suko, der hingehen wollte, zuckte zurück, denn die Flamme erlosch im selben Augenblick.
    Ein leises Zischen war noch zu hören, dann nichts mehr. Bis er das Knarren vernahm.
    Er schaute hoch. Der Mund mit den steinernen Lippen stand noch immer offen, aber er war bereits dabei, sich zu schließen. Der Oberkiefer war mit einem Ruck nach unten gesackt, und Thera hatte ihre letzte Chance noch wahrgenommen. Allerdings nicht so, wie Suko es gewollt hätte. Sie war wieder zurück in das Maul gegangen.
    Er konnte sie kaum sehen. Ein Schattenriss, ein letztes Winken, dann klappten die Lippen zu und zerquetschten das, was noch zwischen ihnen stand und sich bewusst dort aufgehalten hatte.
    Suko hörte nicht einmal einen Schrei. Thera starb lautlos.
    Als er das Knacken vernahm, hoffte er nicht, dass es Menschenknochen waren, die von einem ungeheuren Druck zerquetscht wurden. Er schaute in die Höhe und entdeckte den Riss, der das Gesicht der Königin in zwei Hälften spaltete.
    Es war der Anfang vom Ende für beide Köpfe.
    Die Flamme des Lebens loderte nicht mehr. Damit war auch die Grundlage der magischen Existenz der Personen, die aus einer anderen Zeit stammten, nicht mehr vorhanden.
    Jetzt gab es nur noch die Zerstörung. Keiner der beiden Köpfe sollte der Nachwelt erhalten bleiben. Die Außenhaut platzte auf, es entstanden gewaltige Löcher, und als Suko die ersten Brocken um die Ohren flogen, da wusste er, dass es Zeit war zu verschwinden. Nur eine schnelle Flucht konnte ihm jetzt noch helfen.
    Er jagte weg. Er rannte. Zurück ließ er eine Hölle.
    Es kam ihm vor wie ein Erdbeben. Gewaltige Kräfte zerrissen die beiden Steinschädel. Sie fetzten sie auseinander, verstreuten die Trümmer in einem ziemlich weiten Umkreis, sodass Suko Glück hatte, eine Felsspalte zu finden, bei der ein Stück Stein wie ein Brett schräg aus dem Boden ragte. Es war noch Platz genug, um darunter kriechen zu können. Suko blieb dort liegen.
    In seiner Umgebung sah und hörte er die Einschläge der Steinbrocken. Seine Deckung wurde nicht getroffen und Suko wartete so lange, bis Ruhe eingetreten war. Dann kroch er hervor.
    Er stellte sich hin und schaute in die Richtung, wo die beiden Riesenköpfe gestanden hatten. Da war nichts mehr zu sehen. Es gab sie nicht mehr. Und Suko fand, dass es gut so war.
    Dann ging er langsam zu der ehemaligen Behausung der Wissenschaftler zurück.
    Wenn er sich nicht meldete, würden sie ihn irgendwann abholen.
    Es war Suko in diesem Fall auch völlig egal, wann das geschah. Er wollte nur noch eins.
    Sich hinlegen und ausruhen…
    ***
    Meine Maschine landete in London. Ich war in Köln eingestiegen und freute mich, die Heimat zu sehen.
    Hinter mir lagen schlimme Dinge und ich war wieder um eine Erfahrung reicher geworden, was meine dämonischen Gegner anging, und da dachte ich besonders an Jessica Long.
    Mir war das Lachen vergangen, das kehrte allerdings wieder zurück, als ich sah, wer mich da abholte. Mein Freund Suko stand etwas abseits der Besucher. Ein ziemlich lädierter Suko, wie mir vorkam, denn auf seinem Gesicht verteilten sich drei Pflaster.
    Wir fielen uns in die Arme.
    »Und?«, fragte er.
    »Es geht so. Hast du dich denn erholt?«
    »Ja, John«, sagte er und deutete auf seine Pflaster. »Ich habe Urlaub auf einer kleinen Kanalinsel gemacht. Aber du weißt ja selbst, wie das ist, wenn wir Urlaub machen wollen. Da kommt immer etwas dazwischen. Bei dir waren es eben die Kreaturen der Finsternis.«
    »Und was ist dir über den Weg gelaufen?«
    »Nur ein Killer, der mit einer Prinzessin liiert war, die mehr als zehntausend Jahre zählte, glaube ich…«
    Da sagte ich nichts mehr und staunte nur…
    ENDE

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