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0746 - Der Zeitlose

Titel: 0746 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu anderen Planeten oder Dimensionen auf dieser Welt! Trotzdem hatte Alaska den Eindruck, daß der Zwerg ihn belog oder ihm zumindest einen Teil der Wahrheit vorenthielt. Alaska war sicher, daß er irgend etwas Schreckliches in Gang gesetzt hatte. Er wünschte, er hätte etwas dagegen unternehmen können. Dazu mußte er jedoch erst einmal herausfinden, was hier gespielt wurde.
    „Warum hast du dich in dieser Mulde aufgehalten?"
    „Ich schlafe dort", versetzte Callibso.
    Auch das, argwöhnte Alaska, war wieder nur die halbe Wahrheit. „Erzähle mir mehr über die Zeitbrunnen", forderte er Callibso auf.
    Das Männchen zuckte mit den Schultern.
    „Sie sind Überbleibsel einer unbekannten, längst untergegangenen Zivilisation. Ich habe gelernt, sie zu benutzen."
    „Sprichst du von der dunklen Öffnung zwischen den Statuen weiter unten am Hang?"
    „Richtig!"
    Die unstet blickenden Augen des Wesens irritierten Alaska. Er war unfähig, den kleinen Mann richtig anzusehen.
    „Wer lebt in der Stadt im Tal?" forschte er weiter.
    „Meine Puppen", erwiderte Callibso.
    Alaska hielt unwillkürlich den Atem an. Sein erster Eindruck von der Stadt hatte ihn also nicht getrogen. Trotzdem konnte er die Antwort nicht akzeptieren. Die Stadt war sehr groß. Unvorstellbar, daß sie nur mit Puppen bevölkert sein sollte. Es mußte einfach eine andere Erklärung geben.
    „Erzähle mir alles über Derogwanien und über dich", schlug Alaska vor. „Ich will mir ein Bild machen können, wo ich mich befinde."
    Der Zwerg winkte ab.
    „Jetzt nicht!" erklärte er kategorisch.
    Alaska war mit drei Schritten bei ihm und packte ihn. Callibso kreischte, als wäre sein Leben bedroht. Er wand sich in Alaskas Griff, aber er kam nicht los. Alaska schleppte ihn zur Wand, hob ihn hoch und deutete auf das Rähmchen mit dem Teilstück seines Anzugs darin.
    „Weißt du, was das ist?"
    „Nein!"
    „Wirklich nicht?" Alaska verstärkte seinen Griff. Callibso japste nach Luft.
    „Ich weiß es nicht! Ich weiß es nicht!" beteuerte er immer wieder.
    „Also gut!" Alaska setzte den Zwerg auf den Boden, ohne ihn jedoch loszulassen. „Wo hast du das gefunden?"
    „Auf einer anderen Welt!"
    „Auf welcher Welt?"
    „Wie soll ich das wissen? Ich habe durch die Zeitbrunnen soviel Planeten besucht, daß ich mich nicht mehr daran erinnern kann, woher die einzelnen Gegenstände stammen."
    „Erkläre mir die Funktion der Zeitbrunnen", verlangte Alaska.
    In diesem Augenblick riß der Zwerg sich los und stürmte aus der Hütte, bevor Aalska ihn einholen konnte. Als der Terraner ins Freie gelangte, war Callibso verschwunden. Alaska rannte um die Hütte herum, aber er konnte den Puppenspieler nicht entdecken. Er stieß eine Verwünschung aus, denn er befürchtete, daß er keine weitere Gelegenheit bekommen würde, um in den Besitz lebenswichtiger Informationen zu kommen. Im Grunde genommen wußte er nicht viel mehr als zuvor.
    Er dachte über die Zeitbrunnen nach. Würde er sie ohne fremde Hilfe benutzen können?
    Da er überzeugt davon war, daß sein Auftauchen in Derogwanien kein Zufall sein konnte, rechnete er damit, daß seine Abenteuer auf dieser Welt noch nicht beendet waren.
    Alaska blickte zum Hügelkamm hinauf, aber auch dort war Callibso nicht zu sehen. Der Terraner kehrte in die Hütte zurück, trank Wasser aus dem Brunnen und nahm sich ein Stück Schinken. Nachdem er sich gestärkt hatte, ging er hinaus und schloß die Tür. Er verriegelte sie und brach den Griff ab, so daß er sicher sein konnte, daß Callibso ohne Werkzeug nicht wieder in seine Behausung gelangen konnte. Wenn der Zwerg gewaltsam eindringen wollte, mußte er Lärm machen und Alaska auf diese Weise seine Rückkehr signalisieren.
    Der Zellaktivatorträger machte sich an den Abstieg. Er wollte den Zeitbrunnen untersuchen und danach der Stadt einen Besuch abstatten. Als er in Richtung des Tales marschierte, sah er, daß Nebel aufkam. Von der Stadt waren nur noch die hoch aufragenden Türme zu sehen, alles andere war in dunkelgrauen Schwaden verschwunden. Vielleicht versuchte Callibso, sich dort unten zu verstecken.
    Als Alaska sich dem Zeitbrunnen näherte, hörte er zwischen den Statuen Geräusche. Er blieb stehen und lauschte angestrengt.
    „Callibso!" rief er leise.
    Er bekam jedoch keine Antwort. Die Geräusche jedoch verstummten. War der Zwerg etwa durch den Zeitbrunnen geflohen?
    Alaska erinnerte sich an den nackten Hünen zwischen den Säulen. War der Fremde aufgewacht?
    Der

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