0746 - Der Zeitlose
Transmittergeschädigte schlug die Richtung zu der Stelle ein, wo er den Unbekannten gefunden hatte.
Als er den Platz fast erreicht hatte, blieb er wie angewurzelt stehen. Seinen Augen bot sich ein grauenhaftes Bild. Vor Entsetzen stockte Alaskas Atem. Sein Verstand weigerte sich, das zu glauben, was da geschah.
Vor Alaska lag der nackte Mann am Boden. Auf ihm hockte der Zwerg und stach mit einem armlangen Messer auf die Brust des Mannes ein. Blut strömte über den reglosen Körper.
Alaska gab einen unartikulierten Laut von sich und stürzte voran.
Bevor er jedoch eingreifen konnte, schwang Callibso sich von dem Fremden und schleuderte das Messer davon. Seine Augen glühten.
„Zu spät!" krächzte er triumphierend. „Ich habe ihn bereits erledigt."
Alaska taumelte. Er wünschte, er hätte die Augen schließen und das alles vergessen können. Das Bewußtsein, daß er im Grunde genommen für diesen entsetzlichen Mord verantwortlich war, machte ihn fast wahnsinnig.
„Ja", sagte der Zwerg höhnisch. „Jetzt kann er nicht mehr in seinen Körper zurück. Nun wird er seine Lieblingspuppe beseelen müssen."
Saedelaere begriff nichts, aber er ahnte, daß die wirklichen Konsequenzen dieser Tat alles übertrafen, was er sich in diesem Augenblick ausmalen konnte.
8.
Die achtundvierzig Stunden waren fast verstrichen. Perry Rhodan war sicher, daß Alaska Saedelaere nicht mehr auftauchen würde. Er spürte die Ungeduld der Besatzung, die endlich starten wollte.
Unmittelbar, bevor Rhodan den Befehl zum Aufbruch geben wollte, wurden in der Funkzentrale der SOL Signale empfangen.
Rhodan bekam die Nachricht, daß diese Signale von einem Sonnensystem in der Nähe stammten und offenbar von intelligenten Wesen ausgestrahlt wurden.
„SENECA soll die Signale auswerten", entschied Rhodan.
„Warum kümmern wir uns überhaupt um diese Signale?" fragte Mentro Kosum unwillig.
Rhodan fühlte sich durchschaut. Er gestand sich ein, daß er die Funkimpulse nur als Vorwand benutzte, um die Wartefrist für Alaska Saedelaere zu verlängern.
„Diese Funksignale haben bestimmt nichts mit den Spezialisten der Nacht oder mit Alaska zu tun", ergriff Fellmer Lloyd die Partei für Kosum.
„Damit rechne ich auch nicht", erwiderte Rhodan. „Trotzdem wollen wir versuchen, diese Impulse zu entschlüsseln."
Er blickte in grimmig verzogene Gesichter.
„Ich verspreche, daß wir uns nicht weiter darum kümmern, wenn es sich um etwas Alltägliches handeln sollte", versicherte er hastig. „In ein paar Minuten wird sich alles aufklären. Die achtundvierzig Stunden, die wir uns für Alaska Zeit nehmen wollten, sind ohnehin noch nicht vorbei."
„Nein", bestätigte Waringer ironisch. „Es fehlen noch dreieinhalb Minuten."
Kosum seufzte und schob die SERT-Haube zurück. Er schien sich damit abgefunden zu haben, daß bis zum endgültigen Start in Richtung Heimatgalaxis einige Zeit vergehen würde.
In diesem Augenblick traf die erste Auswertung SENECAS ein.
„Es handelt sich einwandfrei um Notsignale", berichtete der Rechenverbund. „Der Inhalt ist schwer zu entschlüsseln."
„Notsignale!" wiederholte Rhodan. Fast hätte er seine Zufriedenheit zu deutlich gezeigt. „Intelligente Wesen befinden sich in Not."
„Sie brauchen natürlich Hilfe", seufzte Gucky.
„Hast du etwas dagegen?" fuhr Rhodan den Ilt an.
Der Mausbiber hob beide Ärmchen und sagte in komischer Verzweiflung: „Ich bin der Meinung, daß wir in die Milchstraße unterwegs sind und lange genug aufgehalten wurden. Wenn wir uns um jedes Funksignal kümmern wollen, das wir zufällig aufschnappen, erreichen wir unser Ziel nie. Das ist alles, was ich dagegen habe."
Rhodan ließ sich jedoch nicht irritieren.
„Wir haben die Pflicht, in diesem Fall Erkundigungen einzuziehen. Wir werden einen Leichten Kreuzer ausschleusen.
Die. Besatzung wird das in Frage kommende System anfliegen, untersuchen und nötigenfalls Hilfe leisten."
Guckys Kinn fiel nach unten.
„Das dauert ja Stunden - vielleicht sogar Tage!"
„Es kommt darauf an, was die Besatzung antreffen wird", erwiderte Rhodan gelassen.
Er konnte die ablehnende Haltung der in der Zentrale versammelten Besatzungsmitglieder förmlich spüren.
Kein Wunder, es hielten sich fast ausschließlich Raumfahrer in diesem Raum auf, die die Milchstraße als ihre Heimat ansahen und endlich wissen wollten, was sich dort in den vergangenen Jahrzehnten ereignet hatte.
Rhodan dachte jedoch nicht daran, seine Entscheidung zu
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