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0746 - Der Zeitlose

Titel: 0746 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aufgabe an die Cynos."
    „Wer war euer Auftraggeber?" fragte der Mann mit der Maske.
    Die Puppe mit dem Bewußtsein eines geheimnisvollen Wesens in ihrem Innern machte eine unbestimmte Geste.
    „Wer bestimmt die Stärke der Gravitation?" lautete ihre Gegenfrage. „Wer läßt Sonnen in diesem Universum entstehen?
    Es gab keinen Auftraggeber. Wir wußten, was wir zu tun hatten.
    Es ergibt sich so.
    Jedes Volk, das kosmische Ausdehnung erlangt, erhält eine bestimmte Aufgabe."
    „So wie wir?"
    Callibso wirkte plötzlich ablehnend.
    „Die Terraner sind, nach allem, was ich bisher über sie in Erfahrung gebracht habe, ein Sonderfall."
    „Was heißt das?"
    „Ihr dehnt euch nur aus", entgeg-nete Callibso. „Ihr macht euch im Universum breit. Ihr seid Parasiten!"
    Alaska war wie vor den Kopf geschlagen. Er wollte protestieren, aber gegen die Philosophie dieses zeitlosen Wesens besaß er keine Argumente.
    „Wir haben auch einen Sinn!" sagte er trotzig. „Wir gehören dazu. Vielleicht ist unsere Aufgabe so kompliziert und schwierig, daß sie jetzt noch nicht zu erkennen ist:"
    „Vielleicht", zweifelte Callibso. „Es ist möglich, daß ihr auch nur dazu geschaffen seid, alles zu durchdringen und alles zu besetzen. Andere haben das Feld für euch bestellt, und ihr bringt die Ernte ein."
    Für Alaska war dieser Vergleich alles andere als schmeichelhaft.
    „Immerhin", verteidigte er sein Volk, „haben wir mitgeholfen, den Schwarm wieder seiner ursprünglichen Bedeutung zuzuführen."
    „Das wäre früher oder später sowieso geschehen", meinte der Zwerg gleichgültig. „Keine positive Entwicklung kann auf die Dauer unterdrückt werden. Alles entwickelt sich weiter."
    Der Zellaktivatorträger ahnte, daß Callibso die Ereignisse von einem völlig anderen Gesichtspunkt aus betrachtete.
    Eine Million Jahre waren für Callibso offenbar bedeutungslos.
    Die Überzeugung, daß auch eine doppelt so lang anhaltende Machtübernahme der Gelben Götzen im Schwarm im Endeffekt nicht anders geendet hätte, war fest in Callibso verankert. Der Lauf der Dinge ließ sich davon nicht aufhalten.
    Aber wohin führte das alles?
    Welcher Sinn verbarg sich dahinter?
    Diese Frage, so überlegte Alaska, würde ihm auch Callibso nicht beantworten können.
    Gemeinsam gingen sie zum Zeitbrunnen hinab. Alaska spürte, daß der Groll des anderen gegen ihn nachgelassen hatte.
    Schneller als der Terraner geglaubt hatte, war Callibso zu einem geregelten Leben übergegangen. Allerdings war es für den Transmittergeschädigten unmöglich, die Gedanken seines Begleiters zu erraten. Vielleicht sah es in Innern dieses Wesens ganz anders aus, als Alaska sich vorstellen konnte.
    Sie erreichten den Zeitbrunnen.
    „Diese Statuen", sagte Alaska und blieb stehen. „Welche Bedeutung haben sie eigentlich?"
    „Ahnst du das nicht?" fragte Callibso. „Sie sind Wächter.
    Einfache Gemüter würden sich bei ihrem Anblick nicht in die Nähe des Zeitbrunnens wagen. Deshalb sind sie so groß."
    „Auf meiner Heimatwelt gibt es ähnliche Figuren!"
    „Wirklich?" Alaska hatte den Eindruck, daß der andere ihn belauerte. „Das muß nicht unbedingt eine Bedeutung haben.
    Vieles in diesem Universum ist sich ähnlich, denn die Evolution durchlief überall den gleichen Prozeß."
    „Mag sein", stimmte Alaska behutsam zu. „Ich denke jedoch, daß es eine andere Erklärung gibt."
    Callibso war an den Rand des Zeitbrunnens getreten und winkte dem Terraner zu. Alaska blieb jedoch stehen. Er war plötzlich wieder voller Mißtrauen. Was, wenn sich alles als Falle herausstellte? Wie sollte er sich zur Wehr setzen, wenn Callibso ihn mit in den Zeitbrunnen nahm und auf einen fernen Planeten verstieß?
    „Komm!" forderte Callibso auf. „Du wolltest deine Welt sehen, nun zögerst du."
    Alaska setzte sich wieder in Bewegung. Wieder beschlich ihn ein Gefühl, daß er sich unrichtig verhielt.
    „Ist es möglich, daß du deinen Wunsch zurückziehst?"
    erkundigte sich Callibso. „Ich würde es dir raten!"
    „Weshalb?" fragte Alaska schroff.
    „Die Wahrheit könnte unerträglich für dich sejn."
    Saedelaere ging auf den Zeitbrunnen zu. Er handelte gegen seine innere Überzeugung, aber er wollte endlich weiterkommen.
    Derogwanien war ein Ort, an den er sich niemals gewöhnen würde. Das Unheil lastete wie eine Aura über der Oberfläche dieses Planeten.
    Der Terraner blieb neben einer Statue am Rande des Brunnens stehen. Der steinerne Koloß hatte runde, drohend blickende Augen, eine

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