Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0746 - Merlins Zauberbrunnen

0746 - Merlins Zauberbrunnen

Titel: 0746 - Merlins Zauberbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
Vom Netzwerk:
in Ruhe lasst«, sagte An'dean und gab damit zu, der Verursacher des magischen Phänomens zu sein.
    »Von wegen!«, schrie Konnar. Er drohte dem Caltar mit beiden Fäusten und wollte sich auf ihn stürzen.
    An'dean verstärkte die Wirkung des magischen Armbands. Die Gesichter der Tonkan waren winzig klein auf der Stickerei zu erkennen.
    Der Gesichtslose verstärkte seine Bemühungen und brachte die Tonkan damit an den Rand einer Ohnmacht.
    Normalerweise hätte er seine Abwehr nur langsam gesteigert. Aber durch seine derzeitige Schwäche fühlte er sich dazu nicht in der Lage. Er wollte die Tonkan gleich von einem Angriff abbringen, da er nicht wusste, wie lange er stand halten konnte.
    Konnar und der Anführer des Trupps wollten sich auf An'dean stürzen. Der Gesichtslose griff schnell in den Eimer und warf den Tonkan eine Seelen-Träne vor die Füße. Die Schmutzelfen sahen sich an und wichen langsam zurück.
    Sie ergriffen am Boden liegende Äste und wollten damit auf An'dean einschlagen. Der Gesichtslose tat das Einzige, was ihm in diesem Augenblick noch einfiel - er zündete die Seelen-Träne.
    ***
    Die beiden ungleichen Brüder hatten sich unterdessen etwa einen Kilometer vom Brunnen entfernt. Sie überschütteten sich gegenseitig mit Vorhaltungen und Vorwürfen.
    »Kannst du mich nicht verstehen, oder willst du nicht?«, zischte Merlin. »Ich möchte nicht, dass du in meinem Garten etwas ohne meine Erlaubnis machst.«
    Amos blickte, ihn kopfschüttelnd an.
    »Zamorra hat Recht«, knurrte er. »Du wirst langsam alt und wunderlich.«
    »Was ihr denkt, ist mir vollkommen egal!«
    »Stimmt, das war es dir schon immer, aber…«
    Sid Amos zuckte zusammen.
    »Was ist? Fallen dir keine Argumente mehr ein?«, wollte Merlin wissen.
    Amos hob die Hand, um seinem Bruder anzuzeigen, dass er schweigen sollte.
    »Still!«, sagte er. »Hörst du das nicht?«
    »Was sollte ich hören?« Merlin blickte verwundert drein.
    »Also doch ein alter Mann«, murmelte Amos. Laut sagte er: »Hast du nicht dieses Geräusch gehört? Als ob etwas explodiert wäre…«
    »Asmodis«, versetzte Merlin vorwurfsvoll, »du weißt genau, dass so etwas in Broceliande nicht geschehen kann.«
    »Ach nein«, höhnte Amos, »das hattest du auch damals gedacht, als deine russische Freundin hier alles kurz und klein machte…«
    »Woran du Schuld trägst…«
    Amos winkte zum wiederholten Male ab. »Vorbei ist vorbei. Es ist geschehen und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden, ohne dass ein Paradoxon entsteht. Komm, wir schauen nach. Das Geräusch kam aus Richtung des Brunnens.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte sich Amos um und lief zurück zum Brunnen. Merlin furchte die Stirn und folgte ihm, jedoch langsamer. Sein Bruder sollte nicht glauben, dass er ihm einfach so befehlen konnte.
    Sowohl Amos als auch Merlin hätten einen kürzeren, direkten Weg zum Brunnen gefunden. Da sie nicht wussten, ob das Explosionsgeräusch direkt beim Brunnen erfolgte oder nur auf dem Weg dorthin, zogen sie es vor, die Strecke zu Fuß zurückzulegen.
    Schon nach kurzer Zeit befand sich Sid Amos ein beträchtliches Stück des Weges vor seinem Bruder. Merlin schritt hinterher, als ginge ihn alles nichts an.
    Selbstverständlich hatte auch er das Geräusch gehört, aber er wollte einfach nicht akzeptieren, dass in Broceliande etwas gegen seinen Willen geschehen könnte. Weshalb er sich trotzdem nicht beeilte, an den Explosionsort zu gelangen, konnte er selbst nicht genau erklären. War es, weil sein Bruder ihn darauf hingewiesen hatte? Oder war es, weil er keine Meldung über Veränderungen im Zauberwald erfuhr? Schließlich hätte er umgehend erfahren müssen, wenn sich hier etwas Außergewöhnliches ereignete.
    Vor dem Brunnen angekommen, bot sich ihnen ein schreckliches Bild. Ein blutüberströmter Wolf und zwei dunkle Elfen lagen am Boden vor dem Brunnen. Zwischen ihnen lag eine zerplatzte, schillernde Masse - eine explodierte Seelen-Träne!
    Davor stand ein gesichtsloser Caltar, der von drei weiteren dunklen Elfen, die abgebrochene Äste in den Händen hielten, angegriffen wurde.
    »Aufhören!«, hallte Merlins Stimme über den Platz. »Hört sofort damit auf, euch zu bekämpfen!«
    Amos blieb stehen, sodass Merlin zu ihm aufschließen konnte.
    »Verdammt, die hören nicht auf dich!«, stieß er hervor.
    »Ich befehle euch, aufzuhören!«
    Die Tonkan kümmerten sich nicht um Merlins Worte.
    Eine wieselflinke Gestalt trat zwischen Merlin und Amos. Sie zupfte den

Weitere Kostenlose Bücher