Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0747 - Die Körperlosen von Grosoth

Titel: 0747 - Die Körperlosen von Grosoth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
der SOL auf eine Odyssee geschickt, die nun schon Jahrzehnte dauerte ...
    Nein, es waren wirklich keine freundlichen Erinnerungen! Doch einmal ausgesprochene Worte haben die unangenehme Eigenschaft, nicht mehr zurückgenommen werden zu können.
    Den drei Personen blieb nichts weiter übrig, als diese Erinnerungen möglichst rasch wieder zu verdrängen. Fellmer Lloyd räusperte sich und fragte dann mit belegter Stimme: „Haben Sie schon herausfinden können, auf welchem Kontinent sich der Sender befindet, den wir suchen?"
    Bram Horvat nickte und tippte auf eine der bereits angefertigten Karten von Jaghpur II.
    „Er steht hier auf diesem trapezförmigen Kontinent, der sich beiderseits des Äquators erstreckt, und zwar sehr dicht an der Westküste. Diese Landmasse ist relativ schwach besiedelt, aber dort gibt es eine größere Stadt, zumindest nach den hiesigen Begriffen. Woher er seine Energie bezieht, ist uns allerdings nach wie vor ein Rätsel, Mr. Lloyd. Die Instrumente zeigen nicht den geringsten Ausschlag, es kann dort keinen Konverter oder eine gleichwertige Anlage zur Krafterzeugung geben."
    „Es könnte sich um eine Art von Dauerbatterie auf rein chemischer Basis handeln", warf der Mausbiber ein. Der Captain wiegte zuerst den Kopf, dann schüttelte er ihn entschieden.
    „Theoretisch wäre das möglich, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr gering. Es handelt sich schließlich um einen Hypersender, der zwar nur schwach ist, aber trotzdem für seinen Betrieb beachtliche Strommengen braucht. Diesen Ansprüchen würde allenfalls eine Nuklearbatterie genügen, eine chemische Batterie wäre innerhalb weniger Stunden verbraucht."
    „Eine Zerfallsbatterie hätten wir aber wiederum mit unseren Instrumenten ausmachen können", knurrte Lloyd unzufrieden.
    „Wir können es drehen, wie wir wollen, irgendwie beißt sich die Katze immer wieder in den Schwanz! Von Rechts wegen dürfte es auf Jaghpur II noch nicht einmal chemische Batterien geben, der zivilisatorische Stand der Eingeborenen spricht deutlich dagegen."
    Der Kommandant lächelte humorlos.
    „Sie sagen es, Mr. Lloyd. Doch wir sind ja hier, um das Rätsel um diesen Sender zu lösen. Was beabsichtigen Sie in dieser Hinsicht zu unternehmen?"
    „Vorläufig noch nichts", entschied der Chef des Mutantenkorps nach kurzem Überlegen. „Machen Sie einstweilen weiter, Captain, bis die Erfassung des gesamten Planeten beendet ist, dann sehen wir weiter. Gucky und ich werden uns inzwischen bemühen, die von dieser Welt ausgehenden Gedankenimpulse aufzunehmen und auszuwerten. Vielleicht bringen sie uns bereits Aufschlüsse, nach denen wir uns dann richten können."
    Bram Horvat nickte, und die beiden Mutanten zogen sich wieder auf ihre Kontursitze zurück.
    Gucky hatte sich in der letzten Zeit auffallend still verhalten, und Fellmer Lloyd machte sich Sorgen um ihn, denn er kannte ihn lange und gut genug. Nach dem Überwinden der Krise hatte er sich zwar recht schnell erholt, aber seine anfängliche Euphorie war mehr und mehr gewichen. Sie hatte einer gewissen Teilnahmslosigkeit Platz gemacht, und das war für den sonst so agilen Mausbiber mehr als ungewöhnlich.
    Ob das mit den seltsamen Impulsen zusammenhing, die von dem Planeten ausgingen? Fellmer empfing sie nach wie vor, jetzt sogar ausgesprochen stark, weil sich die KLONDIKE dicht bei Jaghpur II befand.
    Sie dominierten so sehr, daß sie die Gehirnwellen der Planetenbewohner in ihrer Gesamheit überlagerten, aber sie blieben nach wie vor unklar und verworren. Konnten es eventuell die Ausstrahlungen eines mutierten Geistes sein?
    Fellmer Lloyd zuckte unschlüssig mit den Schultern. Dann lehnte er sich in seinem Sitz zurück und folgte Guckys Beispiel, der bereits mit geschlossenen Augen an der Arbeit war.
    Beide Mutanten gingen nach dem gleichen Prinzip vor. Sie mußten einen Teil ihrer Parakräfte dazu benutzen, die überstarken Impulse abzublocken, sie gewissermaßen auf ein totes Gleis zu schieben, um von ihnen nicht weiter gestört zu werden.
    Das verminderte zwar ihre Aufnahmefähigkeit, doch es war der einzige Weg, der ihnen überhaupt eine sinnvolle Betätigung erlaubte.
    Die fremde Ausstrahlung wurde verdrängt, wurde zu einem leisen Wispern und Raunen, gewissermaßen zu einem Hintergrundgeräusch. Dafür konnte Fellmer Lloyd nun ziemlich deutlich die Hirnwellen der Eingeborenen aufnehmen, wenn auch immer nur für kurze Zeit, da sich das Schiff sehr schnell um den Planeten bewegte. Die „Sender"

Weitere Kostenlose Bücher