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0747 - Die Körperlosen von Grosoth

Titel: 0747 - Die Körperlosen von Grosoth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kannte er den Schiffsherrn noch gar nicht.
    Firnak war ein ruhiger, ausgeglichener Mann im besten Alter.
    Als Seefahrer war er ein Könner, und doch konnte er den Kaufmann nie ganz verleugnen.
    Im Verlauf unzähliger Verkaufsverhandlungen hatte er sich jenes Maß von Verbindlichkeit zugelegt, das ihm zur zweiten Natur geworden und ihm in allen Lagen von Nutzen war. Sie bestimmte auch sein Verhalten gegenüber der Schiffsbesatzung, und damit war er immer gut gefahren.
    Wo andere Befehle brüllten, weil sie glaubten, ihren Status herausstreichen zu müssen, sprach er ruhig und gelassen, und trotzdem setzte er sich durch. Mehr noch, seine Männer achteten ihn weit mehr als andere Kapitäne, weil sie erkannten, daß hinter seiner Gelassenheit eine gehörige Portion Klugheit steckte.
    Er hatte es nicht nötig, den starken Mann zu spielen, man gehorchte ihm auch so.
    Um so mehr verblüffte dieser unverhoffte Ausbruch nun den Steuermann. Sein Gesicht war ein einziges Fragezeichen, aber Firnak sprach bereits weiter.
    „Ich möchte nur wissen, was sich die Leute von Knosaur eigentlich denken!'' meinte er erbittert. „Als der Hafenkapitän gestern abend an Bord kam, hat er mich behandelt, als wäre ich der letzte Straßenfeger.
    Meinen guten Wein hat er kurzerhand abgelehnt, und nicht ein einziges freundliches Wort ist über seine Lippen gekommen.
    Statt dessen hagelte es Verbote und Befehle - geht man so mit Leuten um, die einem Waren bringen, die man nötig braucht?"
    „War es wirklich so schlimm?" erkundigte sich der Steuermann.
    Kapitän Firnak nickte mit grimmigem Gesicht.
    „Ich bin schon weit herumgekommen, aber so etwas habe ich noch nirgends erlebt. Daß die Hafeneinfahrt bis auf eine schmale Passage durch Pfähle versperrt ist, erschien mir schon ungewöhnlich genug, aber das konnte auch eine Verteidigungsmaßnahme gegen Piratenüberfälle sein. Doch dann kam dieser Schelkar, und von da ab sah ich klar. Eines darfst du mir glauben, Bashtor: Wir waren einmal hier in Knosaur - ein zweites Mal wird es mit Sicherheit nicht geben!"
    Der Steuermann kam nicht mehr dazu, etwas zu entgegnen, denn inzwischen hatte das Boot die GRAGAN erreicht.
    Es war breit und plump, an den Rudern saßen sechs Männer.
    Fünf weitere befanden sich neben dem Hafenkapitän an Bord, und sie alle waren mit schweren Armbrüsten bewaffnet, die gespannt und mit Bolzen geladen waren. Es sah aus, als wären sie gekommen, das Schiff zu erobern, und Bashtor begann seinen Kapitän zu verstehen.
    Auf Firnaks Wink hin ließ Preschtan eine Strickleiter herab, und Schelkar kam an Bord.
    Der Hafenkapitän war ein großer, gutgebauter Tonamer, doch sein Gesicht war maskenhaft starr. Kein einziger Hautlappen bewegte sich, als er die Hand zu einem knappen Gruß erhob.
    „Ich komme, um deine Ladung zu begutachten, Kapitän Firnak.
    Wir kaufen nur einwandfreie Waren, jeder Versuch, mich zu betrügen, wird geahndet werden. Führe mich in die Laderäume."
    Der Kapitän knirschte heimlich mit den Zähnen, aber er fügte sich in das Unvermeidliche. Er hatte schon früher gehört, daß die Leute von Knosaur schwierige Gesellen waren, aber so etwas hatte er nicht erwartet. Er war daran gewöhnt, mit Händlern umzugehen, mit ihnen zu trinken und zu feilschen, und das alles in einer heiteren, zwanglosen Atmosphäre.
    Natürlich versuchte jeder, ihn ein wenig übers Ohr zu hauen, aber diese Schliche kannte er auswendig. Bisher war er immer noch derjenige gewesen, der die anderen hereingelegt hatte.
    Und nun das hier ...
    Es war einfach widerlich, wie man hier mit ihm umsprang!
    Eine Stunde lang stapfte Schelkar fast wortlos durch die Laderäume. Er schien ein Experte auf allen Gebieten zu sein, denn seinen Augen entging nicht der kleinste Mangel. Hundert wertvolle Vernak-Felle strich er von der Liste, weil er an einem einzigen eine kahle Stelle entdeckt hatte. Jeder normale Händler hätte sie bedenkenlos genommen, weil er an ihnen ein halbes Vermögen verdienen konnte!
    Erwisch und Preschtan, die die beiden begleiteten, warfen sich bezeichnende Blicke zu. Bald darauf staunten sie jedoch noch viel mehr.
    Der Hafenkapitän akzeptierte widerspruchslos alle Preise, die Firnak ihm nannte! Den beiden jungen Männern traten fast die Augen aus den Höhlen, als sie bedachten, welcher Gewinn dabei für die Besatzung der GRAGAN abfiel.
    Als geschäftstüchtiger Kauffahrer hatte der Kapitän natürlich von vornherein die Preise so angesetzt, daß er bei jedem Artikel noch einen

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