Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0747 - Die Körperlosen von Grosoth

Titel: 0747 - Die Körperlosen von Grosoth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Eine Wache wurde nicht aufgestellt, denn die Posten an der Ufermauer hatten längst wieder ihre Positionen eingenommen. Sie wachten nicht nur darüber, daß niemand den Segler verließ, sondern auch darüber, daß ihn niemand betrat, und das konnte dem Kapitän nur recht sein.
    Gegen Mitternacht stahlen sich Erwisch und Preschtan wieder nach oben. Ihr Plan stand fest.
    Sie hatten sich beim Trinken zurückgehalten und waren vollkommen nüchtern. Am Tage hatten sie ausreichend Gelegenheit gehabt, das Verhalten der Männer aus Knosaur zu studieren, und trauten sich nun zu, es überzeugend kopieren zu können. Beide trugen eine dunkle, unauffällige Kleidung, wie sie offenbar in der Stadt bevorzugt wurde. Auch in dieser Hinsicht nahm sie eine Sonderstellung ein, denn im allgemeinen liebten die Tonamer farbenfrohe Gewänder.
    Sie übereilten nichts, hielten sich im Schatten und spähten zu den Posten hinüber, deren Fackeln die einzigen Lichter waren, die noch in ganz Knosaur brannten. Auch das war ungewöhnlich, zumindest für eine Hafenstadt. Welche Rätsel mochte diese wohl bergen, daß ihre Bewohner so sorgsam darauf bedacht waren, sie vor allen Fremden zu verbergen?
    Die Ebbe hatte bereits eingesetzt, und die GRAGAN stemmte sich gegen den Anker, der sie an ihrem Platz hielt. Die beiden jungen Männer wechselten auf die andere Schiffsseite hinüber, entkleideten sich und banden sich ihre Kleidung auf dem Rücken fest. Dann ließen sie sich an einem vorbereiteten Seil geräuschlos über Bord ins Wasser gleiten. Der Sog der Ebbe erfaßte sie und zog sie mit sich, dem offenen Meer entgegen. Die Pfahlsperre an der Hafeneinfahrt bildete kein Hindernis für sie.
    Sie schwammen einem Abenteuer entgegen, das größer war als alles, was sie sich in ihren kühnsten Träumen hätten ausmalen können ...
     
    3.
     
    Die KLONDIKE war in zweitausend Kilometer Höhe in einen Orbit um Jaghpur II gegangen. Die beiden kleinen Monde, die den Planeten umkreisten, waren flüchtig abgetastet und dann als unwichtig abgetan worden. Sie waren öde Felsbrocken von 360 und 430 Kilometer Durchmesser.
    Die Besatzung der Zentrale war auf zwölf Männer verstärkt worden, denn nun gab es eine Menge Arbeit. Die Nahortungen liefen und brachten unzählige Daten über diese Welt herein, die ausgewertet und koordiniert werden mußten.
    Die überall vorhandenen Wolkenschichten bildeten dabei kein Hindernis, sie wurden von den Tastern mühelos durchdrungen.
    Schon mit dem bloßen Auge ließ sich mühelos erkennen, daß Jaghpur II ein warmer Planet war, denn die Bilderfassung zeigte nicht die geringste Spur von Poleiskappen. Vier große Kontinente erstreckten sich gleichmäßig über seine Kugel und bedeckten etwa vierzig Prozent seiner Oberfläche. Die genauen Details wurden durch eine sorgfältige topographische Erfassung festgestellt.
    Fellmer Lloyd und Gucky hielten sich im Hintergrund, um die eifrig arbeitenden Männer nicht zu stören. Doch schon nach einer Viertelstunde winkte sie der Kommandant zu sich.
    „Wir haben es hier mit einer ausgesprochen archaischen Welt zu tun", erklärte er. „Hier, sehen Sie sich diese Ausschnittsvergrößerung an: eine Stadt mit niedrigen runden Gebäuden, von einer Begrenzungsmauer eingefaßt, die zugleich als Schutzwehr gegen Angreifer dienen soll.
    Nicht mehr als zwanzigtausend Einwohner, wenn wir die entsprechenden Erfahrungwerte einsetzen, und nicht die geringste Spur von Industrialisierung. Ringsum primitiv angelegte Felder, dazwischen viele kleine Ortschaften, von denen aus sie bebaut werden. Nirgends gibt es vernünftige Straßen, nur schmale, kaum befestigte Verbindungswege. So etwa muß die Erde im frühen Mittelalter ausgesehen haben."
    Er hatte sich bemüht, das Wort „Erde" so gleichmütig wie nur möglich auszusprechen - und doch weckte es sofort, sozusagen automatisch, unliebsame Assoziationen.
    Erinnerungen an die Stammwelt der Menschheit wurden wach, an jenen Planeten, der nun im Mahlstrom zwischen zwei fremden Galaxien um eine fremde Sonne kreiste. Zwar gerettet, aber dafür nun von Menschen bewohnt, die diesen Namen kaum noch verdienten, denn sie waren der Aphilie verfallen, die ihnen jede Spur von echter Menschlichkeit genommen hatte.
    Sie war dafür verantwortlich, daß Perry Rhodan von seinem besten Freund Reginald Bull entmachtet und zu einem Geächteten geworden war. Sie trug die Schuld daran, daß er und die anderen immunen Männer und Frauen ausgestoßen worden waren. Ausgestoßen und mit

Weitere Kostenlose Bücher