Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0747 - Die Körperlosen von Grosoth

Titel: 0747 - Die Körperlosen von Grosoth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Mohrrüben wachsen, das darfst du mir glauben."
    Fellmer zuckte mit den Schultern und schaltete dann seinen Translator wieder ein.
    „Könnt ihr uns sagen, wie es nun mit uns weitergehen soll?"
    fragte er. Erwisch ließ bedrückt die Ohren herabsinken.
    „Man hat uns als Frevler gegen die Gottheit eingestuft, und der Hauptmann der Ordnungshüter hat bereits angekündigt, daß man uns morgen früh auf dem Wimmerplatz lebendig begraben will", gab er mutlos zurück. „Wir hatten unseren Wächter, den Folterriesen Keschimm, schon so weit beschwatzt, daß er uns entkommen lassen und sogar zusammen mit uns fliehen wollte.
    Ob das aber jetzt noch gilt, ist sehr fraglich, denn dann kamt ihr..."
    „Tut uns leid, das konnten wir wirklich nicht ahnen", entschuldigte sich der Mausbiber mit ungewohntem Zartgefühl.
    Er blies die Backen auf und setzte dann kleinlaut hinzu: „Wir werden also wohl euer Schicksal teilen, denn ich glaube kaum, daß man hier zwischen Frevlern und angeblichen Dämonen große Unterschiede macht..."
    „Gucky!" mahnte Fellmer Lloyd vorwurfsvoll. „Du wirst doch nicht etwa aufgeben wollen, das wäre ja ganz neu an dir. Im übrigen haben wir ja immer noch den Shift und die KLONDIKE hinter uns, vergiß das nicht."
    Gucky kicherte humorlos vor sich hin.
    „Du bist ein Scherzbold! Diese Gottheit hat uns so mühelos ausgeschaltet, daß ich ihr noch einiges mehr zutraue. Wenn ihre Kapazität dazu ausreicht, könnte sie auch die Aggregate im Shift lahmlegen, und dann sitzt Bertoli ebenso in der Patsche.
    Bram Horvat wiederum wird nicht ernsthaft damit rechnen, daß wir zwei hier den kürzeren ziehen könnten, er wird also erst mal eine ganze Zeit warten, ehe er etwas unternimmt. Wenn er dann mit der KLONDIKE kommt, liegen wir vielleicht schon auf dem Platz begraben ..."
    Fellmer Lloyd verzichtete auf eine Entgegnung.
    Der halbe Nachmittag von Grosocht war vergangen, und noch immer hatte sich an ihrer Lage nichts geändert. Niemand dachte daran, sich um die vier Gefangenen zu kümmern.
    Sie hatten sich noch eine Zeitlang unterhalten, aber diese Unterhaltung hatte sich im Kreis gedreht, und so war der Gesprächsstoff bald versiegt.
    Erwisch und Preschtan hatten sich zurückgezogen und auf ihre Pritschen gelegt. Fellmer Lloyd und Gucky saßen auf den ihren und kauten lustlos an Konzentratriegeln herum.
    Ihre aktiven Parafähigkeiten lagen nach wie vor brach.
    Sie konnten zwar mit den Telepathiesektoren ihrer Gehirne immer noch die wirren Impulse des fremden Geistes empfangen, sogar starker, als ihnen lieb war, aber das war auch alles. Dieser Zustand war besonders für Gucky so anormal, daß er in vollige Gleichgültigkeit versank, aus der ihn auch gutgemeinte Worte Fellmers nicht aufrütteln konnten.
    Auch ihre technische Ausrüstung streikte nach wie vor, die Anlagen der Raumanzüge ebenso wie die Paralysatoren. Nur die beiden Translatoren funktionierten einwandfrei, obwohl es keinen ersichtlichen Grund dafür gab.
    Konnte das vielleicht sogar in der Absicht der Gottheit von Knosaur liegen? Hatte sie erkannt, daß sie hier auf verwandte Geister gestoßen war? Ließ sie die Mutanten nur einige Zeit schmoren, um sie sich später um so leichter gefügig machen zu können ...?
    Bei diesem Gedanken lächelte Fellmer Lloyd grimmig vor sich hin. Wer ihr Gegenspieler auch immer sein mochte - er kannte Perry Rhodans Mutanten schlecht!
    Für alle vier war es fast eine Erlösung, als endlich wieder ein Geräusch in dem Gefängnis zu hören war. Andere Gefangene gab es augenblicklich nicht, folglich mußte jemand kommen, um sich um sie zu kümmern.
    Die Eingangstür klappte, schwere Schritte dröhnten über den hölzernen Boden, und dann erschien Keschimm.
    Ein Blick in sein Gesicht zeigte den erfahrenen Mutanten, daß er nicht Herr über sich selbst war. Seine Züge waren starr und vollkommen ausdruckslos, die Hautlappen hingen schlaff herab, seine Augen starrten blicklos vor sich hin. Die primitiven, aber ungemein stabilen Schlösser - Fellmer Lloyd hatte sich bereits vergeblich daran versucht - kreischten mißtönend, als er sie aufsperrte.
    „Mitkommen!" sagte er mit seltsam tonloser Stimme, und doch klang eine mitleidlose Härte in ihr durch. Das hier war nicht der vergleichsweise gutmütige Mann, den Erwisch mit seinen Argumenten so weit gebracht hatte, daß er mit den Seeleuten zusammen fliehen wollte. Es war ein Keschimm, der sich voll unter parapsychischem Einfluß befand - der notfalls bedenkenlos töten

Weitere Kostenlose Bücher