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0747 - Die Körperlosen von Grosoth

Titel: 0747 - Die Körperlosen von Grosoth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich behaupten würde, daß wir gewaltig in der Tinte sitzen, wäre das die Untertreibung des 36. Jahrhunderts ..."
     
    7.
     
    Erwisch und Preschtan hatten sich wieder beruhigt.
    Das laute Geschrei draußen vor dem Gefängnis war nach kurzer Zeit wieder verstummt, also schien es nicht ihnen gegolten zu haben. Auch Keschimm ließ sich nicht wieder sehen, der unter so seltsamen Begleiterscheinungen gegangen war. Die beiden Seeleute brauchten also noch nicht um ihr Leben zu fürchten, und so streckten sie sich auf den harten Pritschen aus.
    Ihre Ruhe dauerte jedoch nicht lange, denn bald wurden sie durch neue Geräusche aufgeschreckt. Kam man nun doch schon, um sie zu holen - sollte das Urteil tatsächlich schon jetzt vollstreckt werden ...?
    Beide sprangen auf und wichen verstört bis an die hintere Wand ihrer Zelle zurück.
    Mit weit aufgerissenen Augen verfolgten sie dann, wie die Ordnungshüter zwei ausgesprochen fremdartige Wesen hereinbrachten. Das eine glich wenigstens in seinem Körperbau annähernd einem Tonamer, wenn es auch in einem seltsam glitzernden Anzug steckte und sich eine gläserne Haube über seinem Kopf befand. Das andere dagegen war zwar ähnlich bekleidet, aber nur halb so groß.
    Es schien ein Tier zu sein, aber es ähnelte keiner der auf Grosocht vorkommenden tierischen Rassen.
    Beide wurden in die Zelle gesperrt, die der ihren gegenüberlag, dann entfernten sich Keschimm und die Ordnungshüter wieder.
    Die beiden jungen Männer wagten sich trotzdem nicht zu rühren, sondern verhielten sich vollkommen still.
    Ihre Augen waren an das herrschende Halbdunkel gewöhnt, und so konnten sie deutlich sehen, wie das größere Wesen die durchsichtige Haube von seinem Kopf entfernte. Ein Gesicht kam zum Vorschein, das zwar Augen und Ohren, Nase und Mund besaß, bei dem aber die Proportionen in keiner Weise mit dem eines Tonamers übereinstimmten. Außerdem war es nicht mit den üblichen Hautlappen bedeckt, sondern vollkommen glatt und obendrein seltsam bleich.
    Das Wesen sagte etwas zu seinem kleinen Mitgefangenen, was sie nicht verstehen konnten. Das Tier entfernte ebenfalls das runde Glas von seinem Kopf, und darunter kam ein spitzes, bepelztes Gesicht von rötlichbrauner Färbung zum Vorschein, über dem große runde Ohren saßen. Verwunderlich in höchstem Maße war allerdings, daß es ebenfalls kleine Hände besaß und sie so benutzte, als wäre es ein denkendes Wesen. Das konnte kein einziges Tier auf Grosocht!
    Als es dann sogar noch zu sprechen begann, zuckten Erwisch und Preschtan unwillkürlich zusammen. Es besaß ein helles, durchdringendes Organ, das ihren Ohren fast weh tat, denn die Sprache der Tonamer bestand vorwiegend aus dunklen, gutturalen Lauten.
    Noch mehr aber verblüffte es sie, daß sie verstehen konnten, was dieses kleine Wesen sprach ...
    „Wem sagst du das, Fellmer?" klang es deutlich zu ihnen herüber. „Mann, wenn ich nur daran denke, wie man uns hier überrumpelt hat, könnte mir direkt schlecht werden! Wir beide sind die Zierde des terranischen Mutantenkorps, und so etwas muß ausgerechnet uns passieren ..."
    Natürlich begriffen die beiden jungen Seeleute nicht alles, was sie hörten, aber der Sinn dieser Worte wurde ihnen doch klar.
    Auch diese fremden Lebewesen schienen Opfer der Gottheit von Knosaur geworden zu sein - sie waren ebenso Gefangene wie sie selbst!
    Erwisch sah den Freund an.
    „Ob wir uns ihnen bemerkbar machen sollen?" raunte er ihm zu.
    „Wir wissen zwar nicht, wer sie sind und woher sie kommen, aber immerhin könnten wir uns mit ihnen verständigen. Wenn wir unsere Meinungen austauschen, kann das vielleicht von großem Nutzen für uns sein."
    Preschtan starrte zweifelnd zu der anderen Zelle hinüber und wedelte nur unentschlossen mit den Ohren. Er hatte zwar den Anstoß dazu gegeben, daß sie beide nach Knosaur gekommen waren, aber nun schien er sich bereits aufgegeben zu haben.
    Nicht so Erwisch, der nun kurz entschlossen die Initiative ergriff.
    Er löste sich von der Wand und ging bis zu der Gittertür vor.
    Innerlich bebte er vor Anspannung, und die Hautlappen in seinem Gesicht zuckten unaufhörlich, aber er zwang seine Erregung gewaltsam nieder. Mit Genugtuung bemerkte er dann, daß ihn die beiden fremden Wesen nicht weniger verblüfft anstarrten, als er es zuvor mit ihnen getan hatte.
    Fellmer Lloyd überwand als erster seine Verwunderung. Auch er trat vor das Eisengitter, musterte Erwisch sekundenlang, um ihm dann mit jenem neutralen

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