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0747 - Jessicas Rächer

0747 - Jessicas Rächer

Titel: 0747 - Jessicas Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zeichnete sich eine kleine, sehr kräftige Hand ab, die so breit war, dass sie Donnas Gelenk umklammern konnte. Die Frau war dermaßen überrascht, dass sie sich in den folgenden beiden Sekunden nicht rührte.
    Auch Susy stand wie erstarrt daneben, schaute nur auf das Laken, hielt den Mund offen, nur wollte kein Schrei über ihre Lippen dringen.
    Auch die andere Hand der Puppe bewegte sich. Sie war bewaffnet!
    Eine sehr scharfe Spitze rammte durch das dünne Laken und bohrte sich in das Fleisch des Handballens.
    Donna Denning hatte das Gefühl, von einem Stromstoß elektrisiert zu werden. Sie stand wie angewurzelt auf dem Fleck, die Augen traten ihr aus den Höhlen, dann konzentrierte sie sich auf das, was durch ihren Handballen und auch weiter bis in die Fingerspitzen strömte.
    Es war ein böser, wilder Schmerz. Sie hatte den Eindruck, als würde eine heiße Flamme über ihre Haut laufen.
    Mit einem Ruck zerrte sie die Hand zurück. »Mummy!«, schrie Susy.
    Donna achtete nicht auf sie. Sie drehte die Hand, sie sah das Blut und auch die tiefe Wunde in ihrem Ballen. Die Frau fing an zu zittern. In ihrem Gesicht mischte sich der Ausdruck des Ekels mit dem des Schmerzes. Sie stöhnte erst nur, dann wurde sie abgelenkt, denn das kleine Monster im Wagen schleuderte mit einer wuchtigen Bewegung die Decke in die Höhe und dann weg.
    Ein bösartiger kleiner Teufel glotzte Mutter und Tochter an!
    ***
    Der Arzt putzte seine Nase, betrachtete dann das Taschentuch und faltete es anschließend zusammen, bevor er über seine Erkältung schimpfte und es bedauerte, nicht zu Hause im Bett geblieben zu sein. Erst dann fiel ihm ein, dass ich in seiner unmittelbaren Nähe stand und ihm eine spezielle Frage gestellt hatte.
    »Ja, ja, Sinclair, Sie wollen also wissen, wie lange die Person hier schon tot ist.«
    »Das wäre zumindest hilfreich.«
    »Nageln Sie mich aber nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt fest.«
    Der Doc zog wieder die Nase hoch, schimpfte über den Heuschnupfen im Besonderen und das Frühjahr im Allgemeinen, dann schaute er auf seine Uhr, als könnte er von deren Zifferblatt die Antwort für mich ablesen. »Sieht nicht gut aus, Sinclair, die Frau ist seit – sagen wir mal – zwei Tagen tot. Und niemand hat sie gefunden«, murmelte er, »aber das kennt man ja leider. Die Menschen sind eben anders geworden.«
    »Wie kam sie ums Leben?«
    »Ihre Kehle ist durchgeschnitten worden. Von einem Messer. Mehr kann ich nicht sagen. Es wird Ihnen aber reichen, denke ich. Aber was nutzt das der armen Frau noch?«
    »Stimmt.«
    Er räusperte sich. »Die Tote sieht mir nicht so aus, als gehöre sie in diese Wohnung hier.«
    »Sie war die Aufwartefrau.«
    »Dann hat man wohl die falsche Person erwischt, nicht wahr? Ein Mord aus Versehen.«
    »So ähnlich könnte man es sehen. Ich weiß es aber nicht.«
    »Und da Sie an diesem Fall kleben, Sinclair, geht es wieder um okkulte Dinge.«
    »Durchaus möglich.«
    Jemand kam zu uns. Der Leiter der Mordkommission. Er hielt seine Hände in den Taschen des offenen Mantels vergraben und wies eine entfernte Ähnlichkeit mit Humphrey Bogart auf. »Das Loch im Glasdach will mir gar nicht gefallen, John.«
    »Mir auch nicht.«
    »Aber Sie haben mir zum Glück gesagt, wie es entstand.« Er verzog den Mund. »Ist schwer zu glauben, dass sie von einer lebenden Puppe angegriffen worden sind.«
    »Aber ich kann Ihnen nichts anderes sagen.«
    »Sollen wir die übrigen Puppen mitnehmen? Es könnte ja sein, dass noch welche von ihnen leben.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist nicht der Fall. Ich habe sie alle durchgecheckt. Wenn eine dieser Puppen von einem unheiligen Leben erfüllt wäre, dann wäre sie bei der Berührung durch mein Kreuz auch zu Staub zerfallen.«
    »Davon sind Sie überzeugt?«
    »Ja.«
    »Okay, es ist Ihr Fall. Das Loch da oben kann aber abgedichtet werden, nehme ich an.«
    »Ich habe nichts dagegen.«
    Er zog mit dem Mittelfinger seine Augenbrauen nach. »Und Sie machen sich jetzt, so nehme ich an, auf die Suche nach der mordenden Puppe.«
    »Darauf können Sie sich verlassen.«
    Der Kollege schob ein Streichholz zwischen die Lippen und kaute auf ihm herum. »Darf ich fragen, wo Sie beginnen werden?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wissen Sie denn, was dieses kleine Monstrum noch alles vorhat? Haben Sie wenigstens eine Beschreibung der Puppe?«
    »Ich sagte Ihnen schon mal, dass ich sie kaum gesehen habe. Sorry, aber ich muss eben Jagdglück haben.«
    »Das hoffe ich für Sie und

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