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0747 - Jessicas Rächer

0747 - Jessicas Rächer

Titel: 0747 - Jessicas Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erscheint. Wenn er kommt, ist es eine Sache zwischen ihm und mir.«
    Jane nickte. »Das habe ich kapiert. Aber soll ich ihm sagen, dass eine Puppe zu mir gesprochen hat?«
    »Was sonst?«
    »Vielleicht Jessica Long?«
    Das Erwähnen des Namens kam einem Säureguss gleich, der die Puppe traf. Sie zischte auf, das Gesicht mit den dicken Wangen bewegte sich hektisch, erst dann erfolgte die Antwort. »Jessica Long ist tot. Sie lebt nicht mehr, Jane Collins! Muss ich dir noch mehr sagen?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Dann haben wir uns verstanden.«
    »Nicht ganz, denn ich denke, dass in dir etwas von dieser Jessica Long steckt. Du handelst so, wie sie es getan hätte. Da muss es doch einen Zusammenhang geben.«
    Auch wenn Jane tatsächlich ins Schwarze getroffen hatte, die Puppe gab es nicht zu. Nur der Mund wurde noch breiter und erinnerte an einen auf dem Rücken liegenden Halbmond. Da sie ihren Kopf etwas in die Höhe bewegte, erwischte Jane einen Blick in die Augen des magisch geladenen Wesens.
    Es waren Augen, die zu ihr passten. Hart, kalt. In ihnen spiegelte sich ein gefährlicher Glanz wider. Jane konnte einer Person wie dieser Puppe nicht über den Weg trauen. Die war darauf vorbereitet, Dinge zu tun, die außerhalb menschlicher Regeln standen.
    Jane wunderte sich darüber, dass sie gerade jetzt von derartigen Gedanken überfallen wurde. Begreifen konnte sie das nicht. Möglicherweise stand es in einem Zusammenhang mit den noch immer vorhandenen Hexenkräften, die ihr eine Warnung zuschicken wollten.
    Die Warnung vor der Puppe, aber auch vor deren Waffe. Die Mündung der Astra-Pistole hatte sich kaum bewegt. Die Waffe wirkte weder fremd noch lächerlich in der Hand der Puppe. Wer sie so hielt, der konnte auch damit umgehen und gezielt schießen.
    Die Killerpuppe ging zurück. Trippelnd, mit kleinen Schritten, dabei noch tänzelnd und mit einem sicheren Instinkt ausgestattet, denn sie stieß nirgendwo gegen. Dann sprang sie auf einen Stuhl, der günstig in der unmittelbaren Nähe des Fensters stand.
    Jane überlegte, ob sie ihre Waffe abdrücken und die Lage beenden sollte. Schnell sein, sich zur Seite werfen und…
    »Wag es nicht!«
    Die schnarrende Stimme ließ sie erstarren. Die Killerpuppe hatte ihren Platz gewechselt und stand auf der weichen Sitzfläche des Stuhls. Von dort aus schaute sie Jane an. Da die Stuhllehne fast mit dem Rand der Fensterbank abschloss, war es für die Puppe ein Leichtes, das Fenster zu öffnen. Sie griff bereits mit der linken Hand zurück. Die leichenhaft hell schimmernden Finger näherten sich dem Fensterrand. Sie brauchte den Griff nicht zu bewegen, das Fenster hatte die Puppe schon zuvor für sich präpariert. Sie zog es auf.
    Jane ging einen kleinen Schritt vor. Eine mehr unbewusste Bewegung, die ihren Gegner irritierte. Zuerst hörte sie das wütende Zischen, dann den Knall.
    Die Zeit drückte sich für Jane zusammen. Sie konnte es nicht fassen, nicht glauben. Sie befand sich in einem luftverdünnten Raum, in dem sich nur die Killerpuppe bewegte, denn sie sprang aus dem Fenster nach draußen in den Bereich des Hinterhofs.
    Jane spürte den Schmerz.
    Getroffen! Ich bin getroffen! Sie hatte den Eindruck, die Worte zu schreien, dabei drang nur ein Flüstern über ihre Lippen. Fassen jedenfalls konnte sie es nicht, und als sie sich wieder in der Realität zurechtfand, da stand sie auch nicht mehr auf dem Fleck, sondern taumelte dem Sofa entgegen.
    Schwer fiel sie darauf nieder.
    Etwas war wie ein glühender Speer über ihre rechte Schulter gefahren. Ein Streifschuss, dachte sie, dann sah sie das Blut und stellte fest, dass der Schock über diesen Treffer schlimmer war als die Verletzung selbst. Jane war bleich geworden, sie fluchte über sich selbst, sie ärgerte sich, so reingefallen zu sein.
    Der Schmerz blieb. Es war ein Zucken der Wunde, als würde sich ein Fischmaul schnell öffnen und ebenso rasch wieder schließen.
    Das war ihr noch nie passiert. Damit hatte sie nicht gerechnet. Etwas besser gezielt, und die Kugel hätte sie mitten in der Brust erwischt. Jane lehnte sich mit dem Rücken an. Jetzt spürte sie das Zittern, aber sie war auch eine Frau, die die Zähne zusammenbeißen konnte.
    Sie richtete sich wieder auf.
    Aus dem Flur hörte sie Stimmen. Zwei Männer sprachen und Lady Sarah redete dazwischen.
    Im nächsten Augenblick huschten John Sinclair und Suko in den Raum. Sie waren schnell, wichen zu beiden Seiten der Tür aus und hatten ihre Waffen gezogen.
    »Die

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