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0747 - Jessicas Rächer

0747 - Jessicas Rächer

Titel: 0747 - Jessicas Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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braucht ihr nicht mehr«, erklärte Jane Collins mit schwacher Stimme…
    ***
    Ich steckte die Beretta weg und auch Suko ließ sein Schießeisen verschwinden.
    Jane Collins saß steif wie ein Ladestock auf der Couch. Sie war bleich wie kaltes Fett, hielt mit der linken Hand ihre rechte Schulter und konnte das Blut trotzdem nicht stoppen.
    Noch schneller als ich handelte Suko. Er war mit einem langen Schritt bei ihr und stützte sie. »Du bist verletzt…«
    »Ein Streifschuss, Suko.« Jane lächelte krampfhaft. »Nur ein Streifschuss.«
    »Was? Hier wurde geschossen?« Mit diesen Worten betrat Sarah Goldwyn das Zimmer. Ihre Augen weiteten sich und ihr Gesicht verlor an Farbe. »Meine Güte, was hätte hier alles passieren können. Jane, bist du okay?«
    »Ja, Sarah, ja.«
    »Ich hole einen Verbandskasten.«
    »Nein, lass nur, ich gehe selbst.«
    Suko half ihr hoch. Lady Sarah trat kopfschüttelnd zurück. Sie konnte noch immer nicht fassen, dass gerade in ihrem Haus geschossen worden war. Die Detektivin schaute mich an. »Dir muss ich etwas sagen, John. Um dich geht es hier.«
    »Was ist denn?«
    »Später.«
    Ich folgte Jane und den beiden anderen in das untere Bad. Es wurde von der Horror-Oma benutzt. Die Wanne war extra tief eingebaut worden, um ihr ein bequemes Einsteigen zu ermöglichen.
    Suko hatte Jane auf einen Hocker gedrückt. Sehr vorsichtig zog er ihr den dünnen Pullover über den Kopf, besah sich die Wunde und machte sich daran, sie zu reinigen.
    Jane stöhnte nur einmal auf. Die Kugel hatte einen Hautlappen weggerissen, war aber nicht tief in den Oberarm gedrungen. Die Schramme würde schnell verheilen.
    Mein Freund arbeitete mit antiseptischen Mitteln. Und er hatte auch ein großes, luftdurchlässiges Pflaster gefunden, mit dem er die Wunde verklebte. »Es wird noch etwas ziehen, aber das geht vorbei«, sagte er und lächelte.
    »Ich danke dir.«
    »Keine Ursache.«
    »Du wolltest mir etwas sagen?«, fragte ich Jane und stellte mich neben sie.
    Sie fasste nach meiner Hand. »In der Tat, John. Es geht um dich. Allein um dich.«
    »Wie schön.«
    »Hör auf zu spotten. Die Killerpuppe hat mir eine Botschaft für dich aufgetragen.«
    »Welche?«
    »Du sollst dorthin gehen, wo es richtig begonnen hat.« Sie betonte das Wort richtig.
    Ich runzelte die Stirn. »Mehr nicht?«
    »Nein, aber die Puppe war davon überzeugt, dass du Bescheid weißt. Und ich bin es ebenfalls, John. Es ist dein Fall von Beginn an gewesen. Es war eine persönliche Sache zwischen dir und Jessica Long. Und nun steht noch die Puppe dazwischen.«
    »Kennst du sie näher?«
    »Überhaupt nicht, John. Ich bin trotzdem davon überzeugt, dass sie alles Wichtige gesagt hat.«
    »Das denke ich auch.«
    »Dann weißt du Bescheid?«
    Ich drehte mich um und schaute in den breiten Wandspiegel. Darin zeichneten sich auch die Gestalten meiner Freunde ab. Ich entdeckte die Spannung auf ihren Gesichtern, aber auch die Bereitschaft, mir zu helfen. Ich war derjenige, der hier die Dinge zu einem Abschluss bringen konnte. »Ja, ich weiß Bescheid«, murmelte ich.
    »Und was genau ist es?«
    Ich schaute für einen Moment zu Boden. »Es muss ihre Wohnung sein.«
    »Also bei Jessica«, flüsterte Suko.
    »Sicher. Dort hat es richtig begonnen, und genau dort bin ich schon einmal gewesen. Es ist noch nicht lange her…« Meine Stimme versickerte. Ich war sehr nachdenklich geworden, fand aber nicht heraus, worüber ich nachdachte. Es wirbelte einfach zu viel durch meinen Kopf. Szenen aus der näheren und ferneren Vergangenheit vermischten sich, sodass es mir schwer fiel, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Jessica Long war tot, das stand fest. Zurückgeblieben war die Puppe. Eine Killerpuppe. Vielleicht so etwas Ähnliches wie ein Leibwächter, der jetzt nur noch daran dachte, seine tote Herrin zu rächen?
    War das wirklich so einfach?
    Ich wollte es nicht glauben und war mittlerweile davon überzeugt, dass etwas anderes dahinter steckte. Wenn ich es pathetisch ausdrückte, konnte ich von einer endgültigen Abrechnung sprechen, diesem absoluten Trennungsstrich, der noch fehlte.
    Ich spürte die Kälte in meinem Innern und wusste gleichzeitig, dass es da noch etwas zu regeln gab, bevor ich den Fall Jessica Long ein für alle Mal abschloss.
    »Was denkst du, John?«
    Ich legte Suko eine Hand auf die Schulter. »Das kann ich dir sagen, Alter. Es ist eine Sache, die einzig und allein die Puppe und mich angeht.«
    »Die Puppe oder Jessica Long?«, fragte Jane. Ich

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