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0747 - Jessicas Rächer

0747 - Jessicas Rächer

Titel: 0747 - Jessicas Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tot.«
    Fast hätte ich gelacht. Im letzten Augenblick verkniff ich mir diese Reaktion. Sie hätte nicht zum Ernst der Lage gepasst. »Ja, sie ist tot, Suko, sie ist zum Glück tot, das sage ich jetzt, und bei dieser Meinung bleibe ich auch. Aber sie war auch eine Kreatur der Finsternis, und über die wissen wir verdammt wenig. Wir wissen nicht genau, wozu sie alles in der Lage sind. Diese Kreaturen hasse ich. Ich habe eine vernichtet, aber ich weiß nicht, ob dieses Wesen nicht ein bestimmtes Erbe hinterlassen hat.«
    »In Form dieser Puppe?«
    »Genau.«
    »Es haben alle Puppen Jessica Long gehört, John. Jede könnte erwachen und killen.«
    »Nein, das nicht. In ihnen steckt keine schwarzmagische Kraft. Ich habe sie der Reihe nach mit meinem Kreuz berührt und dabei ist nichts geschehen. Sie blieben völlig normal. Sie zerplatzten und zerfielen nicht. Ihre Körper zeigten weder Risse noch Sprünge. Sie blieben normal. Also muss ich davon ausgehen, dass nur eine Puppe durch diese unselige Magie infiziert worden ist.«
    »Die wir finden müssen.«
    »Bingo.«
    »Wo willst du mit der Suche anfangen, oder denkst du daran, dass wir möglicherweise nicht großartig zu suchen brauchen, weil es die Puppe auf dich abgesehen hat und dir deshalb, so nehme ich an, auf den Fersen bleiben wird?«
    Ich hob meinen rechten Zeigefinger und lachte. »Man merkt doch, dass du von mir gelernt hast.«
    »Hör auf, sonst fange ich an zu weinen. Mal anders gefragt, John. Dem ist doch so?«
    »Ja.« Ich unterstrich die Antwort mit dem Schlag der flachen Hand auf den Schreibtisch.
    »Wie lange willst du denn auf die Puppe warten?«
    »Keine Ahnung.«
    »Auffällig ist sie ja. Klein, schwarz gekleidet, mit einem ebenfalls schwarzen Zylinder auf dem Kopf. An ihr kann eigentlich keiner vorbeisehen, denke ich.«
    »Falls sie sich zeigt.«
    »Das vorausgesetzt. Aber mal was anderes: Hast du dir schon überlegt, wie es überhaupt zu dieser Veränderung kommen konnte? Wie ist es möglich, dass nur diese Puppe lebte und die anderen völlig normal sind? Ich finde doch, dass das ein großes Problem ist, John. Da muss etwas angeleiert worden sein, das an uns vorbeigegangen ist.«
    »Stimmt. Aber ich habe keine Erklärung. Ich weiß es einfach nicht. Ich habe nicht einmal einen Verdacht.«
    Suko sah aus, als wollte er mich auslachen. »Erzähl mir nichts. Das Auftauchen der Puppe hängt doch mit Jessica Long zusammen. Sie ist die treibende Kraft.«
    »Eine Tote?«
    »Sie war nicht immer tot, John. Kann es nicht sein, dass sie zu Lebzeiten so etwas wie eine Sicherung eingebaut hat, basierend auf einer schwarzmagischen Grundlage?«
    Ich überlegte. Während ich das tat, zündete ich mir eine Zigarette an. Auch ein Zeichen meiner Nervosität.
    Suko wischte mit ein paar Handbewegungen eine Rauchwolke auseinander. »Habe ich so Unrecht?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Es könnte aber stimmen.«
    Ich nickte gedankenverloren. »Alles kann stimmen, Suko, alles. Ich kann dir aber nicht sagen, was eher zutreffen könnte oder was wir von vornherein ablehnen müssen. Das weiß ich nicht genau. Ich kann nur hoffen, dass es sich mal herausstellen wird. Ist das klar?«
    »Halb nur.«
    »Jedenfalls werde ich mich als Köder anbieten, wobei ich schon jetzt meine, dass ich einer bin. Ich überlege nur, welchen Ort ich mir auserwähle. Ich möchte keine Unschuldigen in Gefahr bringen.«
    »Deine Wohnung.«
    »Gute Idee.«
    »Sonst wüsste ich auch nichts.«
    Das Telefon summte. Ich war schneller als Suko und nahm den Hörer ab. Die weibliche Stimme erkannte ich schon nach dem ersten Wort. Jane Collins wollte etwas von mir. Sie versuchte, die Ruhe zu bewahren, dennoch hörte ich die Aufregung aus ihren Worten hervor.
    Was sie mir berichtete, hinterließ auch bei mir einen Schauer.
    Suko, der mithörte, bekam ebenfalls große Augen, und ich versprach Jane, sofort zu kommen.
    »Das war sie«, sagte Suko. »Das war die Puppe und kein Zwerg, wie die beiden Frauen zuerst meinten.«
    »Und wie.«
    Ich lief zur Tür und zerrte meine Jacke vom Garderobenständer, der durch diese Bewegungen in leichte Schwankungen geriet. Suko ließ sich nicht abschütteln. Im Lift und auf der Fahrt nach unten erklärte er mir, dass er killende Puppen noch nie hatte leiden können.
    »Kennst du dich denn damit aus?«
    »Jemand wie ich besitzt eben ein bestimmtes Wissen, Alter. Das müsste dir doch inzwischen auch bekannt sein. Außerdem hat es mal eine Zeit gegeben, wo ich nicht viel größer als

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