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0749 - Hort der Wölfe

0749 - Hort der Wölfe

Titel: 0749 - Hort der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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Flaschen geheftet. »Ja, natürlich, ich habe Ihre handschriftliche Anweisung aufbewahrt.«
    »Gut. Es ist wichtig, dass Sie sich exakt daran halten. Ein falsches Mischverhältnis könnte… nun, fatal sein. Sie verstehen?«
    Bancroft nickte abermals, ließ die Fläschchen dann in seiner Tasche verschwinden und sah Vanduren an. »O ja, ich verstehe.« Er lächelte wieder, wirkte erleichtert, aber immer noch etwas verlegen. »Ich muss zugeben, Mr. Vanduren, ich bin immer noch erstaunt ob der Wirkung Ihres…«, er hielt kurz inne und betonte das nächste Wort ganz besonders, »…Lykatonikums. Es fällt mir im gleichen Zuge aber immer noch schwer, wirklich zu glauben, dass es aus… nun, Sie wissen schon, aus was, bestehen soll.«
    Vanduren zuckte die Achseln. »Sie müssen es ja nicht glauben - solange es nur wirkt. Und das tut es doch, oder?«
    »Allerdings!« Bancroft zwinkerte Vanduren verschwörerisch zu. »Ich fürchte, ich muss Acht geben, dass meine Manneskraft in gewissen Kreisen nicht zur Legende wird. Es könnte unangenehme Folgen haben, wenn bekannt würde, dass…«
    »Dabei, mein Lieber«, unterbrach ihn Vanduren, »kann ich Ihnen leider nicht behilflich sein. Beratung zählt nicht zu meinen Dienstleistungen.« Er lächelte entschuldigend und fuhr dann fort: »Ich möchte Sie auch nicht länger aufhalten…«
    Den Rest ließ er unausgesprochen, doch Bancroft verstand. Er zog ein dickes Kuvert aus seiner Jacketttasche und reichte es Vanduren.
    »Ich nehme an, Sie räumen Stammkunden keinen Rabatt ein?«
    »Bedaure, nein«, antwortete Vanduren mit einem Kopfschütteln und steckte den Umschlag ein, ohne die Barsumme darin zu überprüfen. Er war sicher, dass es die vereinbarten 5.000 Dollar waren.
    Seine Kunden waren allesamt ehrenwerte Herren. Zwar mochten sie nicht alle eine saubere Weste haben, in mancherlei Hinsicht auch Schweine sein, ihn aber, und darauf konnte er sich verlassen, würden sie nicht zu betrügen versuchen.
    »Es steht eher zu erwarten, dass ich den Preis in absehbarer Zeit noch anheben muss«, sagte er.
    »Ach?«, machte Bancroft und schluckte trocken. Immerhin, 5.000 Dollar waren auch für ihn kein Pappenstiel.
    Vanduren nickte. »Leider, ja. Die Rohstoffbeschaffung ist nicht ganz einfach, wie Sie sich gewiss vorstellen können, und es werden der Werwölfe da draußen immer weniger - woran wir«, und damit meinte er nicht nur sich und Bancroft, sondern den gesamten Zirkel seiner Kunden, »nicht ganz unschuldig sind, nicht wahr?«
    Jetzt war er es, der Bancroft vertraulich zublinzelte, und es amüsierte ihn zu sehen, wie das Unbehagen in dessen Miene zurückkehrte. Einen Moment lang spielte Vanduren sogar mit dem Gedanken, es noch zu verstärken, indem er Bancroft einen Vortrag darüber hielt, dass nicht der ganze Kadaver eines Werwolfs zur Herstellung des exquisiten Potenzmittels taugte, sondern nur bestimmte daraus- gewonnene Essenzen, und dass die Besorgung der weiteren Zutaten - Froschlaich etwa und Krötengift - zwar weit weniger gefährlich, aber nichtsdestotrotz aufwändig war… Doch er verzichtete darauf und wandte sich stattdessen mit einem Dankeschön und Gruß zum Gehen.
    Drunten im Vestibül ließ er sich seinen Mantel bringen, der immer noch nass und schwer war, zog ihn über und verließ den Klub.
    Der Regen hatte aufgehört, das Gewitter war nach Westen abgezogen, wo es nun wetterleuchtete und der Donner nur mehr grummelte.
    Fast bedauerte Vanduren das. Der kühle Regen hatte ihn erfrischt, was er immer noch bitter nötig gehabt hätte. Er hatte in der vergangenen Nacht und auch den Tag über kein Auge zutun können. Die Fertigung des Aphrodisiakums war ungeheuer langwierig, alle Ingredienzien mussten frisch verarbeitet werden. Da konnte man nicht zwischendurch einfach eine Pause einlegen.
    Er überlegte kurz, eine Droschke zu rufen, entschied sich dann aber doch dafür, wenigstens einen Teil des Heimwegs zu Fuß zurückzulegen. Die vom Regen gereinigte, würzige Luft würde ihm gut tun, nachdem er die Nacht wie den Tag in der stickigen Hitze seiner Werkstatt zugebracht hatte. Zudem nutzte er gern jede sich bietende Gelegenheit zur körperlichen Ertüchtigung.
    So ging er los, die inzwischen wie ausgestorben wirkende Columbus Avenue hinauf in Richtung Norden. Er war aber noch keine zwei Blocks weit gekommen, als er auch schon wieder stehen blieb. .
    Weil ihm jemand folgte.
    Woraus dieser Jemand gar keinen Hehl machte. Er versuchte nicht, leise zu sein. Seine festen

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