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075 - Der Kopfjaeger

075 - Der Kopfjaeger

Titel: 075 - Der Kopfjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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lachte.
    „Nein. Das sagte ich Ihnen ja schon.“
    „Sehen Sie, Melville, und deshalb ist es sinnlos, mit Ihnen zu sprechen. Ich glaube nämlich an Dämonen – und ich bin sicher, daß Dämonen hinter diesen geheimnisvollen Morden stecken.“ „Blödsinn!“ sagte er und sah mich an, als wäre ich verrückt.
    „Abwarten!“ sagte ich. „Wir werden sehen, wer recht hat. Und Sie brauchen mich nicht so anzusehen, als würden Sie mich für einen Wahnsinnigen halten. Ich weiß, worüber ich spreche.“
    „Da bin ich mir nicht so sicher“, sagte er vorsichtig.
    Ich trank mein Glas leer.
    „Sollten wir jetzt nicht doch lieber die Polizei verständigen?“ ließ sich Sybill Ferrand vernehmen. „Nein“, sagte Melville entschieden. „Ich schlage vor, daß wir uns mal die Straße von Versailles nach Paris ansehen. Vielleicht entdecken wir die Falle, von der die vermummten Männer gesprochen haben.“
    „Davon verspreche ich mir nicht viel“, sagte ich. „Könnten Sie in Erfahrung bringen, was mit diesem Frederic de Buer geschehen ist?“
    Melville blickte auf die Uhr. „Hm, ich könnte in der Redaktion anrufen.“
    „Tun Sie das!“
    Melville stand auf, und, ich sah ihm nach und wandte mich dann dem Mädchen zu.
    „Noch einen Kognak?“ fragte ich.
    Sie nickte und ich bestellte einen Kognak und noch ein Bier.
    „Ich habe Angst“, sagte Sybill. „Hatten Sie schon einmal das Gefühl, daß Sie von allen Seiten beobachtet werden?“
    „Ja, das hatte ich schon des öfteren.“
    „Mir geht es im Augenblick so“, sagte das Mädchen leise. „Es hört sich verrückt an, aber mir kommt es so vor, als würden mich alle Gegenstände hier anstarren.“
    Mir ging es so wie ihr. Bis jetzt war kein Zusammenhang zwischen den Morden herzustellen gewesen, doch jetzt gab es den ersten Hinweis. Ray Pellegrin war getötet worden – und er war ein Freund von Gilbert Sanson gewesen – und ich hatte de Buer gegenübergestanden. Ich war sicher, daß er mich nicht erkannt hatte, aber er wußte nun, daß sein scheußliches Tun nicht unbemerkt geblieben war; und er wußte auch, daß er es mit einem Gegner zu tun hatte, der etwas von Magie verstand. Ich war sicher, daß er alles daransetzen würde, mich auszuschalten. Und dadurch gerieten auch Armand Melville und Sybill Ferrand in große Gefahr, denn de Buer würde auch sie auszuschalten versuchen.
    „Worüber denken Sie nach?“ fragte Sybill.
    „Über Pierre Gormat“, sagte ich. „Kam Ihnen irgend etwas seltsam an ihm vor?“
    „Sie meinen heute, nicht wahr?“ fragte sie.
    Als ich zustimmte, überlegte sie kurz, ehe sie antwortete. „Ich sagte ja schon, daß er mich einfach ignorierte. Aber es war nicht nur das. Er bewegte sich so seltsam. Ist ihnen das nicht auch aufgefallen? Er hatte so abgehackte Bewegungen, so, als wäre er hypnotisiert. Verstehen Sie, was ich meine?“
    „Ja, ich verstehe.“
    Melville kam zurück und setzte sich.
    „Über Frederic de Buer ist nichts bekannt“, sagte er. „Er verschwand spurlos.“
    Das hatte ich vermutet. Der Secret Service hatte de Buer aufzuspüren versucht, doch keinen Erfolg damit gehabt. Er war irgendwo untergetaucht. Wahrscheinlich hatte er einen falschen Namen angenommen.
    „Ich fahre jetzt die Straße nach Versailles entlang“, sagte Melville. „Sie kommen mit, Sybill. Sie zeigen mir die Stelle, wo der Unfall geschah.“
    „Ich weiß nicht“, sagte das Mädchen unsicher.
    „Aber ja“, sagte Melville. „Wir werden schon aufpassen, daß wir in keine Falle geraten.“
    Ich lehnte es ab, mitzufahren. Ich hatte anderes vor. Melville gab mir seine Privatnummer. Ich sollte ihn morgen anrufen.
    Ich versuchte, ihm noch die unsinnige Fahrt auszureden, doch er blieb stur, und es gelang ihm schließlich auch, Sybill zu überreden, mitzufahren.
    Sie verabschiedeten sich von mir, und ich sah ihnen gedankenverloren nach.
    Ich hatte Melville warnen wollen, aber es wäre sinnlos gewesen. Er hätte mich nur ausgelacht.
    Ich zahlte und trat auf die Straße. Wieder hatte ich dieses scheußliche Gefühl, beobachtet zu werden. Nach einigen Minuten kam ein Taxi vorbei. Ich fuhr in mein Hotel, nahm einige Gegenstände aus meinem Koffer, steckte sie ein und verließ das Hotel wieder.
    Zwanzig Minuten später stand ich vor dem schmalbrüstigen Haus in der Rue Servan. Ich ging einige Male auf und ab. Alle Fenster im Haus waren dunkel. Ich versuchte, die Eingangstür zu öffnen, doch sie war versperrt. Leute kamen an mir vorbei, aber

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