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075 - Der Kopfjaeger

075 - Der Kopfjaeger

Titel: 075 - Der Kopfjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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niemand zollte mir Beachtung. Ich kämpfte mehr als fünf Minuten mit dem Schloß, ehe die Tür aufschwang. Rasch huschte ich ins Haus. Es war dunkel und völlig still drinnen.
    Ich steuerte in den linken Gang und blieb vor der Tür stehen, die in den Keller führte. Vorsichtig öffnete ich die Tür und stieg die Stufen hinunter. Diesmal hatte ich eine starke Stablampe mitgebracht.
    Der Kopflose war verschwunden. Ich leuchtete den Keller ab. Der Boden war mit einer dünnen Kohlenstaubschicht bedeckt. Deutlich konnte ich die Stelle erkennen, wo der Tote gekniet hatte. Nachdenklich blieb ich stehen. Hatte de Buer den Toten fortgeschafft?
    Ich wollte mir gerade die Nische vornehmen, in der de Buer verschwunden war, als ich schlurfende Schritte hörte.
    Ich wandte den Kopf herum und hob die Taschenlampe. Der Kopflose kam aus einem Nebenraum auf mich zu. Die Hände hatte er weit von sich gestreckt. Er torkelte auf mich zu und wollte nach mir greifen, doch ich sprang zur Seite. Seine Bewegungen waren langsam. Der Bursche war keine ernsthafte Gefahr für mich.
    Ich holte ein Stück Kreide aus der Tasche und zog einen Halbkreis um mich. Dann murmelte ich eine einfache Beschwörungsformel, und der Kopflose hielt mitten in der Bewegung inne.
    Ich verließ den Halbkreis, blieb vor dem Toten stehen und untersuchte seine Taschen. In einer Rocktasche fand ich Kleingeld, die andere war leer. In der Brusttasche seiner Jacke steckte eine Brieftasche, die ich hervorholte. Darin befand sich ein größerer Geldbetrag, ein Führerschein und einige Rechnungen und Visitenkarten, die ich mir näher ansah. Keiner der Namen sagte mir etwas. Trotzdem steckte ich die Karten ein. Dann schob ich die Brieftasche zurück und klopfte den Toten flüchtig ab. In seiner rechten Hosentasche trug er eine kleine Pistole, die ich an mich nahm. Schließlich ging ich zur Nische. Ich hoffte, daß es mir gelang, die magische Wand zu durchbrechen. Kein Dämon gab sich besondere Mühe mit magischen Wänden, da es jedem halbwegs mit Magie Bewanderten ein leichtes war, sie zu durchbrechen.
    Ich murmelte ein paar Beschwörungsformeln und malte magische Kreise und Figuren auf den Boden. Zehn Minuten später hatte ich die richtige Formel gefunden. Die Wand glitt zur Seite, und vor mir lag ein mannshoher Gang, den ich betrat und mit der Taschenlampe ableuchtete. Der Gang mußte ziemlich lang sein.
    Ich marschierte los und erwartete jeden Augenblick auf ein Hindernis zu stoßen, doch nichts geschah.
    Nach etwas mehr als hundert Schritten ging es bergab. Der Gang führte immer steiler in die Tiefe. Schließlich versperrte mir eine Holztür den Weg. Ich brauchte nur zwei Minuten, bis sie offen war und ich in einen Keller sah, der voll mit altem Gerümpel stand.
    Ein entsetzlicher Schmerz raste durch meinen Schädel. Ich sprang die Stufen hinunter, und der Schmerz ließ nach.
    Doch fremdartige Gedanken umnebelten mein Hirn und ließen mich taumeln. Mir wurde übel. Grelle Kreise explodierten hinter meinen Lidern, und dann hörte ich das geheimnisvolle Locken. Ich kämpfte verzweifelt dagegen an. Meine Bewegungen wurden langsamer. Mit zittrigen Händen steckte ich die Lampe ein, griff nach dem Amulett und meine Lippen formten mit letzter Kraft magische Worte.
    Nach einigen Sekunden konnte ich wieder klar denken. Mehr als fünf Minuten blieb ich unbeweglich stehen. Mein Atem hatte sich beruhigt, und ich wischte mir den Schweiß von der Stirn.
    Ganz offensichtlich gab es keine Möglichkeit für mich, die magische Falle zu überwinden. Wütend machte ich mich auf den Rückweg. Dabei zählte ich die Schritte. Als ich wieder in Marquets Keller war, blieb ich vor dem Kopflosen stehen. Ich mußte etwa fünfhundert Meter zurückgelegt haben. Vielleicht wußten Claude und Tilda Marquet doch mehr, als ich anfangs vermutet hatte?
    Ich stieg die Treppe hoch, die in den ersten Stock führte, und dann gleich weiter nach oben, denn sicherlich befanden sich die Privaträume im zweiten Stock.
    Eine Tür stand offen. Mißtrauisch kam ich näher, trat über die Türschwelle und blieb stehen. Der Lichtkegel der Stablampe tanzte über die Wände. Der dicke Spannteppich verschluckte das Geräusch meiner Schritte.
    Der Schlag kam ohne Vorwarnung. Er traf meinen Hinterkopf. Ich fiel halb besinnungslos zu Boden. Die Lampe entfiel meinen Fingern. Blitzschnell warf ich mich zur Seite – und keine Sekunde zu früh. Ein schwerer Gegenstand krachte neben mir auf den Boden.
    Ich griff nach der Pistole

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