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075 - Der Spinnenküsser

075 - Der Spinnenküsser

Titel: 075 - Der Spinnenküsser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Flüssigkeit hinunterstürzte. „Hat scheußlich geschmeckt", sagte er und verzog das Gesicht. „Mir ist, als hätte ich ein Dutzend Skorpione geschluckt, die alle gleichzeitig losstechen."
    „Dagegen kann ich dir nicht helfen, Harry. Du legst dich jetzt nieder und versuchst zu schlafen." Harry fühlte sich schwach. Langsam schlüpfte er aus seinem Kostüm und kroch ins Bett. Er zitterte am ganzen Leib. Das Gegenmittel wirkte. Er bekam einen Schweißausbruch und glaubte, hohes Fieber zu haben. Seine Stirn schien zu glühen.
    Coco stellte ein Wasserglas auf den Tisch, dann ging sie zum Fenster und malte mit einer Schneiderkreide magische Namen und Zeichen auf die Scheiben. Um das Bett zog sie einen magischen Kreis, die Zimmertür sicherte sie mit einem Amulett.
    „Ich muß zurück zur Party", sagte Coco. „Ich will mit Beatriz sprechen. Ich hoffe, bald zurück zu sein. Du bleibst im Bett und verläßt es unter keinen Umständen."
    Harry nickte schwach. Die rasenden Schmerzen in seinem Leib waren schwächer geworden. Seine Lider waren schwer wie Blei. Er konnte die Augen nur mühsam offenhalten.
    „Versuch zu schlafen, Harry!"
    Harry schloß die Augen, und Sekunden später schlief er fest. Coco warf ihm einen Blick zu, löschte das Licht und trat leise aus dem Zimmer. Sie sperrte ab und malte einen magischen Bannspruch auf die Türschwelle.
    Auf der Party ging es hoch her. Einige Dämonen hatten ihre Masken fallen lassen; sie vergnügten sich mit ihren wehrlosen Opfern in den verschwiegenen Nischen.
    Coco reagierte nicht auf die bösartigen Bemerkungen, die ihr von allen Seiten zugeworfen wurden. Nach wenigen Minuten erregte sie keine Aufmerksamkeit mehr.
    Sie suchte nach Beatriz und hatte das Mädchen auch bald gefunden. Sie tanzte mit einem jungen Mann, der als Spinnenmonster kostümiert war. Beatriz verstand ihren Blick. Sie nickte Coco zu, die langsam auf die Toilette ging, die leer war.
    Sie mußte nur drei Minuten warten, dann betrat Beatriz die Toilette.
    „Der Mann, mit dem ich tanzte, kann mir Informationen über den Spinnenküsser besorgen", sagte Beatriz. „Er ist ein Sklave des Spinnenküssers, ihm auf Verdeih und Verderb ausgeliefert. Ich bin sicher, daß er mir helfen wird. Er ist ganz verrückt nach mir."
    „Fein. Dann halten Sie sich an ihn!"
    „Er ist mir aber unheimlich", sagte Beatriz.
    „Sie werden doch keine Angst haben?"
    Beatriz hob die Schultern. „Er ist so ganz anders. Kein normaler Dämon. Mir graut vor ihm. Seine Berührung ist ekelhaft."
    „Wissen Sie seinen Namen?"
    „Nur seinen Vornamen. Er heißt Zymunt. Ein blöder Name, finden Sie nicht auch?"
    „Zymunt?" fragte Coco überrascht.
    So hieß doch Barrabas Abadies Sohn. Das konnte kein Zufall sein.
    „Kennen Sie jemanden, der so heißt?"
    Coco nickte geistesabwesend, „Seien Sie vorsichtig, Beatriz! Versuchen Sie Zymunt zu verführen! Vielleicht führt er Sie zum Spinnenküsser. Ich werde Ihnen folgen. Sie brauchen keine Angst zu haben."
    „Sie verlangen viel, Coco", flüsterte Beatriz.
    „Sie müssen mir gehorchen, sonst..."
    Beatriz preßte die Lippen zusammen. Haßerfüllt war ein schwacher Ausdruck für den Blick, den sie Coco zuwarf.
    „Gehen Sie zurück zu Ihrem Galan, Beatriz!"
    Coco wartete zwei Minuten, dann betrat sie den Saal. Das Spinnenmonster war nicht zu übersehen. Es unterhielt sich angeregt mit Beatriz. Coco konnte das Gesicht des Dämons nicht erkennen, da es unter einer Maske steckte.
    Als sie ihre Tasche abstellte und eine Zigarette herausholte, sah sie eine Bewegung aus den Augenwinkeln. Blitzschnell wandte sie den Kopf, und die Zigarette entfiel fast ihren Händen. Sie zog den Atem ein. Ein als Zauberer verkleideter Dämon ging an ihr vorbei. Für einen Sekundenbruchteil hatte sie den Kopf gesehen. Diesen Januskopf würde sie ihr Leben lang nicht vergessen. Es war Olivaro! Der ehemalige selbsternannte Herr der Schwarzen Familie schlüpfte wieder in seine Maske und schritt gemächlich an ihr vorbei.
    Das war eine Überraschung. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie hatte geglaubt, daß sich Olivaro zurückgezogen hatte; daß er wieder aktiv geworden war, verwunderte sie.
    Coco griff nach dem Feuerzeug, und da sah sie den Zettel in ihrer Tasche. Sie beugte sich vor und las: Ich muß mit dir sprechen, Coco. Es ist dringend. Niemand darf dich sehen. Wende deine Spezialfähigkeit an! Zimmer 666.
    Der Zettel flimmerte eine Sekunde, dann löste er sich einfach auf.
    Coco zündete sich die Zigarette

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