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075 - Der Spinnenküsser

075 - Der Spinnenküsser

Titel: 075 - Der Spinnenküsser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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legte ihm einen Finger auf den Mund.
    „Ich bin keine Frau für dich", unterbrach sie ihn. „Du mußt mich vergessen. Je früher, desto besser." „Ich kann dich nicht vergessen", sagte Harry heftig.
    „Ich bin nicht frei, Harry", sagte Coco.
    „Bist du verheiratet?"
    „Nein, aber das ist nicht notwendig. Es gibt Bande, die sind stärker, als es ein Trauschein je sein könnte. Du weißt nichts von mir. Und es ist auch besser so."
    Harry blickte in ihre Augen, in denen die Erfahrungen eines Jahrtausends zu nisten schienen. Ihr Blick brachte sein Inneres zum Beben. Dann änderte er sich, wurde weich, und goldene Glühwürmchen schienen in ihren Augen zu tanzen.
    „Wir müssen gehen", sagte Coco.
    Der Zauber des Augenblicks zersplitterte wie Glas.

    Zu Hause hatte Harry sein Kostüm gefallen. Jetzt kam es ihm kindisch vor. Er stand vor dem Spiegel und schnitt eine Grimasse.
    Harry trug ein Teufelskostüm, das eng am Körper anlag. Es war aus schwarzer Seide und hatte einen Schwanz und einen Pferdehuf. Sein Haar steckte unter einer Haube, die mit dem Kostüm verbunden war. Auf seiner Stirn thronten zwei gewaltige Hörner. Er schob sich die schwarze Maske übers Gesicht und schüttelte verärgert den Kopf. Harry kam sich unsäglich lächerlich vor.
    Als an der Tür geklopft wurde, brummte er verärgert: „Herein!"
    Er wandte den Kopf und seine Augen weiteten sich.
    „Hallo, Satan!" sagte Coco.
    Er erkannte sie nur an ihrer Stimme. Sie sah wie die zu Leben erwachte Medusa aus. Coco trug eine schwarze Perücke, die aus lauter kleinen Schlangen zu bestehen schien, die sich heftig bewegten. Ihr Gesicht war stark geschminkt, vor allem die Lider und der Mund. Sie trug ein Gewand, das aus einem halben Dutzend Schleier zu bestehen schien, die von einem schmalen Gürtel eng um ihren Körper gepreßt wurden.
    „Du siehst gefährlich aus, Medusa", meinte Harry und schob seine Maske hoch.
    „Das bin ich auch." Coco lächelte.
    „Allerdings." Harry lächelte süßsauer. „Nur die Tasche paßt gar nicht zu deinem Aufzug. Sie ist zu groß."
    Coco hob die Schultern. „Das muß ich in Kauf nehmen. Ich kann ohne Tasche nicht sein. Ich habe einige Gegenstände bei mir, die vielleicht nützlich sein können."
    Harry kehrte wieder in die Wirklichkeit zurück, so schmerzhaft das auch für ihn war. Es war kein normales Kostümfest, das sie besuchen wollten, sondern eine Hexenparty - was immer das auch sein mochte.
    Coco hängte sich bei Harry ein. Sie gingen den Korridor entlang, der zum spanischen Saal führte, und sahen ein. halbes Dutzend Maskierter, die so wie sie an der Horror-Party teilnehmen wollten. Kurz bevor sie den Saal erreichten, sahen sie zwei unheimliche Gestalten, die Coco an Freaks erinnerten, es aber nicht waren. Sie trugen Masken, die abstoßende Fratzen darstellten, lachten schaurig und umtanzten die Ankommenden, zupften an den Kostümen und kreischten dazu.
    Eine der Gestalten sprang Harry an, packte ihn um die Hüften und drehte ihn herum. Die zweite duckte sich, fixierte Coco und brummte. In der rechten Hand hielt sie einen seltsam geformten Stab. „Jetzt habe ich dich gleich!" schrie die Gestalt und umtanzte Coco, die stehengeblieben war.
    Die Gestalt stieß mit dem Stab nach Coco, die unwillkürlich abwehrend eine Hand hob. Darauf hatte der Bursche nur gewartet. Der Stab berührte Cocos rechten Handrücken, und die Gestalt sprang zurück. Coco spürte einen brennenden Schmerz auf dem Handrücken. Auf dem Stab mußte sich eine Säure befunden haben. Sie blickte die Hand an. Ein roter Fleck zeichnete sich ab, der rasch Gestalt annahm. Innerhalb weniger Sekunden war auf ihrem Handrücken der Abdruck einer markstückgroßen Spinne zu sehen.
    Coco sprang auf den Mann los, der ihr die Hand geätzt hatte. Sie griff nach der Maske und riß sie mit einem Ruck herunter. Das Gesicht des Mannes war um nichts hübscher als die Maske, die er getragen hatte; es war aufgedunsen und mit roten Pusteln und eitrigen Geschwüren bedeckt.
    Der Mann lachte gellend und griffnach der auf den Boden gefallenen Maske. Coco blieb abwartend stehen. Der Mann hob die Maske auf und blickte Coco an. Seine rotunterlaufenen Augen funkelten. Er öffnete den Mund und sprang auf sie zu. Aus seinem Mund kroch eine faustgroße Spinne.
    Coco handelte ohne zu überlegen. Sie ballte die rechte Hand zur Faust, schlug zu und traf den Pustelgesichtigen genau am Kinn. Die Spinne wurde zwischen den zusammenklappenden Kiefern zermalmt. Der Mann wandte

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