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075 - Die Schöne und der Höllenwolf

075 - Die Schöne und der Höllenwolf

Titel: 075 - Die Schöne und der Höllenwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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umgehend wissen.«
    »Seht euch vor. Xarr ist ein gefährlicher Höllenhund.«
    »Ein Höllenwolf«, verbesserte ich den Knirps und schob den Hörer in die Halterung. Die Warnung des Gnoms kam etwas zu früh. Wir waren noch nicht einmal bei Janssen gewesen, und es war fraglich, ob wir hinterher wissen würden, wo Xarr steckte.
    ***
    Sharon Griffith forderte ihren »Gast«, auf, es sich bequem zu machen. Sie half ihm aus dem Trenchcoat, hängte diesen in der Diele an einen Kleiderhaken und führte Ewart ins Wohnzimmer.
    »Ich hatte dich früher erwartet«, sagte sie. Es sollte kein Vorwurf sein. Es ging ihr nur um die zwanglose Konversation, damit der Mann rasch auftaute und sich entspannte.
    Erfahrungsgemäß waren die meisten Männer am Anfang ein bißchen verspannt, gehemmt. Sie hatten zwar den Entschluß gefaßt, die Nacht mit einem Mädchen zu verbringen, aber die Idee war eine Sache, die Ausführung eine andere.
    »Ich bekam nicht gleich ein Taxi«, sagte Xarr. »Und dann fand der Fahrer die Straße nicht.«
    »Macht nichts. Nun bist du hier. Das ist die Hauptsache. Setz dich doch. Du nimmst doch einen Drink?«
    Xarr hatte nichts dagegen. Sharon fragte ihn, was er haben wolle. Er ließ sie für ihn auswählen.
    »Magst du Musik?« erkundigte sie sich.
    Er nickte.
    »Was hörst du gern?« wollte sie wissen.
    Wieder überließ er es ihr, die Wahl zu treffen. Sie legte eine Platte auf, von der sie sicher war, daß sie bei ihm ankommen würde. Und sie versuchte, den Mann in diesen ersten Minuten zu katalogisieren, um sich auf ihn einstellen zu können und zu wissen, wie sie ihn behandeln mußte.
    Zum erstenmal gelang ihr das nicht. Merkwürdig.
    Dieser Mann war irgendwie anders. Im Laufe ihres jungen Lebens hatte Sharon Griffith viele Männer kennengelernt, doch keiner ließ sich mit Rod Ewart vergleichen.
    Er sah gut aus, war tipptopp gekleidet und schien gute Manieren zu haben. Seine Stimme hatte einen weichen, angenehmen Klang, und sein Lächeln wirkte nett und gewinnend.
    Trotzdem glaubte Sharon, eine leichte Reserviertheit in ihm zu entdecken. Dagegen mußte sie ankämpfen. Nur wenn es ihr gelang, diesen Mann aus der Reserve zu locken, würde es eine unvergeßliche Nacht für ihn werden, und darauf kam es ihr an. Es sollte ihn nicht reuen, viel Geld bei ihr losgeworden zu sein.
    Sie tastete ihn mit ihren Fragen behutsam ab und versuchte sich ein Bild von ihm zu machen. Sehr schnell fand sie heraus, daß er weder über seinen Beruf noch über den Ort reden wollte, wo er lebte.
    Er schien aus keiner Stadt zu kommen. Was sie mühsam aus ihm herauskitzelte, ließ sie annehmen, daß er sich sehr lange in einer sehr einsamen Gegend aufgehalten hatte.
    »Gefällt es dir in London?« fragte sie.
    »Ungemein«, antwortete Xarr und dachte an die vielen Menschen, die hier lebten. Menschen… Opfer!
    »Hast du vor, länger hierzubleiben?« erkundigte sich das blonde Mädchen.
    »Ich denke, ich werde mich hier niederlassen«, sagte Xarr.
    »Wunderbar. Dann wirst du mich ja öfter besuchen.«
    »Kann schon sein.«
    Es ließ sich nicht vermeiden, vom Geld zu reden. Sharon machte das so dezent wie möglich. Sie hatte darin schon Erfahrung. Und sie wußte, daß diese Sache immer vorher geregelt werden mußte. Hinterher zahlten Männer nicht mehr so gern.
    Er gab ihr das Geld nicht in die Hand, sondern legte es auf den Tisch, und sie ließ es liegen, als wäre es im Augenblick die größte Nebensächlichkeit.
    Irgendwie wurde sie aus ihm nicht schlau, und das machte sie ein wenig unsicher. Sie hoffte, daß es ihm nicht auffiel.
    Sharon sorgte dafür, daß sie sich allmählich körperlich näherkamen. Das ging in den meisten Fällen von ihr aus, denn das hatten die Männer gern. Nur wenn sie merkte, daß der Kunde lieber die Initiative ergriff, blieb sie passiv.
    Sie sagte ihm, daß sie ihn attraktiv finde und daß sie sich auf das freue, was vor ihnen lag. Als sie ihn küßte, legte er seine Arme um sie, und sie spürte, wie hart seine Muskeln waren. Einem Mann wie ihm war sie noch nie begegnet. Er war in vielerlei Hinsicht einmalig.
    Sie vermeinte eine Kälte zu spüren, die von ihm ausging. Aber sie fühlte sich davon nicht abgestoßen, sondern auf eine mysteriöse Weise angezogen.
    Rod Ewart verwirrte sie. Die meisten Männer vermochte sie nicht zu beeindrucken. Wenn sie mit ihnen zusammen war, blieb alles an der Oberfläche. Keiner hatte bisher einen bleibenden Eindruck hinterlassen, wenn er gegangen war.
    Bei Ewart würde

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