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075 - Die Schöne und der Höllenwolf

075 - Die Schöne und der Höllenwolf

Titel: 075 - Die Schöne und der Höllenwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Eiseskälte entgegenschlug, blieb ich freundlich. Um ihren Argwohn zu zerstreuen, zeigte ich ihr meine Detektivlizenz.
    »Irgend etwas nicht in Ordnung, Ma?« fragte hinter der korpulenten Frau ein Halbwüchsiger. Er wollte damit wohl klarstellen, daß er seiner Beschützerrolle gerecht werden würde, falls dies nötig sein sollte.
    »Laß nur, Harold. Es ist alles okay«, sagte seine Mutter. Aber er verschwand nicht wieder, sondern blieb hinter ihr stehen.
    »Mein Mann ist mit dem Taxi unterwegs«, sagte Jenna Janssen.
    »Das war er«, korrigierte ich. »Nun steht sein Wagen in der Garage und wird repariert.«
    »Aber er ist nicht heimgekommen!« sagte Jenna Janssen empört. »Na warte, mein Lieber, du kannst was erleben.« Sie schüttelte drohend die große Faust, vor der man wirklich Angst haben konnte. »Anstatt heimzukommen, sitzt er jetzt bestimmt in einer Kneipe und läßt es sich gutgehen. Männer… Sie sind alle gleich. Zuerst kommt für sie immer die Kneipe, und dann erst die Familie.«
    Es war mir unangenehm, Schwierigkeiten für Harold Janssen heraufbeschworen zu haben, aber das ließ sich nun nicht mehr ändern.
    Seine Frau würde ihm tüchtig den Kopf waschen, wenn er nach Hause kam. Vielleicht würde er mächtig sauer auf mich sein. Ich gab der Frau trotzdem eine von meinen Karten und bat sie, ihrem Mann zu sagen, er möge mich anrufen.
    Jenna Janssen nickte energisch. »Er wird Sie anrufen, Mr. Ballard. Mit einer dicken Lippe und wackelnden Zähnen. Unser gutes Geld trägt er in die Kneipe. Das gewöhne ich ihm ab.«
    Als ich mit Roxane wieder im Rover saß, sagte sie: »Im Hause Janssen hängt der Haussegen jetzt gehörig schief.«
    »Wenn wir Pech haben, redet Janssen kein Wort mit uns«, erwiderte ich. »Ich werde ihn fragen, was er ausgegeben hat und ihm das Geld geben. Was hältst du von dieser Idee? Dann hat Jenna Janssen keinen Grund mehr, auf ihn böse zu sein. Und er braucht auch nicht mehr böse auf uns zu sein.«
    »Ich bin sicher, daß du die Geschichte mit Geld in Ordnung bringen kannst«, sagte Roxane.
    »Aber inzwischen wird Xarrs Vorsprung immer größer.«
    »Das läßt sich leider nicht vermeiden.«
    ***
    Der Werwolf stieß sich ab.
    Sharon Griffith schrie in heller Panik auf. Das Monster flog mit vorgestreckten Pranken und weit aufgerissener Schnauze auf sie zu. Eine grauenvolle Mordgier glitzerte in den Lichtern der Bestie. Lang wie Dolche waren die Reißzähne des Ungeheuers.
    Sharon warf sich zurück.
    Sie begriff nichts mehr. Nie im Leben hätte sie geglaubt, daß es diese Monster wirklich gab. Sie hatte in Büchern davon gelesen, hatte Filme im Fernsehen und im Kino gesehen. Aber das war Phantasie gewesen. Erfundenes, das den Leuten das Gruseln beibringen sollte.
    Aber jetzt… Das hier war entsetzliche Realität! Rod Ewart hatte sich zum Tier verwandelt!
    Kaum hatte sie sich zurückgeworfen, da landete das Ungeheuer neben ihr im Bett. Unter seinem Gewicht schwang die Matratze durch.
    Sharon wurde heftig geschüttelt, drehte sich auf die Seite und kippte über die Bettkante. Hart landete sie auf dem Boden. Ein prickelnder Schmerz durchzuckte ihren linken Ellenbogen. Sie war fast wahnsinnig vor Angst.
    Über ihr tauchte der schreckliche Wolfsschädel auf, und dann stieß die Schnauze herab. Wieder entrang sich der Kehle des Mädchens ein gellender Schrei, und sie rutschte auf dem Boden blitzartig unter das Bett.
    Der Werwolf begann zu wüten. Er zerfetzte das Laken, schlitzte mit seinen harten Krallen die Kissen auf. Weiße Federn wirbelten hoch und sanken in dichter Fülle ringsherum nieder.
    Sharon kroch bis zur Bettmitte. Todesangst peinigte sie. Ihre Augen schwammen in Tränen, und sie glaubte, das rasende Herz müsse ihr zerspringen.
    Sie sah die Beine des Werwolfs. Jetzt ließ er sich auf die Pranken fallen, und dann stieß sein Schädel mit den glühenden Lichtern auf sie zu.
    Er knurrte und zog die Lefzen hoch. Sie schlug mit den Fäusten nach ihm, traf die Schnauze, und das Untier schnappte nach ihr. Entsetzt riß sie die Fäuste zurück.
    Ein Reißzahn schrammte über ihren Arm und verletzte sie. Die Wunde blutete sofort, und der Anblick des Blutes machte den Werwolf wie rasend.
    Er kroch ebenfalls unter das Bett. Sharon stemmte sich von ihm weg, so schnell sie konnte. Er wuchtete sich kraftvoll hoch, das Bett kippte gegen die Wand, und das nackte Mädchen lag schutzlos vor der grausamen Bestie.
    Aus! Vorbei! schoß es Sharon Griffith durch den Kopf.
    Und dann warf

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