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075 - Die Schöne und der Höllenwolf

075 - Die Schöne und der Höllenwolf

Titel: 075 - Die Schöne und der Höllenwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sich das mordlüsterne Untier auf sie. Sie versuchte den Werwolf zurückzustoßen, kämpfte verzweifelt mit ihm, krallte ihre Finger in das dichte, weiche Fell. Aber da war plötzlich die Schnauze an ihrer Kehle…
    Ein fürchterlicher Schmerz. Tausend Sonnen schienen vor Sharons angstgeweiteten Augen zu explodieren. Sie wollte wieder schreien, doch sie hatte keine Stimme mehr.
    Sekunden später verlor sie ihr Leben an Xarr.
    Und kurze Zeit später zeigte sich, daß sich Xarr ganz erheblich von gewöhnlichen Werwölfen unterschied.
    Knurrend richtete er sich auf. Sein Fell war blutbesudelt. Er leckte mit der langen Zunge darüber, und dann stieß er ein schauriges Geheul aus.
    Sein ganzer Körper schien unter Strom zu stehen. Er war in diesem Moment aufgeladen mit schwarzer Energie, und diese Kraft floß auch auf sein Opfer über.
    Dünne, milchweiße Schlieren schwebten von ihm fort und auf Sharon Griffith zu. Sie senkten sich auf das nackte Mädchen und sickerten in die Verletzungen, an denen sie gestorben war.
    Etwas Unglaubliches geschah: Die Wunden schlossen sich!
    Langsam kamen sich die Wundränder näher, als würden sie von einem unsichtbaren Faden zusammengezogen. Sobald sie sich berührten, war ein leises Schmatzen zu hören. Die Wundränder schienen sich aneinander festzuhaken. Das milchige Weiß blieb noch eine Weile auf ihnen liegen, und als es sich verflüchtigte, war keine Verletzung mehr vorhanden.
    Gleichzeitig damit setzte Xarrs Rückverwandlung ein. Der schwarze Druide nahm wieder sein gewohntes Aussehen an, und als nichts mehr von einem Wolf an ihm zu entdecken war, erwachte Sharon Griffith zu neuem Leben.
    Das nackte Mädchen hatte keine Angst mehr vor Xarr. Sie stand langsam auf und faßte sich an die Kehle.
    Darin lag der große Unterschied. Was andere Werwölfe töteten, war tot und blieb tot. Nur jene Opfer, die eine Verletzung davongetragen hatten, liefen Gefahr, sich in der nächsten Vollmondnacht in ein Monster zu verwandeln.
    Sharons Augen richteten sich auf den schwarzen Druiden. Sie war zu einem Teil von ihm geworden. Er hatte sie zu seinem Werkzeug gemacht. Wenn sie nun tötete, würde es so sein, als hätte er es selbst getan.
    Ganz kurz bleckte sie die Zähne. Sie zeigte ein gefährliches Raubtiergebiß und knurrte aggressiv.
    Der schwarze Druide hatte den ersten Höllenwolf geschaffen!
    ***
    Vicky Bonney und Jubilee kamen spät nachts nach Hause. Sie hatten wieder eine Niete gezogen. Jubilee ließ sich im Wohnzimmer in einen Sessel fallen. Sie trug das brünette Haar so kurz geschnitten, daß man sie bei flüchtigem Hinsehen für einen Jungen halten konnte. Wenn man sie aber genauer ansah, erkannte man sehr genau, daß sie ein verdammt hübsches Mädchen war.
    Ihre braun gesprenkelten Augen waren traurig auf mich gerichtet. »Ich werde meine Eltern nie wiedersehen, Tony.«
    »Das darfst du nicht sagen. Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben, Jubilee. Du wirst sehen, eines Tages finden wir die richtige Spur.«
    »Wenn ich mich nur an die Zeit erinnern könnte, die ich bei meinen Eltern verbrachte.«
    »Du warst vier Jahre alt, als der Dämon Cantacca dich nach Coor entführte. Dreizehn Jahre sind seither vergangen.«
    »Ja. Dreizehn Jahre. Ich frage mich, ob es überhaupt noch einen Sinn hat, meine Eltern zu suchen. Sie haben sich damit abgefunden, daß ich nicht mehr bin. Bestimmt glauben sie, ich wäre tot. Es könnte für sie ein schlimmer Schock sein, wenn ich ihnen auf einmal gegenübertrete. Sie haben ein kleines Kind verloren und bekommen ein siebzehnjähriges Mädchen wieder. Was sollen sie heute mit mir anfangen?«
    »Ihr Herz wird dich erkennen. Sie werden dich mit offenen Armen aufnehmen und dir die Liebe schenken, auf die du dreizehn Jahre verzichten mußtest. Geh jetzt zu Bett, Jubilee. Es ist schon spät. Vielleicht klappt es ein andermal. Und wenn nicht… Bei uns zu leben, ist auch nicht so schlecht.«
    »Bestimmt nicht«, sagte Jubilee, erhob sich und küßte mich auf die Wange. »Gute Nacht, Tony. Du bist wunderbar.«
    »Ach komm, hör auf.«
    »Du bist so verständnisvoll.«
    »Ab mit dir, sonst schwillt mir noch der Kamm«, sagte ich und gab dem sympathischen Prä-Welt-Floh einen leichten Schubs.
    »Gute Nacht, Vicky«, sagte sie, und dann verließ sie den Livingroom.
    »Sie tut mir leid«, sagte Vicky und kam zu mir. »Den ganzen Tag hat sie von ihren Eltern geredet. Was sie ihnen alles erzählen würde. Wie sie zu ihnen sein würde… Als wir erkennen mußten,

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