075 - Die Schöne und der Höllenwolf
Griffith erwartete.
Er nannte sich Rod Ewart, aber es war Xarr, der Wolfsmann!
***
Wir schwärmten sofort aus, um den Taxifahrer zu suchen, den Tuvvana beschrieben hatte. Zum Glück hatte der Mann kein Dutzendgesicht. Dadurch erhöhten sich unsere Chancen, ihn zu finden.
Während Cruv und Tuvvana die Taxistandplätze zwischen Paddington und Soho abklappern wollten, fuhren Roxane und ich direkt zum Soho Square.
In der Mitte dieses Platzes ragt das Standbild Karls II. auf, und an der Ostseite befindet sich die katholische Kirche St. Patrick. Unweit davon stand ein Taxi.
Ich stoppte meinen schwarzen Rover dahinter und stieg aus.
»Ich warte hier«, sagte Roxane.
»Okay.« Ich ging nach vorn und klopfte an die Seitenscheibe.
Der Fahrer kurbelte das Fenster hinunter. »Sir?«
Ich beschrieb ihm seinen Kollegen und sagte ihm, daß ich den Mann dringend suchte.
»Tut mir leid, Sir, aber ich kann Ihnen nicht helfen«, sagte der Taxifahrer.
»Sie kennen den Mann nicht?«
»Ich bin für meinen Schwiegersohn eingesprungen. Den hat die Grippe erwischt. Liegt mit hohem Fieber im Bett. Normalerweise fahre ich nicht mehr mit dem Taxi. Ist mir schon zu anstrengend.«
»Vielen Dank trotzdem.«
»Keine Ursache.«
Ich kehrte zu meinem Wagen zurück.
»Nichts«, sagte Roxane. »Das sehe ich dir an.«
»Warum sollte ich mich verstellen?« gab ich zurück.
Zwei Fahrgäste stiegen in den Wagen vor uns, und ich setzte den Rover ein Stück zurück, denn eigentlich gab es hier ein Halteverbot - Taxis ausgenommen. Wir warteten, bis ein anderes Taxi den Standplatz ansteuerte. Dann stieg ich abermals aus und begab mich nach vorn. Am schönsten wäre es natürlich gewesen, wenn in dem Fahrzeug gleich der Dicke mit der Knollennase gesessen hätte. Aber so sehr wurde ich denn doch nicht vom Glück verwöhnt.
Diesmal hatte ich keinen Grund, enttäuscht zu sein.
»Das ist Harold Janssen«, sagte der Fahrer, sobald ich die Beschreibung losgeworden war.
»Wo kann ich ihn finden?« wollte ich wissen.
»Hatte Probleme mit dem Getriebe. Mußte in die Garage. Möglich, daß er da noch ist.«
Ich ließ mir die Adresse der Garage geben und fuhr mit Roxane hin. Es war in Clerkenwell, Rosebery Avenue. Die Garage war riesengroß und so gut wie leer. Alle Fahrzeuge waren unterwegs - bis auf drei. Das eine war nur noch ein zerbeulter Schrotthaufen. Dem zweiten fehlten die Vorderräder. Am dritten wurde gearbeitet. Das mußte der Wagen sein, in dem Xarr gesessen hatte.
Diesmal kam Roxane mit. Sie öffnete den Wagenschlag und beugte sich in das Auto.
»He! He! He!« rief unten in der Grube ein ölverschmierter Mann. »Sehen Sie nicht, daß an dem Vehikel gearbeitet wird, Lady?«
Roxane nickte mir zu. Das bedeutete, daß sie eine schwarze Reststrahlung entdeckt hatte. Es war also der richtige Wagen. Nun brauchten wir den Fahrer dazu.
Ich ging in die Hocke. Zwei Männer arbeiteten an dem Auto. »Ist einer von Ihnen Mr. Harold Janssen?« fragte ich.
»Nee. Was wollen Sie von Harold?«
»Eine Auskunft.«
»Sind Sie von der Polizei?«
»Privatdetektiv«, gab ich zurück.
»Und was wollen Sie wissen?«
»Von Ihnen, wo ich Mr. Janssen finde.«
»Höchstwahrscheinlich zu Hause.«
»Und wo ist das?«
Ich bekam die Adresse und bedankte mich. Wir stiegen wieder in den Rover.
»Wir sind auf der richtigen Spur, Tony«, sagte Roxane.
»Ja, aber es ist noch verfrüht, zu frohlocken«, sagte ich. »Wenn Janssen sich an den Fahrgast nicht mehr erinnert - oder wenn er vergessen hat, wo Xarr ausstieg, sind wir nicht schlauer als jetzt. Es wäre auch denkbar, daß sich Xarr irgendwohin bringen ließ, wo er nun nicht mehr anzutreffen ist.«
»Wo bleibt deine gesunde optimistische Einstellung?« fragte Roxane schmunzelnd.
»Wir müssen auch einen Mißerfolg in Betracht ziehen.«
Ich fuhr los. Cruv meldete sich über das Autotelefon. Er und Tuvvana hatten einen Taxifahrer aufgetrieben, der ihnen den Namen des gesuchten Kollegen nennen konnte.
»Harold Janssen«, sagte ich:
»Teufel, du nimmst einem auch jede Freude«, beklagte sich der Gnom.
»Entschuldige. Es wird nicht wieder vorkommen«, gab ich lächelnd zurück. Cruv erfuhr von mir, was wir in Erfahrung gebracht hatten. Dann schickte ich den Kleinen und seine Freundin nach Hause. »Den Rest erledigen Roxane und ich allein«, sagte ich.
»Ihr braucht unsere Hilfe nicht?« fragte Cruv leicht gekränkt.
»Vorläufig kommen wir ohne euch zurecht. Sollte sich das ändern, lasse ich es dich
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