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075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

Titel: 075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Leib konnte X-RAY-7 deutlich die Tür erkennen. Dann wurde er wieder
stofflich. Das stärkste Gemäuer hätte diesen furchtbaren Geist nicht aufhalten
können. Er hatte einen Auftrag: Iwan Kunaritschew zu vernichten. Er war ein
Geist der niederen Rangordnung und dem Meister, der ihn gerufen hatte, zu
absolutem Gehorsam verpflichtet.
    Iwan
Kunaritschew mußte sich dem Kampf stellen. Kugeln hatten dem Ungetüm nichts
anhaben können. Iwan bezweifelte, daß dann seine Fäuste etwas ausrichten
würden. Zunächst riß er die Bank herum und brachte sie mit einem blitzschnellen
Griff zwischen sich und das Ungetüm.
    Der Dämon
mußte sich bücken. Sein dreieckiger Schädel mit den tiefliegenden, überdimensionalen
Augen war herabgebeugt, und die Stellung des Oberkörpers erinnerte irgendwie an
eine Giraffe.
    Iwan
Kunaritschew riß die Bank in die Höhe, machte eine Drehung und schlug das
Möbelstück mit voller Wucht gegen die Beine des Dämons.
    Der wurde
zwar auf die Seite gefegt, streckte aber seine Arme aus. Wie zwei Schlangen
sprangen sie auf Iwan Kunaritschews Hals zu.
    Iwan warf
sich zurück und ließ die Bank los.
    Der Dämon
wurde mit nach vorn gerissen.
    Iwan
Kunaritschew kämpfte zäh und verbissen. Es gelang ihm, den Zugriff zu lockern
und das todbringende Wesen blitzschnell zurückzuschleudern. Das Blut hämmerte
in seinen Schläfen.
    Iwan
Kunaritschew bückte sich. Es mußte ihm gelingen, den Dämon zu überlisten,
diesen Raum zu verlassen und erst mal Abstand zu dem Ungeheuer zu gewinnen.
Dann hieß es nachdenken, was zu tun war, um dem teuflischen Geschöpf ein für allemal die Rückkehr ins Diesseits zu vereiteln.
    Er mußte sich
den Weg freikämpfen.
    Er handelte
instinktiv und spontan.
    Blitzschnell
griff er nach dem massiven Kruzifix hinter sich an der Wand, riß es vom Haken
und benutzte es als Schlagwaffe.
    Der erste
Hieb saß, und dies im wahrsten Sinn des Wortes. Was eine in Blei gegossene
Kugel nicht vermochte, dieser geweihte Gegenstand brachte es fertig. Das Kreuz
bohrte sich wie ein Schwert in die Seite des Dämons. Ein gräßlicher Aufschrei
hallte durch den Therapieraum, daß sich Iwan Kunaritschew die Haare sträubten.
Die Wände erzitterten, und der Schrei ging ihm durch Mark und Bein. Der Dämon
Elena löste sich in einer schwefelgelben Wolke auf. Er war in die Hölle
zurückgekehrt, von wo Dr. Satanas ihn gerufen hatte…
     
    ●
     
    Larry flog
wie ein Geschoß durch die Luft. Der Druck schleuderte ihn zweihundert Meter
weit ins Meer.
    Es klatschte.
Dann schlug das Wasser über ihm zusammen.
    Der PSA-Agent
begann sofort, unter Wasser weiterzuschwimmen . Er
spürte keinen körperlichen Schmerz und hatte offenbar nicht die geringste
Verletzung davongetragen. Wäre er nur eine Sekunde später abgesprungen, dann
hätte ihn die Explosion möglicherweise noch zerrissen.
    Larry sah
gewaltige Metallteile um sich herum ins Wasser eintauchen.
    Er versuchte
so schnell wie möglich aus dem Gefahrenbereich zu kommen und trieb sich mit
kräftigen Schwimmstößen voran.
    Als er
auftauchte, war der Spuk zu Ende.
    Die Espana gab es nicht mehr. Die Stelle, an der sie gelegen
hatte, war von einer dicken, schwarzen Rauchwolke verhüllt. Flammen schlugen
hoch in den Himmel und leckten über das Wasser. Plastikteile und Holz schwammen
brennend auf der sich langsam beruhigenden Wasseroberfläche.
    Als der Rauch
sich verzog, war zu erkennen, daß die Espana völlig
auseinandergerissen war. Nur noch wenig war von ihr übriggeblieben. Ein paar
verbogene Stahlstreben erinnerten an das schwarze Schiff. Sie lagen da wie die
Rippen eines urweltlichen Riesentieres.
    Larry spuckte
das nach Öl schmeckende Wasser aus und schwamm an Land.
    Er griff in
etwas Weiches, Schwammartiges, das von den Wellen angespült worden war.
    Larry
glaubte, in Seetang zu greifen, zufällig fiel sein Blick darauf und er meinte
seinen Augen nicht zu trauen.
    Er hielt das
Gesicht von Dr. Satanas in der Hand.
    Die bleiche
Haut, die spitze Nase, die schmalen Lippen und der dunkle Fleck unter dem
linken Ohr waren ihm vertraut.
    »Eine Maske«,
murmelte Larry, während er völlig durchnäßt an Land kroch. »Eine von vielen !«
     
    ●
     
    »Und wir
wissen nicht mal, wie sein wirkliches Gesicht aussieht« sagte Larry Brent drei
Stunden später zu Iwan Kunaritschew, als sie sich trafen und die gespenstischen
Vorgänge besprachen.
    »Vielleicht
war er das«, meinte der Russe beiläufig. Er drehte sich zufrieden und
gedankenverloren eine Zigarette.

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