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075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

Titel: 075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die
ungezieferverseucht war. Er stand offensichtlich unter Alkoholeinfluß, als er
die alte Halle aufsuchte, um hier die Nacht zu verbringen. Während des Schlafes
schien er versucht zu haben, mit dem Kopf förmlich in den Lumpenberg zu
kriechen. Wahrscheinlich hatte er gefroren. Genau ließ sich das wohl nie wieder
rekonstruieren. Aber daß Juan de Mayo einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein
könnte, daran dachte kein Mensch. Wer sollte schon ein Interesse daran haben,
einen alten Bettler umzubringen?
    Das war mehr
als unwahrscheinlich.
    In den Akten
der Polizei stellte sich der Fall so dar, daß es keinen Zweifel an einem Tod
ohne Gewalteinwirkung gab.
    Juan de Mayo
schien zwar instinktiv im Schlaf gespürt zu haben, daß etwas mit ihm geschah.
Aber in seinem Rausch beging er einen groben Fehler. Statt sich aus dem
Lumpenberg zu wühlen, bohrte er sich immer tiefer hinein.
    Juan de Mayo
war mit Schrecken gestorben. Darauf ließ sein Gesichtsausdruck deuten. Aber man
fand nicht die geringste Spur äußerer Gewalteinwirkung. Keine Würgemale, nicht
die Spuren eines Kampfes.
    Schnell und
ohne Komplikationen entledigte man sich des Falles.
    Juan de Mayos
Leiche wurde auf Staatskosten beigesetzt.
    Die Menschen,
die im Arbeiterbezirk im alten Hafen von dem gräßlichen Unfall hörten, dachten
sich ihren Teil, aber sie sprachen nicht darüber.
    Dr. Satanas
hatte sich auf seine Art gerächt…
    Das war ihre
Meinung. Und verstohlene, ehrfürchtige aber auch ängstliche Blicke gingen
hinüber zu dem alten schwarzen Schiffsrumpf, in dem ein Mensch wohnte, von dem
nur wenige etwas wußten…
     
    ●
     
    Am späten
Abend des Tages, an dem man Juan de Mayo fand, kam es siebzehn Kilometer
entfernt am anderen Ende der Stadt zu einem Vorfall,
der den verantwortlichen Behörden in Montevideo einiges Kopfzerbrechen
bereitete.
    In der Discoteca El Galeon verkehrten vor allen Dingen junge Menschen.
    Hier wurde die
heißeste Musik geboten, die neuesten CDs gespielt, hier konnte man die
schönsten Mädchen Montevideos sehen, und wenn man Glück hatte, bekam man am
ersten Abend auch noch einiges mehr von ihnen.
    Oscar
Latorres war Stammgast in der Discoteca .
    Hier hatte er Amarilia kennengelernt, eine heißblütige Portugiesin
aus Lissabon. Amarilia war vor zwei Monaten zu einem
Verwandtenbesuch nach Montevideo gekommen. Es gefiel ihr hier so gut, daß sie
beschlossen hatte, für immer zu bleiben. Grund für diesen Entschluß war auch
die Tatsache, daß sie sich mit Oscar Latorres verstand.
    Eine
Arbeitsstelle hatte sie bereits gefunden. Ihre Verwandten, ein Onkel und eine
Tante, lebten am Rande der Stadt in einem eigenen Haus. Sie waren eine
angesehene und für uruguayische Verhältnisse sogar wohlhabende Familie. Sie
verfügten über gute Beziehungen, und ihre Boutique im Herzen der Stadt war
entwicklungs- und ausbaufähig.
    Oscar
Latorres konnte auf keine feste Arbeitsstelle zurückgreifen. Trotzdem sah es
nicht so aus, als ob es ihm schlecht ginge.
    Er verdingte
sich als Gelegenheitsarbeiter.
    Hier in der Discoteca bediente er hin und wieder und zweimal, im
Erkrankungsfall, hatte er sogar den Discjockey vertreten. Er war nicht
ungeschickt gewesen. Die Gäste hatten ihm Talent und ausgesprochenes
Fingerspitzengefühl bestätigt. Nun hoffte er, daß er seine große Chance bekam.
Der derzeitige Discjockey beabsichtigte den Job aufzugeben. Oscar Latorres
wollte diese Stelle übernehmen.
    Hier in der Discoteca traf er mit seinen Freunden zusammen. Man
unterhielt sich, trank, rauchte gemeinsam, war fröhlich.
    Es war weit
nach Mitternacht, als Oscar Latorres und seine hübsche Begleiterin die Discoteca El Galeon verließen. Der moderne, in Form eines Schiffes errichtete Bau stand zwischen
zwei Geschäftshäusern. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gab es eine
Nachtbar und ein Restaurant. Letzteres war schon geschlossen.
    Oscar
Latorres legte den Arm um die schmalen Schultern seiner rassigen Begleiterin
und ging mit Amarilia die belebte Straße entlang.
    Die Luft war
kühl.
    Das Paar
unterhielt sich angeregt, und sie bogen in eine ruhigere, menschenleere Straße
ein.
    Hier gab es
fast ausschließlich Geschäfte. Wenig später gelangten sie in eine schmale
Seitenstraße, in der einsam und verloren eine altmodische Laterne brannte.
    Oscar
Latorres ging grundsätzlich diesen Weg. Er liebte die Altstadt. Und nur nachts,
wenn so gut wie kein Autoverkehr herrschte, wenn sich die Menschen in ihre
Behausungen zurückgezogen hatten,

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