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0751 - Gespenster der Nacht

0751 - Gespenster der Nacht

Titel: 0751 - Gespenster der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Boden geschleudert hatte.
    Und jetzt wollte er…
    Meine Gedanken stockten. Sie mussten einfach auf halber Strecke stehen bleiben, denn Victor Maitland war so nahe an mich herangetreten, dass ich ihn nicht nur genau sehen, sondern auch riechen konnte. Ich nahm einen widerlichen, einen alten, stinkenden Vampirgeruch wahr, der sich noch mit dem eines stockigen Bluts vermischte.
    So hatte Maitland vorher nicht gerochen.
    Dann öffnete sich das Maul. Scharf wie Messer sah ich die beiden krummen Dolche aus dem Oberkiefer wachsen.
    Also doch! Viktor Maitland war ein Vampir!
    Und wiederum brach für mich eine Welt zusammen. Ich dachte nicht mehr an meine persönliche Lage, die so mies wie selten war.
    Ich sah es allgemein, dachte dabei an gewisse Urgesetze, die durchbrochen worden waren, und fragte mich, wie es möglich war, dass dieser Blutsauger mein Kreuz hatte berühren können.
    Daran verzweifelte ich!
    Es war ein Gefühl, wie ich es nie vorher gekannt hatte. Es strömte tief aus meinem Innern hervor, es überschwemmte mich, es war die schwarze Woge, die alles mit sich zerren wollte, und ich kam mir vor wie ein Mensch, dem man den Glauben genommen hatte.
    Ich wollte einfach nicht das wahrhaben, was ich mit eigenen Augen sah.
    Der Vampir stand lauernd und leicht geduckt vor mir. Ich schaute auf seine Nase, seine Wangen, das Kinn, den Hals, die Hände, die Kleidung. Es gab keinen Unterschied.
    Aber Maitland hat das Kreuz gehalten!
    Dieser eine Satz brandete wie ein Schrei in mir auf. Ich verlor den Glauben. Ich war einfach fertig, ich war am Ende, meine Nerven spielten da nicht mehr mit. Diese Tatsache stürzte mich in eine tiefe Verzweiflung. Es gab für mich keine Lösung, und immer wieder tauchte Dracula II wie ein gewaltiges Gespenst hinter den Kulissen der auf den Kopf gestellten Tatsachen auf.
    War er der Drahtzieher?
    Gleichzeitig stieg eine tiefe, dumpfe und schreckliche Angst in mir hoch. Es war meine eigene persönliche Urangst, die bisher im Verborgenen gelauert hatte. Diese Angst davor, nicht nur persönlich zu versagen, sondern all das zum Teufel gehen zu sehen, für das ich all die Jahre eingetreten war.
    Ich hatte darauf gehofft. Und wie ich daran geglaubt hatte. Dieser tiefe Glauben hatte mein Handeln bestimmt. Nur deshalb hatte ich die Kraft gefunden, mich immer wieder diesen furchtbaren Mächten entgegenzustemmen.
    Das war nun vorbei. Zerstört, zerfetzt, aufgelöst wie ein dünnes Tuch, das jemand zerrissen hatte.
    Ich hörte mich selbst wimmern und weinen und wusste nicht, ob die Flüssigkeit auf meinem Gesicht nur Blut oder auch Tränenwasser war, das sich mit dem andern vermischte.
    Eines stand fest. Für mich, John Sinclair, war in diesen Augenblicken eine Welt zusammengebrochen.
    Es hatte diese unbeschreibliche Enttäuschung gegeben. Ich fühlte mich so wie vor einigen Wochen, als ich erfahren musste, wer sich tatsächlich hinter der Maske der Jessica Long verborgen hatte.
    Es war furchtbar. Ich sank in einen tiefen Abgrund und sah keine Chance mehr, aus ihm wieder herauszukommen.
    Vorbei…
    Ich hätte am liebsten die Augen geschlossen und mich in mein Schicksal ergeben. Weit war ich von dieser Situation nicht entfernt.
    Es war mir einfach nicht mehr möglich, die Kraft aufzubringen und mich gegen die Tatsachen zu stemmen.
    Das war meine Lage. Nicht mehr und auch nicht weniger.
    Tief hineingefallen in die Depressionen, aus denen ich mich aus eigener Kraft nicht mehr befreien konnte. Es war vorbei.
    Ich öffnete trotzdem die Augen und wunderte mich darüber, dass ich es so mühelos fertig brachte. Aber der Schleier war noch da. Er hatte sich von einer Seite der Stirn bis zur anderen gezogen und verdeckte meine Augen. Den Blutsauger erkannte ich trotzdem.
    Er hatte den Kopf schief gelegt, er fixierte mich mit kalten und auch leeren Blicken. Es waren Blicke ohne Gefühl, nicht einmal die Gier nach Blut las ich darin. Sie kamen mir nur taxierend vor und suchten stets mein Gesicht und meinen Hals ab.
    Klar, dort würde er zubeißen.
    Maitland hob die Arme. Gleichzeitig versuchte ich, ihn anzusprechen, um etwas aus ihm herauszubekommen. Ich wollte noch eine Erklärung dafür, wie es ihm möglich war, das Kreuz zu halten, obwohl er ja offensichtlich mit Dracula II nicht in Verbindung stand.
    Er schloss mir den Mund mit seiner Hand. Es war keine warme Handfläche, die sich auf meine Lippen drückte, sondern eine kalte Totenklaue, durch die kein normales Blut floss. Sie gehörte zu einem Vampir wie auch

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