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0751 - Testfall Sonnenbote

Titel: 0751 - Testfall Sonnenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kippten mich die Posbis herum. Ich erblickte nun die medizinischen Einrichtungen der KOLTEY.
    Die Schar meiner halbrobotischen und organischen Freunde umgab mich so dicht, daß niemand eine Chance hatte, an mich heranzukommen. Posbis wie Matten-Willys arbeiteten in fieberhafter Eile, als sei mein Leben durch den Kuß in höchster Gefahr.
    Anschnallgurte preßten mich in den Behandlungsstuhl.
    Schläuche schoben sich in meinen Mund. Ich erbrach mich fast unter dem Schwall einer stechend scharfen Desinfektionsflüssigkeit, die Lippen, Zunge und Gaumen überspülte. An meinen Armen fühlte ich die Einstiche von Injektionsnadeln. Während man mir auf der einen Seite Blut zu einer Blitzanalyse entnahm, pumpte man mir von anderer Seite her bereits aufbauende und abschirmende Medikamente in die Adern und die Muskulatur. Ich hätte wetten mögen, daß darunter auch reine Aufbaustoffe waren, die mein Körpergewicht nochmals um einige hundert Gramm nach oben treiben würden.
    Plötzlich spritzten Posbis und Matten-Willys polternd zur Seite.
    In der entstehenden Lücke bemerkte ich den Mausbiber Gucky, der mir schadenfroh seinen Nagezahn zeigte. Dahinter erkannte ich Rhodan und Feilmer Lloyd.
    „Das hast du davon, du Lustmolch, daß du mit den Puppen der KOLTEY herumknutscht", erklärte er mir, wobei er vor Vergnügen mit seinem Schwanz auf den Boden trommelte. „Was sind das überhaupt für altmodische Sitten? Heutzutage werden die Madchen elektrisch geküßt, verstanden?"
    Ich stöhnte nur. Ein taubes Gefühl über meinem Auge verriet mir, daß meine Freunde mittlerweile die natürlich gewachsene Augenbraue entfernt und dafür ein synthetisches Stückchen Haut eingesetzt hatten.
    Ich hoffte, daß sie es mit Härchen versehen hatten.
    „Sei du vorsichtig, Gucky", antwortete ich. „Wenn du nicht still bist, mache ich die Posbis darauf aufmerksam, daß ein Mausbiber mit nur einem Zahn ein Wesen ist, das über ein absolut funktionsuntüchtiges Gebiß verfügt. Das wird meine Freunde mit Sicherheit dazu veranlassen, dir so ein Prachtgebiß zu verpassen, wie ich eines habe."
    Ich zeigte ihm meine Zähne.
    Der Ilt erschrak so heftig, daß er teleportierte und augenblicklich aus dem Medocenter verschwand.
    Ich lachte leise. Im Grunde genommen bereitete mir das Gehabe der Posbis ein diebisches Vergnügen. Feilmer Lloyd hatte das, wie ich vermutete, bereits erkannt. In seinen Augen entdeckte ich ein verräterisches Funkeln.
    Ich fragte mich, was die Posbis im Lauf der kommenden Jahre wohl noch von mir übriglassen würden. Ich war wild entschlossen, gewisse Dinge nicht gegen angeblich besseres Material auswechseln zu lassen. Ein Mann hat schließlich auch seinen Stolz, und wer will schon auf alles verzichten?
    Ich nahm mir vor, die Posbis zu fragen, ob sie mir auch telepathische Eigenschaften einpflanzen konnten. Immerhin mußte es einen gewissen Reiz haben, wenn man, wie Fellmer Lloyd, die Gedanken einer verführerischen Frau verfolgen konnte.
    „Beherrschen Sie sich, Galto", riet der Telepath mir. „Wir haben keine Zeit für derartige Scherze."
    Die Gurte fielen von mir ab. Ich erhob mich und tastete meine Augenbraue ab. Erleichtert atmete ich auf. Dann blickte ich Rhodan an. In seinem Gesicht arbeitete es. In diesen Sekunden benötigte ich keine telepathischen Fähigkeiten, um erkennen zu können, was er von mir dachte.
    Ich grinste verlegen und suchte nach Worten.
    „Galto", sagte er kühl. „Sie sollten mir endlich sagen, wie Sie sich die erste Begegnung auf Denmork II vorstellen. Sie haben gewisse Vorschläge gemacht. Ich möchte Sie bitten, diese zu präzisieren."
    Er wandte sich der Tür zu.
    „Sie werden Verständnis dafür haben, daß wir das Gespräch nicht gerade hier führen werden", fügte er hinzu.
    Ich räusperte mich, brach aber erschrocken ab, weil ich um meine Stimmbänder zu fürchten begann. Einer der Posbis bewegte sich schon. Mit einem Satz brachte ich mich durch die Tür nach draußen in Sicherheit.
    „Selbstverständlich, Sir", sagte ich hastig.
    Rhodan eilte im Sturmschritt auf den nächsten Antigravschacht zu. Ungeduldig blickte er über die Schulter zurück, weil ich ihm nicht im gleichen Tempo folgte. Aber ich dachte gar nicht daran.
    Ich hatte den Posbi bemerkt, der in der offenen Tür einer Gerätekammer stand. Er hielt eine transparente Kugel in seinen Klauen, die mit einem Nahrungsmittel gefüllt war. Ich konnte sicher sein, daß der Posbi mich damit füttern würde, sobald er zu der

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