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0751 - Testfall Sonnenbote

Titel: 0751 - Testfall Sonnenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mir mit fünf Sonden verschiedener Art über den Kopf, Schultern, Arme und Beine und verharrte beängstigend lange in der Gegend meines verlängerten Rückens. Auf diesen Teil meines ständig gefährdeten Körpers war ich soeben gefallen.
    „Da ist alles in Ordnung, Einstein", beteuerte ich. „Begreifst du denn nicht? Dieser Körperteil ist extrem stramm ausgeformt, damit man auch mal hinfallen kann, ohne sich gleich die Knochen zu zerschlagen. Ganz so dämlich wie du glaubst, war Mutter Natur eben doch nicht, als sie die Spezies schuf, denen ich angehöre."
    Der Druck der Arme lockerte sich. Neben mir wanderte ein Willy vorbei. Ich glaube, es war Otto. Er bildete zwei Stielaugen aus und fuhr sie bis in meine Augenhöhe aus. Auf einem dritten Stiel schwebten mir zwei blutrote Lippen entgegen. Ich hatte das Gefühl, mitten in das bezaubernde Gesicht von Leiz zu sehen.
    „Jetzt ist aber Schluß", protestierte ich. „Seht ihr denn nicht, daß ihr meine Gesundheit auf das äußerste gefährdet?
    Gesundheit betrifft schließlich nicht nur alles das, was ihr sehen könnt, sondern auch die Psyche."
    Damit hatte ich sie im Griff. Einstein und Otto wichen zurück.
    Die Stielorgane verschwanden im quallenförmigen Körper des Matten-Willys.
    Ich wirbelte herum und spurtete los. Mit aller Kraft jagte ich über den Gang hinter Rhodan her. Otto und Einstein kreischten auf.
    „Bleib stehen!" brüllte der Posbi. „Das hält dein Körper nicht aus."
    Ich dachte gar nicht daran, dieser Bitte nachzugeben. Feixend rannte ich weiter und genoß es, mich frei und schnell bewegen zu können. Ich ließ meine Muskeln spielen. Ich hätte bersten können vor Kraft und Energie, und ich wünschte mir in diesen Sekunden, mich einmal richtig austoben zu können.
    Einstein holte beängstigend schnell wieder auf. Aber er war doch nicht schnell genug. Ich passierte ein Zwischenschott und hämmerte im vollen Lauf die Faust gegen den Kontaktknopf.
    Zischend schob sich die Wand hinter mir zu und versperrte dem Posbi den Weg.
    Ich fühlte mich pudelwohl. Hin und wieder war es ganz schön, mal ohne Posbis und Willys zu sein.
    Rhodan war schon im Antigrav verschwunden. Als ich den Schacht erreichte, tauchte jedoch der riesenhafte Posbi Goliath neben mir auf. Ich nannte ihn so, weil er einem Kran glich.
    Tatsächlich war er hauptsächlich für Transportleistungen vorgesehen.
    Der Schrecken fuhr mir in die Glieder. Mühsam stoppte ich ab, wobei ich fast das Gleichgewicht verloren hätte.
    „He, Galto", sagte er. „Wie steht's?"
    Ich schnellte mich an ihm vorbei in den Antigravschacht, fühlte, wie mich das Energiefeld erfaßte und nach oben zog, und atmete auf. Doch zu früh. Goliath fuhr einen seiner Teleskoparme aus und packte mich am Bein, als ich mich bereits in Sicherheit wähnte. Er holte mich aus dem Schacht heraus und stellte mich auf den Boden.
    „Du darfst nicht so unvorsichtig mit deinen Reserven umgehen", ermahnte er mich. „Damit schwächst du dich unnötig." ,„Du bist verrückt", erwiderte ich. „Du brauchst dir überhaupt keine Sorgen zu machen. Ich nahe mindestens zwanzig Kilogramm Übergewicht. Dabei spielen ein paar schnelle Schritte überhaupt keine Rolle."
    Dieser Protest half mir überhaupt nichts. Goliath hörte, wie es mir schien, überhaupt nicht zu. Er öffnete mit einem Greifer meine Kiefer, dann schob er mir eine fingerdicke Sonde in den Mund.
    Ich schrie und würgte. Mit aller Gewalt versuchte ich frei zu kommen. Doch bei Goliath waren alle Mühen vergebens. Er zwang mir die Sonde in die Speiseröhre hinein und schob sie mir bis in den Magen hinab. So sehr ich auch zappelte und strampelte, so wenig erreichte ich. Ungefähr vier Liter einer hochwertigen Nahrungsflüssigkeit ergossen sich in meinen Magen, bis ich das Gefühl hatte, platzen zu müssen. Schließlich war es noch gar nicht so lange her, daß ich etwas gegessen hatte. Dann endlich zog Goliath die Sonde zurück und gab mich frei.
    „Du bist gerettet", stellte er fest und wandte sich ab.
    Ich hielt mir den Bauch. Wenn Goliath so etwas wie ein Hinterteil gehabt hätte, dann hätte ich ihm nun kräftig hineingetreten. Wehmütig mußte ich an einen Freund denken, mit dem ich in meiner Jugend oft zusammen gespielt hatte. Er hatte das wundervolle Kunststück beherrscht, alles wieder ausspucken zu können, was er nicht im Magen behalten wollte.
    Dazu brauchte er nur eine bestimmte Stelle auf seinem Bauch zu drücken, und schon war er entlastet. Ich konnte so etwas

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