0751 - Testfall Sonnenbote
des Sonnensystems fort. Vermeiden Sie nach Möglichkeit jeden Feindkontakt, und versuchen Sie nicht, von sich aus Verbindung zu Rhodan aufzunehmen. Bis jetzt wissen wir noch so wenig, daß wir uns kein weiteres Risiko mehr leisten können. Alles weitere bleibt wie geplant und berechnet. Noch Fragen?"
„Nein, Sir."
„Dann wünsche ich Ihnen viel Glück." Tifflor schaltete ab und unterbrach damit die Verbindung. Kurz darauf konnte er auf den Bildschirmen beobachten, daß NU-TRANS-8 beschleunigte und im Linearraum verschwand. Mit ihr rasten zwei Begleitschiffe davon. Somit blieben, nachdem die fünf angeschlagenen Raumschiffe den Rückflug angetreten hatten, nur noch drei kampffähige Raumer in der Nähe der NEI-NU-TRANS-4. Das mußte genügen. Tifflor wandte sich dem Problem der Protonenkugel zu.
Er glaubte nicht daran, daß es keine Rettung mehr für sie gab.
5.
Thure Pasker glaubte die Hitze bereits zu spüren.
Die Decke über ihm nahm eine rötliche Färbung an. Das mußte der Widerschein des atomaren Feuers sein, fürchtete der Suvhratone. Er glaubte, die tödlichen Strahlenschauer bereits fühlen zu können.
Da öffnete sich neben ihm ein Schott. Er hörte, wie es sich bewegte. Er wollte zur Seite gehen, aber seine Muskeln gehorchten ihm nicht. Irgend etwas war direkt neben ihm. Der Tod?
Harte Hände packten ihn und zerrten ihn vom Fließband herunter. Er rutschte über eine Schräge und fiel zu Boden. Die Luke schloß sich wieder Er befand sich in kühler Dunkelheit.
„Beinahe hätten wir es nicht mehr geschafft", sagte jemand.
„Wer konnte auch damit rechnen, daß so etwas passieren würde", entgegnete eine andere Stimme.
„Habt ihr eine Spritze für ihn?" fragte ein weiterer Mann in seiner Nähe.
„Selbstverständlich." Das war wiederum eine andere Stimme.
Schritte entfernten sich. Thure Pasker war allein. Er begriff nicht, was geschehen war. Träumte er nur? War er einer Täuschung seiner überreizten Nerven erlegen? Er mußte doch jetzt schon eigentlich tot sein. Aber er war es nicht.
Jemand hatte ihn aus der Konverterstraße herausgeholt und ihn so vor dem sicheren Tod bewahrt. Warum? Was für einen Sinn konnte das haben? Er war zum Tode verurteilt worden.
Eine Rettung konnte daher nur ein Aufschub der Hinrichtung sein. Nicht mehr.
Schritte näherten sich ihm. Jemand kniete neben ihm nieder.
Er konnte die Umrisse eines Kopfes und breite Schultern erkennen. Dann zischte ein Medikament aus einer Hochdruckspritze durch seine Haut. Sekunden später ließ die Lähmung bereits nach. Er gewann die Kontrolle über seine Muskulatur zurück. In seinem ganzen Leben war er noch nie paralysiert worden. Der Effekt war ungewohnt und beängstigend für ihn. Ungeduldig bewegte er Hände und Beine, versuchte sich aufzurichten und etwas zu sagen. Der Unbekannte neben ihm drückte ihn auf den Boden zurück.
„Ruhig, Thure", sagte er besänftigend. „Nicht zu schnell. Man muß sich Zeit lassen, sonst stellen sich unerträgliche Kopfschmerzen ein. Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Bei uns bist du sicher. Du wirst nicht in der Konverterkammer enden."
Er glaubte dem Mann und entspannte sich. Tatsächlich ging jetzt alles besser. Das Leben kehrte prickelnd in seinen Körper zurück. Er wartete ab, bis die Taubheit völlig verschwunden war.
Dann bewegte er prüfend Arme und Beine.
„Es ist überstanden", sagte er. „Ich glaube, ich kann aufstehen."
Er richtete sich auf. Der Fremde hielt ihn nicht zurück. Thure fühlte sich noch etwas unsicher auf den Beinen. Er stampfte einige Male mit den Füßen auf und rollte mit den Schultern.
Danach schien alles in Ordnung zu sein.
Im Dämmerlicht erkannte er den Fremden vor sich.
„Wo bin ich?" fragte er.
„Bei Freunden."
Der Mann legte ihm die Hand auf die Schulter und führte ihn durch den dunklen Raum bis zu einer Tür. Das Schott glitt zur Seite. Sie gerieten auf einen ebenfalls dunklen Gang. Als das Schott sich aber hinter ihnen schloß, ging das Licht an. Thure musterte den Mann neben sich. Seine Augen schmerzten und gewöhnten sich nur langsam an die Helligkeit. Er kannte den Mann nicht.
Durch eine weitere Tür kamen sie in einen nüchtern eingerichteten Arbeitsraum, in dem zwei Männer an Schreibtischen saßen.
An einer mit zehn Videogeräten versehenen Kommunikationswand stand eine blonde Frau. Sie wandte sich Thure lächelnd zu. Sie trug ein enggeschnittenes Kleid, das ihren schlanken Körper von den Schultern bis zu den Füßen
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