0752 - Die Konfrontation
den Terroristen an der Schläfe. Dadurch kippte er zur Seite und verlor die Balance. Die Klinge eines Messers zuckte an meinem Kopf vorbei. Fraglos hätte der Mann sie mir in die Brust gerammt, wenn ich nicht schneller gewesen wäre.
Er versuchte sich abzufangen, drehte sich dabei aber so unglücklich, daß er ins Messer stürzte. Regungslos blieb er auf dem Boden liegen.
Da sonst niemand in der Nähe war, drehte ich ihn behutsam um Ich blickte in gebrochene Augen.
War dies wirklich der Teleporter, der Perry entführt hatte?
Mir wurde heiß und kalt zugleich. Er durfte es nicht sein, denn er war vermutlich der einzige, der gewußt hatte, wo der Zellaktivator Rhodans versteckt war. Ich setzte als selbstverständlich voraus, daß das Gerät nicht mehr hier in diesem Bunker war.
Eine Tür öffnete sich. Gucky kam watschelnd auf mich zu.
„Den Zünder habe ich erledigt", verkündete er. Dann blieb er stehen und musterte den Toten.
„Ich fürchte, es war der Teleporter", sagte ich.
„Nein, das war er nicht", antwortete der Ilt. Er deutete mit dem Daumen über seine Schulter zurück. „Der liegt da hinten und ist bewußtlos. Auf diese Weise glaubten die Orientalen vor uns verbergen zu können, wo der Aktivator ist."
Ich kehrte gemeinsam mit Gucky zu Rhodan zurück.
„Er ist bewußtlos", teilte Fellmer Lloyd mit.
„Wir nehmen ihn und den Teleporter mit", bestimmte ich. „Wenn der Mutant erwacht, wird er euch das Versteck des Aktivators verraten."
„Wenn du einverstanden bist, Atlan", sagte Ras Tschubai, „dann hole ich einige deiner Polizeioffiziere, damit die alles weitere erledigen."
„Und ob ich einverstanden bin", erwiderte ich.
Wir zogen uns ins Regierungsgebäude zurück und materialisierten im Büro von Julian Tifflor.
4.
Atlan: Ich war erleichtert, weil es uns gelungen war, Perry aus den Händen der Terroristen zu befreien. Alles war viel leichter gegangen, als ich es mir vorgestellt hatte.
Aber dennoch blieb die Angst.
Noch wußten wir nicht, wo der Zellaktivator war. Wenn wir diesen nicht rechtzeitig fanden, mußte Perry sterben.
Ich machte mir Vorwürfe, weil ich die Ordnungsorgane nicht früher veranlaßt hatte, mit Härte gegen die Organisation ORIENT vorzugehen.
Zwei Ärzte untersuchten Perry, der auf einer Couch lag. Es waren Dr. Irka Phailt und Dr. Moun Steyma. Beide gehörten zum ständigen Personal des Regierungszentrums.
„Sie haben ihm ein Gift verabreicht, das im Körper kumuliert und nicht abgebaut wird", sagte Dr. Phailt.
„Was bedeutet das?" fragte Tiff.
„Wir müssen das Gegenmittel haben."
„Können Sie herausfinden, was es ist?" erkundigte ich mich.
Dr. Phailt blickte Gucky an. s„Besser wäre es, wenn der Ilt es te-lepathisch aus den verhafteten Terroristen herausholt", erwiderte er.
Bevor er noch mehr sagen konnte, teleportierte der Mausbiber.
Dr. Phailt wandte sich dem bewußtlosen Terroristen zu, der auf einer Decke auf dem Boden lag. Mit ihm würden wir noch einige Schwierigkeiten haben, sobald er erwachte. Er war Teleporrter und konnte uns leicht entkommen, wenn wir nicht aufpaßten. Ich hatte bereits positronische Gerätschaften angefordert, mit denen wir ihm sechsdimensionale Fesselfelder anlegen wollten, um ihn so daran zu hindern, einfach zu verschwinden.
Die Ärzte entnahmen ihm Blut und gaben es in ihr Analysegerät ein. Minuten später wußten wir, daß der Terrorist das gleiche Gift injiziert bekommen hatte wie Perry.
Kurz darauf erschien Gucky wieder zwischen uns.
Triumphierend hielt er einige Ampullen mit einer klaren Flüssigkeit hoch.
„Das ist es", verkündete er.
Dr. Phailt nahm das Präparat in Empfang und zog es auf.
Er wollte es Perry verabreichen.
„Warten Sie", sagte ich. „Geben Sie es erst dem da."
Gucky blinzelte.
„Ich bin ziemlich sicher, daß es das richtige Mittel ist, Atlan", erklärte er.
„Warten wir es ab."
Der Arzt injizierte dem ORIENT-Mann die Flüssigkeit. Nur Sekunden vergingen, bis dieser die Augen aufschlug und tief durchatmete. Gucky griff nach seiner Hand.
„Hübsch vernünftig sein, mein Sohn", sagte er. „Wenn du teleportierst, bleibe ich bei dir."
„Wo ist der Zellaktivator?" fragte ich scharf.
Der Terrorist wandte sich mir zu und verzog verächtlich die Lippen.
„Sie glauben doch nicht im Ernst, daß ich Ihnen das verrate?"
„Das haben Sie bereits getan", stellte Fellmer Lloyd fest. „Sie haben Ihre Gedanken nicht unter Kontrolle."
Der Student bäumte sich plötzlich auf,
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