0752 - Die Konfrontation
die ORIENT-Organisation gefährlich." Tiff lor setzte sich. „Wir müssen Rhodans Freunde bitten, uns zu helfen."
Ich nickte.
Wir saßen in der Klemme. Die Übergriffe der Organisation ORIENT erfüllten mich mit maßlosem Zorn. Jetzt machte ich mir heftige Vorwürfe, weil wir nicht schon längst die PEW-Mutanten gegen die terroristischen Studenten eingesetzt hatten.
Mir erschien es wie ein böser Witz, daß sie ausgerechnet Perry Rhodan entführt hatten, den Mann, der im Grunde genommen die gleichen Ziele verfolgte wie sie selbst.
Gucky und Fellmer Loyd materialisierten zwischen Tifflor und mir.
„Entschuldige, Arkonidenhäuptling, daß wir nicht angeklopft haben", krähte der Kleine respektlos. „Was kocht ihr hier für eine traurige Suppe?"
Ich sagte ihm, welche Befürchtungen ich hinsichtlich der Alt-Mutanten gehegt hatte. Er hob sich telekinistisch an und schwebte gemächlich zu einem Sessel hinüber. Langsam ließ er sich in die Polster sinken und schnurrte dabei so behaglich, als gäbe es überhaupt keine Sorgen für uns. Fellmer Lloyd lehnte sich an den Arbeitstisch. Die beiden Mutanten benahmen sich so ungezwungen, als hätten wir uns nie für so lange Zeit aus den Augen verloren. Ihr Verhalten gefiel mir, und es ließ in mir das sichere Gefühl aufkommen, daß wir uns im Grunde genommen alle viel zu gut kannten, um uns ernsthaft entzweien zu können.
„Das ist doch alles gar kein so großes Problem", sagte Fellmer.
„Wir haben zwar schon versucht, Perry zu finden, aber es ist uns noch nicht gelungen. Doch das besagt gar nichts. Früher oder später wird Perry uns helfen, ihn telepathisch aufzuspüren. Dann holt Gucky ihn raus, und die Sache ist erledigt.
Diese Entführungsaktion nehmen wir nicht sehr ernst."
„Das solltest du aber tun. Die Organisation ORIENT hat mindestens fünf Bombenattentate unternommen und eine Reihe von weiteren Verbrechen auf dem Gewissen. Diese Leute schrecken nicht davor zurück, auch Rhodan zu töten, wenn sie es für nötig halten."
Lloyd schüttelte den Kopf.
„Du siehst das zu pessimistisch, Atlan", sagte er. „Wir können Rhodans Zellaktivator anpeilen, falls kein telepathischer Kontakt zustande kommt. Damit wären wir ebenfalls in der Lage, eine Blitzaktion zu starten."
„Ich bin skeptisch", erwiderte ich.
„Oberst Salk ist bereits angewiesen worden, den Aktivator mit Ortungsgeräten zu suchen. Normalerweise hätte er ihn bereits haben müssen. Daß er sich noch nicht gemeldet hat, ist für mich ein Zeichen dafür, daß er es nicht geschafft hat."
„Was wollen die Leute von ORIENT?" fragte Gucky.
Ich erklärte es ihm, war allerdings mit meinen Erläuterungen noch nicht halbwegs zu Ende gekommen, als er schallend zu lachen begann.
„Es gibt also im Reich des Arkonidenhäuptlings nicht nur Feiglinge", bemerkte er glucksend.
Ich fuhr auf.
„Das möchte ich überhört haben, Kleiner."
Gucky blickte mich mit großen Augen an.
„Wieso denn, Gäa-Fürst? Erwartest du, daß ich in Ehrfurcht vor dir erstarre? In meinen Augen bist du ein Hasenfuß geworden."
Ich hatte Mühe, mich zu beherrschen. Schlagartig war das gute Klima zwischen uns zerstört.
Der Interkom sprach an. Tifflor schaltete ihn ein. Ihm kam diese Unterbrechung gelegen. Stoke Paris, mein erster Sekretär, war am Apparat.
„Sir", sagte er. „Im Presseraum haben sich etwa hundert Journalisten eingefunden. Sie verlangen Informationen. Die Stimmung ist ziemlich gereizt. Man wirft Ihnen vor, leichtfertig mit dem Leben Rhodans gespielt zu haben."
Ich zögerte.
„Na, kneifst du sogar schon vor der Presse?" fragte Gucky.
Seine Augen funkelten nahezu boshaft.
Ich spürte, wie mir das Blut aus den Wangen wich. Zugleich beschleunigte sich mein Herzschlag. Ich erhob mich und setzte zu einer frostigen Entgegnung an, preßte dann jedoch die Lippen zusammen und wandte mich ab. Ich war verletzt.
An der Tür blieb ich stehen und drehte mich um.
„Ich denke, wir sollten behutsamer miteinander umgehen", sagte ich. „Ihr wißt genau, daß ich kein Feigling bin. Ich nehme also an, daß du einen Witz machen wolltest, Gucky. Doch lachen kann ich darüber nicht gerade."
Der Mausbiber tat, als sei nichts vorgefallen.
„Was willst du tun, um Perry zu finden?" fragte er mich.
„Vorläufig muß ich die Arbeit Oberst Salk überlassen. Wir müssen warten, bis sich ORIENT meldet. Erst dann können wir etwas unternehmen. Ich schlage vor, daß ihr beiden Telepathen bis dahin versucht, Perry
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