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0752 - Die Konfrontation

Titel: 0752 - Die Konfrontation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mir.
    „Teleportieren wir?" fragte er mit unternehmungslustig blitzenden Augen.
    „Dieses Mal nicht", lehnte ich ab. „Wir wollen Honestenge zwar überrumpeln, aber es wäre übertrieben, direkt in sein Wohnzimmer zu springen. Wir fliegen mit einem Gleiter."
    „Dahin können wir aber wenigstens teleportieren", erwiderte der Ilt, ergriff meine Hand und die Fellmers und brachte uns in einen Hangar zu einem Gleiter.
    Fellmer lenkte die Maschine aus der Schleuse. Das Haus des Politikers zu finden, war nicht schwierig. Sol-Town war ein architektonisches Wunderwerk, das in drei großen Ringen aufgebaut war. Im Innersten befanden sich die Geschäfts- und Verwaltungszentren. Dort lag auch das Regierungsgebäude, in dem Atlan sein Büro hatte.
    Durch weite Grünanlagen abgetrennt, folgte der zweite Ring mit Vergnügungs- und Einkaufszentren. Dort gab es riesige Paläste und winzige Barstuben. Insgesamt eine Mischung, in der man sich wohl fühlen konnte. Ich bedauerte, daß ich noch keine Zeit gefunden hatte, mich dort umzusehen.
    Grünanlagen erstreckten sich wiederum bis zum äußeren Ring, in dem die Wohngebiete mit zahlreichen Sportanlagen eingerichtet worden waren. Hier besaß Prim Honestenge eine Villa, die schon von außen erkennen ließ, daß er nicht zu den ärmsten Männern von Gäa gehörte.
    Wir landeten auf einem dafür vorgesehenen Platz hinter dem Haus neben zwei luxuriösen Gleitern.
    Fellmer blickte mich seltsam an, als wir ausstiegen.
    „Das wird schwierig", sagte er und schritt voraus bis zur Tür.
    Dort legte er seine Hand auf eine Kontaktscheibe.
    Gucky folgte mir verdächtig langsam.
    Ein uniformierter Diener trat uns entgegen. Er war bleich und nervös.
    „Mr. Honestenge bedauert, Sir", sagte er zu mir. „Er ist unabkömmlich."
    „Mr. Honestenge sitzt am Kamin und dreht Däumchen", erklärte Gucky mit schriller Stimme, in der sich seine Wut spiegelte.
    „Soeben habe ich ihm das Witzblatt, in dem er las, telekinetisch aus den Händen gerissen. Ich hab's ins Feuer geworfen."
    „Perry", sagte Fellmer Lloyd zögernd. „Honestenge hat mit Atlan gesprochen. Er will nicht. Atlan hat ihm den Rat gegeben, sich verleugnen zu lassen, obwohl er doch weiß, daß er sich vor uns Telepathen nicht verstecken kann."
    „Aber, Sir, wir...", stammelte der Diener.
    In mir kochte es.
    Ich entsann mich nicht, jemals so gedemütigt worden zu sein.
    Ich stand vor der Tür eines Hauses und mußte mir von einem Politiker ohne großen Einfluß die kalte Schulter zeigen lassen.
    Gucky hob den Diener telekinetisch an, ließ ihn an mir vorbeischweben und stellte ihn in einem Rosenbeet ab.
    „Meine Herren", rief der Mann mit zittriger Stimme. Er eilte auf uns zu. „Sie können doch nicht..."
    Wir betraten das Haus. Zielsicher führte Fellmer Lloyd mich zum Wohnraum.
    Prim Honestenge sprang auf. Er war ein Mann von etwa siebzig Jahren. Sein Haar war bereits weiß und reichte ihm bis tief in den Nacken hinein. Er hatte ein schmales Gesicht. Seine eisgrauen Augen blickten mich voller Ablehnung an. Ich erkannte sofort, daß er mich ebenso wenig mochte wie ich ihn.
    „Mr. Rhodan, sollte die Auskunft, die Ihnen mein Diener erteilt hat, nicht deutlich genug gewesen sein?" fragte er scharf.
    „Das war sie in der Tat, Mr. Honestenge", erwiderte ich kühl.
    „Ich hatte lediglich die Absicht, mir den Mann anzusehen, der es wagt, mich in dieser Weise zu beleidigen, und der zugleich zu feige ist, mit mir zu reden."
    „Sie vergessen sich, Mr. Rhodan. Sie sind hier nicht der Großadministrator des Solaren Imperiums, sondern nichts weiter als ein Gast. Sie haben sich anzupassen und sich so zu verhalten wie ein Gast, oder Sie müssen die Konsequenzen ziehen und die Provcon-Faust verlassen."
    Ich wandte mich um und verließ das Haus ohne ein weiteres Wort.
    Fellmer und Gucky folgten mir. Sie schwiegen, bis wir im Gleiter saßen.
    „Ich hätte nicht übel Lust, diese Prachtvilla telekinetisch in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. Hast du etwas dagegen, Perry?" fragte er mich mit gepreßter Stimme.
    „Du hast doch gehört, Kleiner. Wir sind hier Gäste, und als solche müssen wir uns benehmen."
    „Pah!"
    Fellmer Lloyd startete. Als wir eine Höhe von etwa zwanzig Metern erreicht hatten, drehte er sich abrupt um.
    „Gucky", sagte er vorwurfsvoll.
    „Was hat er getan?" fragte ich.
    „Ich habe Prim Honestenge zwei saftige Ohrfeigen verpaßt", gestand der Kleine.
    „Wieso?" fragte ich verständnislos. Ich war mit meinen Gedanken

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