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0752 - Die Konfrontation

Titel: 0752 - Die Konfrontation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte nicht feststellen, daß er besorgt war.
    Er freute sich mit mir.
    Ich ging zum Rednerpult und begann. Sofort wurde es ruhig.
    Man hörte mir konzentriert zu. Hin und wieder klang Beifall auf, wenn ich berichtete, wie es uns gelungen war, etwa die Zgmahkonen oder die Koltonen zu überlisten und zu besiegen.
    Ich spürte, daß ich meine Zuhörer in den Griff bekam.
    Auf vorsichtige Andeutungen über zukünftige Schritte reagierten sie so wie erhofft.
    Aus Tausenden von Reden wußte ich, wie Menschen mit Worten zu führen und zu überzeugen waren, und wie Meinungen gebildet wurden. Meinee Zuversicht wuchs. Ich vergaß, welche Demütigungen ich in den letzten Tagen hatte hinnehmen müssen.
    Der Arkonide saß mir direkt gegenüber. Er blieb ruhig. Ihn schien nicht zu berühren, daß die führenden Persönlichkeiten des NEI in mein Lager überschwenkten.
    Ich begann mich zu fragen, warum er mir die Gelegenheit gegeben hatte, zu ihnen zu sprechen. War er von unbekannter Seite dazu gezwungen worden? Oder war er sich seiner Sache so sicher, daß er glaubte, nicht verlieren zu können?
    Als ich am Ende meiner Rede schilderte, welche Schritte ich als erste gegen das Konzil unternehmen wollte, erhoben sich die Männer und Frauen im Saal und klatschten einmütig Beifall.
    „Du hast gewonnen, Perry", flüsterte mir Fellmer Lloyd voller Freude zu. Er saß in einem Sessel schräg hinter mir. „Du hast es geschafft. Sie werden dir das Raumschiff geben."
    Ich hatte Mühe, meine Freude nicht gar zu deutlich zu zeigen.
    Ich wollte Atlan nicht durch meinen Triumph demütigen.
    „Um meine Pläne verwirklichen zu können, meine Damen und Herren", schloß ich, als es wieder ruhiger geworden war, „benötige ich ein Ultraschlachtschiff. Ich möchte Sie bitten, mir dieses Raumschiff zur Verfügung zu stellen."
    In diesem Moment erhob sich Atlan. Der jäh aufkommende Beifall brach wieder ab.
    Ich blickte dem Arkoniden mit einem Gefühl des Unbehagens entgegen und spürte, daß er noch einen Trumpf in der Hinterhand hatte, den er nun auszuspielen gedachte.
    „Bevor Sie darüber abstimmen, meine Damen und Herren", sagte Atlan mit hallender Stimme, „möchte ich Sie über eine Botschaft informieren, die ich von Hotrenor-Taak erhalten habe.
    Sie sollen wissen, was uns erwartet, wenn wir Rhodan ein Ultraschlachtschiff übergeben und ihm damit ermöglichen, die Offensive gegen das Konzil zu eröffnen.
    Der Lare kündigt an, daß er beim ersten Beweis einer gemeinsamen Aktion von NEI und Rhodan fünf von Menschen bewohnte Planeten in atomare Wüsten verwandeln wird. Darüber hinaus werden sämtliche Menschen, die in der Galaxis leben, auf Strafplaneten gebracht werden, wo sie in der allzu bekannten Weise umerzogen werden sollen. Umerziehung, meine Damen und Herren, das heißt soviel wie psychische und geistige Vernichtung.
    Hotrenor-Taak erklärt weiterhin, daß er in einer Zusammenarbeit mit Rhodan eine Kriegserklärung gegen das Konzil sehen würde und nicht nur eine Verletzung der Bedingungen des Status quo. Und jetzt, meine Damen und Herren, möchte ich Sie bitten, darüber abzustimmen, ob das NEI Rhodan das geforderte Raumschiff zur Verfügung stellen soll.
    Wer dafür ist, möge stehenbleiben, wer dagegen ist, möge sich setzen."
    Es blieb niemand stehen.
    Atlan wandte sich mir zu.
    „Ich denke, es war legitim, vor der Abstimmung diese wichtige Information zu geben, Perry", sagte er.
    „Legitim schon", erwiderte ich verbittert. „Aber mehr ist über diesen Stil wohl auch nicht zu sagen."
    Ich hatte das Gefühl, öffentlich von Atlan geohrfeigt worden zu sein. Der Arkonide war einen Schritt zu weit gegangen.
    Wortlos ging ich an ihm vorbei und verließ den Saal. Fellmer Lloyd bljeb bei dem Arkoniden stehen.
    „Ich verstehe, daß du sozusagen aus Notwehr gehandelt hast, Atlan.", hörte ich ihn sagen. „Dennoch war es nicht notwendig, unter die Gürtellinie zu schlagen."
    Dann folgte er mir. Wir sprachen erst wieder, als wir die SZ-2 erreichten.
    „Wir verlassen die Provcon-Faust", entschied ich. „Es hat keinen Sinn mehr, darauf zu hoffen, daß sich hier noch etwas ändern könnte."
    Fellmer nickte nur. Er war der gleichen Meinung wie ich.
    Wenige Minuten nach unserem Eintreffen rief ich die wichtigsten Persönlichkeiten des Schiffes zu einer Besprechung zusammen und schilderte, was vorgefallen war.
    Der Entschluß, Gäa zu verlassen, war einhellig.
    „Ich schlage vor, mit dem Start noch einige Stunden zu warten", sagte

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