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0752 - Die Konfrontation

Titel: 0752 - Die Konfrontation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht ganz bei der Sache. „Wie denn?"
    Gucky kicherte.
    „Sein livrierter Sklave stand gerade vor ihm, und da habe ich dessen rechten Arm ein bißchen bewegt. Was kann ich dafür, daß seine Hand zweimal voll im Gesicht seines arroganten Herrn landete?"
    Fellmer Lloyd grinste erheitert.
    „Du hättest an den armen Kerl denken sollen, Kleiner", sagte er.
    „Wie soll dieser denn nun erklären, daß nicht er es war, der Honestenge geohrfeigt hat, sondern eine telekinetische Kraft?
    Das schafft er nicht."
    „Das ist auch nicht schlimm", erwiderte Gucky gähnend. „Es gibt Jobs genug auf Gäa. Und außerdem finde ich es sowieso unerhört, wenn ein Mensch als Diener eines anderen Menschen arbeitet. Dafür gibt es schließlich Roboter. Und so etwas auch noch ausgerechnet beim Vorsitzenden einer Partei, die sich sozial nennt!"
    Ich vergaß die Demütigung und lachte. Das war wieder einmal typisch Gucky gewesen. Der Kleine hatte vollkommen recht.
    Honestenge hatte nicht nur die Ohrfeigen verdient, sondern der Diener sollte ebenfalls zur Besinnung kommen und sich eine menschenwürdigere Tätigkeit suchen.
    Fellmer Lloyd lachte schallend auf.
    „Jetzt hat Honestenge sich von seinem Schrecken erholt", berichtete er. „Er hat zurückgefeuert und seinem Diener eins aufs Auge gegeben."
    Gucky gluckste.
    „Und jetzt", sagte er prustend, „ist die schönste Schlägerei im Gange. Mir ist so richtig wohl zumute. Endlich habe ich mal wieder eine gute Tat vollbracht."
    Die beiden halfen mir über den Schock hinweg. Ich erholte mich rasch wieder und gewann Distanz zu dem Vorfall. Noch einmal würde ich mich nicht in eine derartige Situation begeben.
    Atlan sollte nicht die Genugtuung haben, mich in dieser Weise gedemütigt zu sehen.
    Genugtuung?
    Unwillkürlich schüttelte ich den Kopf.
    Nein, das war falsch. Ich kannte den Arkoniden gut genug.
    Er setzte die von ihm verfolgte Politik nur konsequent durch. Er vertrat die Ansicht, daß alles beim Status quo bleiben müsse, und er hinderte mich mit allen Mitteln daran, meine Pläne durchzusetzen. Aber Genugtuung empfand er bestimmt nicht. Im Gegenteil. Ich wußte, daß er sich in einer äußerst schwierigen psychologischen Situation befand und im Grunde genommen mit mir litt.
    Ich begriff endgültig.
    Atlan hatte sich bereits mit allen wichtigen Persönlichkeiten Gäas in Verbindung gesetzt. Ich konnte mich vermutlich wenden, an wen immer ich mich wenden wollte, ich würde mir überall Absagen holen.
    Sollte ich deshalb aufgeben?
    Ich dachte nicht daran.
     
    5.
     
    14.328 Lichtjahre von Gäa entfernt betrat der Überschwere Maylpancer, der sich Erster Hetran der Milchstraße nannte, einen großen Konferenzraum an Bord eines SVE-Raumers der Laren.
    In seiner Begleitung befanden sich fünf ranghohe Offiziere, ebenfalls Überschwere wie er. Obwohl sie alle größer waren als er, besaß er doch die stärkste Ausstrahlung und war mühelos als der maßgebliche Mann zu erkennen.
    Mit einer vertraulich wirkenden Geste begrüßte er den Laren Hotrenor-Taak, der zusammen mit sieben weiteren Laren am Konferenztisch saß. Vor Hotrenor-Taak lag umfangreiches Aktenmaterial.
    „Ich nehme an, es gibt nur einen Tagespunkt, der zu besprechen wäre", sagte Maylpancer. „Rhodan."
    „Rhodan", bestätigte Hotrenor-Taak. „Es gibt inzwischen keine Zweifel mehr daran, daß er wirklich wieder in der Milchstraße aufgetaucht ist. Rhodan ist hier."
    „Und das bedeutet, daß es Schwierigkeiten geben wird", fügte der Hetran hinzu.
    Er fuhr sich mit der flachen Hand über das grobporige Gesicht, das bei weitem nicht so brutal wirkte wie die Gesichter seiner Begleiter. Maylpancer war vor der Übernahme der Funktion als Erster Hetran ein Wissenschaftler hohen Ranges gewesen und hatte sich als Transmissions-Hyperphysiker einen Namen gemacht. Er war kein brutaler Urteilsvollstrecker, wie es sein Vorgänger gewesen war, sondern ein ebenso kluger wie geschickter Taktiker, der die Herrschaft der Laren voll anerkannte.
    „Allerdings. Damit rechnen wir. Je früher wir auf die Anwesenheit des Terraners reagieren, desto besser sind unsere Erfolgsaussichten", erwiderte Hotrenor-Taak. „Bis jetzt liegen alle Vorteile in unserer Hand.
    Wir beherrschen diese Galaxis kommunikationstechnisch bis in die Spiralarme hinein. Das bedeutet, daß wir sehr bald erfahren werden, wo sich Rhodan aufhält."
    „So schnell, wie wir herausgefunden haben, wo sich das Neue Einsteinsche Imperium verbirgt", fügte Maylpancer ironisch

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