0752 - Die Konfrontation
Ribald Corello. „Gucky, Ras und ich wollten gerade zu einem Einsatz starten.
Es geht um Informationen über militärische NEI-Stützpunkte in der Galaxis. Ich glaube, unter den gegebenen Umständen ist es vertretbar, mit parapsychischen Mitteln, also mit sanfter Gewalt, vorzugehen. Wir müssen die Mitarbeiter im Informationszentrum der militärischen Abwehr ausschalten. Ich dachte an meine hypnosuggestiven Gaben."
„Einverstanden", erklärte ich, ohne zu zögern. Mir war klargeworden, daß wir so vorgehen mußten.
Ich löste die Versammlung auf und zog mich in meine Kabine zurück.
Als die Tür hinter mir zufiel, blinkte das Ruflicht am Interkom.
Ich schaltete es ein. Das Gesicht Atlans erschien auf der Projektionsfläche.
„Wir müssen miteinander reden, Perry", sagte er.
„Ich denke, dazu ist es zu spät", erwiderte ich schroff.
„Du darfst deine Pläne nicht verwirklichen." Atlans Stimme klang fast bittend.
„Die SZ-2 wird in einigen Stunden starten und die Provcon-Faust verlassen", erklärte ich kühl.
„Perry, so begreife doch endlich, daß du diesen Fehler nicht machen darfst. Gewiß, du hast oft recht gehabt und ich unrecht, aber das heißt doch nicht, daß du dich nicht auch irren kannst.
Und in diesem Fall irrst du dich. Perry, ich flehe dich an, schalte die Kelosker nicht ein. Werde nicht offensiv gegen das Konzil."
„Ich werde mir das Raumschiff, das ich für meine Pläne benötige, auch ohne deine Hilfe beschaffen", sagte ich, als habe ich seine Worte nicht gehört. „Bleib ruhig hier in der Provcon-Faust. Du gehst kein Risiko ein. Dir kann nichts passieren. Und die Verantwortung trage ich ganz allein. Leb wohl, Arkonide."
„Perry, nein, nicht abschalten. Ich werde nicht dulden, daß die SZ-2 startet."
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein, Atlan, soweit wirst du nicht gehen. Du wirst die SZ-2 nicht mit militärischen Mitteln daran hindern, die Provcon-Faust hinter sich zu lassen."
„Ich könnte dafür sorgen, daß die Vaku-Lotsen nicht an Bord kommen."
„Auch das wirst du nicht tun. Du weißt, daß ich dennoch versuchen würde, durch die Energiewirbel zu kommen. Du wirst uns nicht alle töten, nur damit die Macht der Laren in der Galaxis erhalten bleibt."
„Perry, so laß dir doch sagen ...", begann er, aber ich schaltete das Gerät kurzerhand ab. Es hatte keinen Sinn mehr, mit Atlan zu diskutieren. Er würde seinen Standpunkt ebensowenig verlassen wie ich, aber auch er würde keine Gewalt anwenden, um mich aufzuhalten.
Das Ruflicht blinkte, aber ich kümmerte mich nicht mehr darum.
Als es nach einigen Minuten erlosch, wandte sich mich an die Zentrale. Der Erste Offizier meldete sich.
„Falls Atlan versuchen sollte, an Bord zu kommen", befahl ich, „verweigern wir ihm den Zutritt."
Damit war die letzte Entscheidung gefallen. Ich hatte sie nicht gewollt. Und vermutlich hatte auch der Arkonide nicht gewollt, daß es so kam.
Atlan: Julian Tifflor wartete in meinem Büro auf mich.
„Rhodan ist gestartet", sagte er. „Oder hast du ihn umstimmen können?"
„Die SZ-2 ist gestartet", bestätigte ich niedergeschlagen. „Perry hat sich geweigert, noch einmal mit mir zu sprechen. Ich habe versucht, an Bord zu kommen, aber man hat mich abgewiesen."
Ich ging zu meiner Schrankbar, nahm zwei Gläser und einen Gäaweinbrand heraus und schenkte ein.
„Mir ist schlecht", gestand ich ein. „Ich benötige etwas zur Beruhigung."
„Wirst du ihn durch die Vincraner aufhalten?"
„Nein. Ich kann ihn nicht daran hindern, zum Solsystem zurückzukehren."
„Dann war alles umsonst", sagte Tiff. „Rhodan wird die Offensive beginnen."
„Allerdings", stimmte ich zu. „Und das bedeutet, daß wir etwas unternehmen müssen. Wir dürfen nicht einfach nur zusehen."
„Was hast du vor?"
Ich zögerte mit der Antwort. Nachdenklich setzte ich mich.
„Wir müssen auf die Drohung von Hotrenor-Taak und Maylpancer reagieren", erklärte ich. „Wir müssen sie beantworten. Es hat keinen Sinn, eine Vogel-Strauß-Politik zu betreiben. Deshalb bin ich der Meinung, daß wir dem Laren sagen müssen, daß wir von uns aus überhaupt nichts tun können. Wir müssen ihm begreiflich machen, daß die Lage prekär ist, aber nicht durch unsere Schuld."
„Du willst dich also von Rhodan distanzieren", sagte Tifflor ruhig. Ich blickte ihn an. Verachtete er mich wegen meiner Haltung?
„Was bleibt uns denn anderes übrig, Tiff?" fragte ich. „Du weißt, daß unsere Entscheidung richtig ist. Wir durften
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