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0752 - Im Griff der Unsichtbaren

0752 - Im Griff der Unsichtbaren

Titel: 0752 - Im Griff der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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sich um einen Mann von der Spurensicherung«, sagte Gilbert, während er den Wagen in Richtung Park steuerte. »Er verschwand vor zwei Tagen. Wir haben bisher vermeiden können, dass die Presse Wind davon bekommt. Ich muss gestehen, dass wir die Angelegenheit ohne diesen Zwischenfall längst als Routine betrachtet hätten. Es gibt immer wieder Übergriffe auf Passanten, auch im Hyde Park -zumal ja gar nicht klar ist, ob es sich um einen solchen gehandelt hat.«
    »Wie ist es passiert?« fragte Nicole.
    »Der Mann hielt sich in der Nähe dieser verdammten Blumen auf. Ein Kollege wurde Zeuge, wie der Körper durchscheinend wurde und verschwand. Er hat versucht einzugreifen, aber was soll man in so einem Fall schon unternehmen?«
    »Befand sich der zweite Mann an derselben Stelle?«
    »Jedenfalls nicht weit davon entfernt. Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Sie haben das Feld sicherlich absperren lassen?« fragte Zamorra.
    »Was glauben Sie denn?« fauchte Gilbert. »Ich habe Polizisten abgestellt, sodass niemand ungesehen zwischen die Blumen gelangen kann.«
    »Das reicht vielleicht nicht aus. Das Blumenfeld scheint in seiner Funktion gestört zu sein. Wir können nicht einmal ausschließen, dass sich sein Einflussbereich ausbreitet.«
    Gilbert wurde blass. »Sie meinen, meine Leute sind ebenfalls in Gefahr?«
    »Ich sagte, ich weiß es nicht. Wichtig ist nur, dass wir das Feld so schnell wie möglich untersuchen können.«
    »Aber wie wollen Sie das anstellen, ohne ebenfalls zu verschwinden?«
    »Wir haben Möglichkeiten, die speziell auf diesen Fall zugeschnitten sind«, sagte Nicole.
    »Krötensalbe und Nieswurz, oder wie?«
    »Das würde in dieser Situation wohl nicht viel helfen«, erwiderte Zamorra, »aber Sie können gern Zeuge der Untersuchung werden. Mit ausreichendem Sicherheitsabstand natürlich.«
    »Darauf können Sie Gift nehmen. Ich werde Sie nicht aus den Augen lassen.«
    Sie stellten den Wagen vor dem Sheraton Hotel ab und überquerten die Elizabeth Street zu Fuß. Es war ein sonderbares Gefühl, den Hy de Park auf diesem Wege zu betreten, da sie sich in den letzten Jahren angewöhnt hatten, mit Hilfe der Regenbogenblumen nach Australien zu reisen.
    Gilbert ging voran, und Zamorra bemerkte an den Blicken, die der Inspektor ihnen hin und wieder über die Schulter zuwarf, dass er sein Misstrauen längst nicht abgelegt hatte. Wie sollte er auch, da sie ihm bis jetzt keine verwertbaren Informationen geliefert hatten.
    Aber Zamorra wollte nicht spekulieren. Nur in einer Hinsicht besaß er sehr konkrete Vorstellungen. Er wollte das Blumenfeld spätestens nach Abschluss des Falles entfernen und wenn nötig vernichten. Wer auch immer die Blumen untersuchte, würde anfangen, Fragen zu stellen, und das konnte gewiss nicht in Zamorras Interesse sein.
    Sie konnten jederzeit an einem anderen Ort neue Ableger pflanzen.
    Gilbert begrüßte die Beamten mit einem Nicken. Es hatte sich kein weiterer Zwischenfall ergeben. Lediglich einige Touristen hatten das abgesperrte Gebiet neugierig aus der Ferne beäugt, und ein Reporter des Sydney Morning Herald hatte ein paar Fragen gestellt. Nachdem die Antworten sehr unbefriedigend ausgefallen waren, hatte er einige Fotos geschossen und sich davongemacht.
    Zamorra holte wieder das Amulett hervor. Er bemerkte, wie Gilberts Augen schmal wurden, scherte sich aber nicht darum. Merlins Stern zeigte keine magische Ausstrahlung an.
    Es hatte keinen Sinn, den Boden auf Spuren zu untersuchen. Die Polizei hatte gründliche Arbeit geleistet und längst jeden verwertbaren Hinweis vernichtet. Wenn Zamorras Theorie stimmte und die Blumen selbst verrückt spielten, dann war es ohnehin egal, was Joseph McAllistair in den Augenblicken vor seinem Verschwinden unternommen hatte.
    »Sind die Blumen manipuliert, chéril«, schien Nicole seine Gedanken zu ahnen.
    »Ich kann nichts feststellen.«
    Zamorra versuchte es mit einer Zeitschau. Die Fläche des Amuletts verwandelte sich in einen Mini-Bildschirm, in dem die Zeit rückwärts ablief. Zamorra konnte auf diese Weise jedoch niemals weiter als vierundzwanzig Stunden in die Vergangenheit eintauchen. Selbst diese Zeitspanne forderte ihn bis an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit.
    Nicole hatte sich neben Zamorra gestellt, damit das Amulett den Blicken des Inspektors verborgen blieb. Aber Gilbert machte ein paar Schritte zur Seite und blickte neugierig auf die Silberscheibe in den Händen des Professors.
    »Was soll das werden, wenn's fertig

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