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0753 - TV-Dämonen

0753 - TV-Dämonen

Titel: 0753 - TV-Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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hörte er lautes Krachen, als die beiden übrig gebliebenen Terminatoren die Verfolgung aufnahmen. Einen diskreten Abgang konnte er jetzt wohl vergessen.
    Endlich hatte er die Häuser erreicht. Es waren Ruinen. Auch hier sah er überall Kampfspuren und ausgebrannte Autowracks. Ein Gefühl für dramatische Szenarios konnte man Berakaa nicht absprechen. Wie in James Camerons Blockbustern hatten die außer Kontrolle geratenen Maschinen in dieser Welt mit der Menschheit kurzen Prozess gemacht.
    Auf der Straße bot Zamorra ein zu leichtes Ziel und betrat deshalb durch einen halb zerstörten Eingang das nächste Wohnhaus. Vielleicht konnte er von einem der oberen Fenster die beiden Killermaschinen ins Visier nehmen. Aufs Geratewohl versuchte er es in einer der Wohnungen im zweiten Stock. Das Erste, was er wahrnahm, war das Rauschen.
    Vorsichtig näherte sich Zamorra dem Wohnzimmer. Das Rauschen kam vom Fernseher, der gespenstischerweise immer noch lief, auch wenn der Bildschirm nur Schnee zeigte. Vater, Mutter und Tochter hatten sich um den Fernseher versammelt. In ihren mumifizierten Körpern waren die Einschüsse zu sehen. Der Vater hielt die Fernbedienung noch in der Hand.
    Zamorra wollte das Wohnzimmer schon verlassen, als ihm eine Idee kam. Die Riesenhände hatten das gesamte Team in die Fernseher gezogen. Aber vielleicht befanden sie sich gar nicht in denselben Sendungen. Und vielleicht konnte er mit Hilfe dieses Fernsehers herausfinden, was mit Nicole, Jean und den anderen passiert war.
    Der Parapsychologe hockte sich neben die Flimmerkiste. Eine Kugel hatte das Kabel zerfetzt. In der Küche fand Zamorra etwas Werkzeug. Hastig reparierte er das Kabel, während er die Tür im Auge behielt. Die beiden Terminatoren würden mit Sicherheit alle Häuser durchkämmen, bis sie ihn gefunden hatten.
    Als er fertig war, erwachte der Bildschirm zu neuem Leben - und zeigte Nicole. Fassungslos sah Zamorra zu, wie seine Freundin von einer verdächtig nach Bela Lugosi aussehenden Gestalt durch ein düsteres Gewölbe getragen wurde. Der Parapsychologe nahm dem toten Familienvater die Fernbedienung aus der Hand und zappte weiter zu Jean Fournier, der in einem Fernsehstudio gegen eine dämonische Übermacht kämpfte. Der nächste Kanal zeigte ein eng umschlungenes Paar, das von einem Wirbelsturm erfasst wurde. Zamorra schluckte hart, als er Nadja und André erkannte.
    Die anderen hatte es also tatsächlich in andere Universen verschlagen. Und dieser Fernseher schien eine Art Schnittstelle zwischen den Welten zu sein. Doch wie konnte er das für sich ausnutzen?
    Merlins Stern!
    Zamorra hatte längst nicht alle Funktionen des Amuletts erforscht, aber er hoffte, dass die geheimnisvolle Silberscheibe einen Weg finden würde, Berakaas Technomagie zu manipulieren. Er schaltete zurück auf den Kanal, der Nicole zeigte, und nahm mental Kontakt zu Merlins Stern auf.
    Mit einem ohrenbetäubenden Krachen flog die Wohnungstür auf. Schwere Schritte erklangen im Flur.
    Zamorras Finger flogen über die Silberscheibe und verschoben die um den stilisierten Drudenfuß in der Mitte angebrachten Runen. Wie er gehofft hatte, übernahm das Amulett die Führung und leitete ihn.
    Der erste Android betrat das Wohnzimmer.
    »Objekt erfasst. Ziel terminieren.«
    Als der Terminator den Abzug betätigte, spürte Zamorra, wie das Amulett über die Fernbedienung Kontakt zum Fernseher aufnahm.
    Und dann stand er vor Bela Lugosi.
    ***
    »Tut mir Leid, alter Knabe, keine Zeit für Small Talk«, sagte Zamorra und versetzte ›Lugosi‹ einen Faustschlag, der den überraschten Leinwandvampir zu Boden warf. Nicole nutzte die Gelegenheit und befreite sich mit ein paar gezielten Hieben aus der gräflichen Umklammerung. Schnaubend kam sie auf die Füße.
    »Schön, dich zu sehen, Chef. Der Raffzahn wollte mich als Mitternachtssnack verputzen. Nicht zu fassen, so was.«
    Eher nebenbei bemerkte Zamorra, dass er jetzt ebenso wie Nicole, der Graf und der Rest der Umgebung schwarzweiß war.
    Fauchend kam der Vampir mit dem Gesicht von Bela Lugosi wieder auf die Beine.
    »Diesen Frevel wirst du mir büßen, Fremder«, sagte er mit dem schweren ungarischen Akzent, der Belas Dracula so unnachahmlich gemacht hatte. »Stirb!«
    »Nach dir«, entgegnete Zamorra und aktivierte das Amulett mit einem Gedankenbefehl. Ungläubig beobachtete der Blutsauger, wie sich ein silberner Blitz in seine Brust bohrte, dann war er verschwunden.
    »Ich habe den alten Schmierlappen noch nie leiden

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