Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0754 - Zwischenspiel auf Rolfth

Titel: 0754 - Zwischenspiel auf Rolfth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mir Angst", erklärte Galto. „Bei den Posbis lief alles so schön nach klaren Naturgesetzen und durchschauberer Logik ab. Seit ich Ihnen und Rorvic begegnete, gerate ich immer mehr in einen Strudel unbegreiflicher Ereignisse, die nach den Naturgesetzen eigentlich gar nicht geschehen könnten.
    „Versuchen Sie, es zu genießen", erwiderte ich. „Außerdem versichere ich Ihnen, daß auch bei uns alles den Gesetzen der Natur gehorcht. Anders wäre es gar nicht möglich. Und nun wollen wir aufbrechen."
    Ich führte Galto hinaus.
    Er fröstelte, als er die schneebedeckte Tundra sah, war aber vernünftig genug, den Druckhelm nicht zu schließen. Wir mußten unseren Sauerstoffvorrat in den Rückentornistern für Notfälle aufbewahren.
    „Der Gleiter mit den Hyptons kam von rechts und flog nach links", berichtete ich. „Wir werden ebenfalls nach links fliegen, dann erreichen wir wahrscheinlich das gleiche Ziel, nach dem auch die Hyptons unterwegs waren oder noch sind."
    Als Galto nichts einzuwenden hatte, schaltete ich mein Flugaggregat ein und hob ab. Quohlfahrt folgte meinem Beispiel, Wir flogen in geringer Höhe über die Tundra. Dort, wo wir hergekommen waren, erstreckte sich ein mächtiger Gletscher von Horizont zu Horizont. Da keine Berge in Sichtweite waren, bedeutete das, daß auf dem Planeten eine Eiszeit herrschte und die Gletscher sich von den Bergen tief in die Ebene vorgeschoben hatten.
    Wahrscheinlich wären wir ungewarnt in unser Verderben geflogen, wenn in unserer Flugrichtung nicht plötzlich ein funkelndes strahlendes Gebilde über dem Horizont aufgetaucht wäre und rasch an Höhe gewonnen hätte.
    „Ein SVE-Raumer der Laren!" rief Galto überflüssigerweise, denn die aus strukturvariablen Energiezellen aufgebauten Raumschiffe der Laren waren nicht zu verkennen.
    Wir reagierten gleichzeitig, landeten und schalteten unsere Flugaggregate aus, damit die energetische Emission nicht von der Ortung des larischen Raumschiffs angemessen werden konnte.
    „Dicht unter dem Sichthorizont muß sich ein Stützpunkt befinden", sagte ich. „Leider werden wir den Rest der Strecke zu Fuß zurücklegen müssen. Ich hoffe, Sie erfrieren sich in der Kälte nicht die Ohren, Galto."
    Galto Quohlfahrt kicherte und rieb seine klammen Hände.
    „Das ist nicht möglich, Captain. Ich hatte meine echten Ohren unter einem Druckhelm gequetscht. Das veranlaßte die Posbis, sie operativ zu entfernen und mir als Ersatz Plasma-Ohrmuscheln mit metallischen Verstärkungen zu verpassen."
    „Dann sehen Sie sich bloß vor, daß Sie sich nicht einmal das Gehirn quetschen, Galto", erwiderte ich.
    Quohlfahrt brach in schallendes Gelächter aus, verstummte aber nach kurzer Zeit wieder. Er sah schockiert aus.
    „Das war geschmacklos, Captain a Hainu", sagte er. „Es gibt Dinge, die sich nicht ersetzen lassen, ohne die Persönlichkeit auszulöschen."
    „Ich fürchte, Sie befinden sich auf dem besten Wege, nach und nach Ihre Individualität zu verlieren, Galto", sagte ich ernst.
    „Wenn Sie zulassen, daß man Ihnen aus nichtigen Anlässen Körperteile entfernt und durch künstliche Gebilde ersetzt, läßt das bereits auf eine geschädigte Psyche schließen."
    Das veranlaßte Galto zum Schweigen und Nachdenken. Er wurde regelrecht geistesabwesend und schreckte erst auf, als vor uns plötzlich ein metergroßes Lebewesen wie aus dem Nichts erschien.
    „Ein Hypton!" rief Galto erschrocken und griff nach seinem Strahler.
    Ich hielt seine Hand fest.
    „Kein Hypton, sondern ein Laktone - ein alter Freund von mir, wenn mich nicht alles täuscht."
    An den Fremden gewandt, sagte ich: „Ich grüße dich, Pan!"
    „Ich grüße dich, Tatcher!" antwortete Pan.
    „Ich grüße euch alle!" stammelte Galto verwirrt.
    „Ich sah euch vor drei Tagen diesen Weg entlang kommen", erklärte der Laktone unaufgefordert. „Deshalb kam ich heute hierher, um auf euch zu warten."
    Galto Quohlfahrt riß Mund und Augen auf und starrte erst mich, dann Pan verständnislos an.
    „Er sah uns vor drei Tagen diesen Weg entlang kommen", sagte er bedächtig. „Hat er das tatsächlich gesagt, Captain a Hainu?"
    Ich nickte.
    Galto faßte sich an den blaurot schimmernden Helm, der seinen Schädel bedeckte.
    „Das gibt es nicht!" meinte er. „Wir sind doch erst heute angekommen und nicht schon vor drei Tagen."
    „Mein Freund Pan besitzt die Fähigkeit, in die Zukunft zu teleportieren", erklärte ich.
    Galtos Augen leuchteten auf.
    „Dann braucht er ja nur noch einmal in

Weitere Kostenlose Bücher