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0755 - Terror in Beaminster

0755 - Terror in Beaminster

Titel: 0755 - Terror in Beaminster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
eigenes Betriebssystem geschaffen, das besser und stabiler lief. Und es war wesentlich besser gesichert.
    Für einen Mann wie Séamas eine Herausforderung, die er nur zu gern annahm.
    Nachdem er erst einmal im System drin war, flogen seine Finger über die Tasten, und er begann, die zerstörerischen Programmroutinen zu schreiben. Aber die würden nur den Datenbestand angreifen, nicht anschließend auch noch das Netzwerk selbst ausschalten.
    Séamas grinste wieder.
    Diesmal brauchte er den Virus nicht von außen in das Computersystem zu schleusen. Er entwickelte ihn in ihm selbst. Und deshalb gab es auch keine Abwehr, waren die Firewalls nutzlos.
    Nicht mehr lange, und es konnte losgehen…
    ***
    »Monsieur…?«
    Zamorra sah auf.
    Unwillkürlich zuckte er zusammen. Das war nicht William, der vor ihm stand. Das war - Raffael!
    Nur ein Geist konnte sich so lautlos nähern.
    »Raffael«, flüsterte er. Der alte Diener hatte eine kleine Ewigkeit lang seine Arbeit im Château verrichtet. Er war schon da gewesen, ehe Zamorra das Loireschloss erbte, und selbst weit jenseits des Rentenalters hatte er sich immer strikt geweigert, sich pensionieren zu lassen. Zamorra hatte es ihm gegönnt. Der alte Mann wäre ohne seine Lebensaufgabe gestorben.
    Aber er war auch durch sie gestorben. Als der heimtückische Schwarzzauberer Amun-Re seinen Todeszauber verbreitete, hatte sich der alte Mann geopfert, um ein Kind zu retten. [5]
    Aber selbst nach seinem Tod konnte er sich nicht von seiner Aufgabe lösen, gerade so, als gebe es immer noch etwas Unerledigtes zu tun. Hin und wieder tauchte sein Geist auf…
    Zu Lebzeiten hatte man ihn augenzwinkernd ›den guten Geist von Château Montagne‹ genannt. Jetzt war er es im wahrsten Sinne des Wortes.
    »Halten Sie einen Moment still, Monsieur, bitte«, hörte Zamorra die Stimme des alten Mannes, der immer die Distanz zu wahren wusste, obgleich Zamorra ihn eher als Freund denn als Diener angesehen hatte. »Es ist gleich vorbei.«
    Die Stimme war lautlos, erklang nur in seinem Geist.
    Etwas berührte ihn. Ein unglaublich sanftes Streicheln. Eine fließende Kraft. Ein Gefühl wie… Glück? Zufriedenheit? Ruhe?
    Die Hand löste sich von Zamorras Kopf. Der Parapsychologe hatte den Eindruck, als sei Raffael ein wenig durchsichtiger geworden.
    »Dieses konnte ich nur ein einziges Mal für Sie tun, Monsieur«, vernahm Zamorra wieder die lautlose Stimme.
    Dann wich der Geist zurück, drehte sich um und verschwand ohne ein weiteres ›Wort‹.
    Zamorra erhob sich von dem Sockel.
    Der Schmerz war fort.
    Da war zwar noch die Blutkruste. Aber die Kopfwunde gab es nicht mehr. Raffael hatte sie ihm genommen.
    Als Butler William auftauchte, war Zamorra immer noch ein wenig fassungslos…
    ***
    Wayne ODonnell schickte Stewish und Danny los, um nach dem Feuer zu schauen. Zu Fuß. Momentan hatte er nur noch einen einzigen Landrover hier, und den wollte er unbedingt für sich selbst reservieren.
    Er versuchte Calderone anzurufen. Aber der meldete sich nicht. Nicht einmal ein Anrufbeantworter. Schließlich gab der Söldnerführer es auf. Irgendwann musste Calderone sich ja auch von sich aus wieder melden und nach dem Stand der Dinge fragen.
    Nach einer Weile kamen Stewish und Danny zurück. Sie schleppten den Fahrer eines der beiden Rover mit sich, die O'Donnell hinter dem Mercedes hergeschickt hatte.
    Er war verletzt.
    »Ist voll gegen einen Baum gedonnert. Der Wagen ist hin«, sagte Danny.
    »Dieses verdammte Luder hat auf uns geschossen«, presste der Verletzte hervor. »Hat mir Kühler und Reifen kaputtgeschossen. Ich konnte den Wagen nicht mehr halten.«
    »Und der andere ist explodiert«, sagte Stewish düster. »Die Insassen sind verbrannt. Hinzu kommt, dass das brennende Wrack quer auf dem Weg steht und alles blockiert.«
    »Also schon vier Tote«, sagte O’Donnell, »und ein Verletzter. Hoffentlich geht diese Story nicht so aus wie das Lied von den zehn kleinen Negerlein.«
    »Wieso? Am Ende waren’s doch wieder zehn«, erwiderte Stewish.
    »Vergiss die letzte Strophe dieses rassistischen Kinderlieds«, knurrte O'Donnell. »Wir machen erst mal weiter. Die Kreidezeichen suchen, löschen, durch die neuen ersetzen. Hier ist der Wisch mit den Vorlagen. Erledigt das. Ich schaue nach, wie weit Séamas ist.«
    »Aye«, brummte Stewish, der nicht davon erbaut war, in der Nacht überall auf dem Grundstück nach Markierungspunkten zu suchen. Aber O'Donnell war der Commander. Er bestimmte, was zu tun war, und

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