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0756 - Ein Stern funkt SOS

Titel: 0756 - Ein Stern funkt SOS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hätten unsere Verteidigungskraft damit außerordentlich stärken können."
    „Es gab keinen Grund, die Schiffe zu holen", entgegnete er ruhig. „Für Ovarons Planet besteht keine akute Gefahr. Davon bin ich fest überzeugt. Dennoch habe ich zeitweilig erwogen, wenigstens einen Teil der Flotte zu bergen."
    „Warum haben Sie es nicht getan?"
    „Flottenbewegungen können geortet werden", erklärte Roi Danton. „Das müßte Ihnen doch klar sein. Wir haben also darauf verzichtet, um niemanden auf Ovarons" Planet aufmerksam zu machen."
    Vay lehnte sich zurück. Sie krauste die Stirn.
    „Ich möchte Ihnen jetzt folgenden Vorschlag machen, Mrs.
    Bays", sagte Bully. „Auf dieser Welt gibt es viele Männer und Frauen, die als Raumfahrer ausgebildet sind. Roi Danton wird mit ihnen eine Expedition zusammenstellen und mit der PHARAO aufbrechen."
    „Sie wollen Raumschiffe nach hierher bringen."
    „Das will ich, Mrs. Bays. Wir könnten mit einem Schlag bei entsprechender Vorbereitung und Planung mehrere hundert Raumer bergen."
    Vay nickte.
    „Diese Idee hat etwas Faszinierendes. Das muß ich zugeben.
    Wenn wir eine Raumflotte hätten, dann wären wir wesentlich besser gegen Angriffe aus dem Raum gefeit. Ich werde mit der Regierung darüber sprechen, Mr. Bull", entgegnete sie.
    „Okay, dann sind wir uns ja einig", sagte Bully erleichtert. „Bitte sorgen Sie dafür, daß die Frauen die GEMINI wieder verlassen."
    Vay schüttelte den Kopf.
    „Das kommt gar nicht in Frage, Mr. Bull. Die Frauen werden erst abziehen, wenn die PHARAO startet. Bitte haben Sie Verständnis."
    „Ich denke, wir können damit einverstanden sein", bemerkte Roi Danton zögernd. „Mir gefällt es zwar nicht, daß die GEMINI in dieser Weise lahmgelegt wird, aber ich verstehe, daß Sie eine gewisse Sicherheit haben wollen."
    „Kann ich mich darauf verlassen, Mr. Bull, daß es die lemurischen Schiffe wirklich gibt?"
    „Sie haben mein Wort. Ich hoffe, das genügt."
    „Es genügt." Vay erhob sich. „Sie hören noch heute nacht von mir."
    Sie nickte Bull und Danton grüßend zu und verließ die Messe.
     
    4.
     
    Vav Bavs hielt Wort.
    Sie rief Bully schon nach wenigen Stunden an und teilte ihm mit, daß die Regierung von Ovarons Planet einverstanden war.
    „Wir werden Ihnen die persönlichen Daten der für die Raumfahrt geeigneten Frauen und Männer in den nächsten Tagen übergeben", kündigte sie an. „Mit Hilfe Ihrer Positronik können Sie dann die Mannschaften für die lemurischen Raumschiffe zusammenstellen."
    „Wie viele Personen werden Sie uns zur Verfügung stellen können?" fragte Bully.
    „Nach einer ersten Schätzung etwa 1500 Männer und Frauen.
    Genauer: 94 Männer und eine noch Ungewisse Zahl von Frauen."
    Bully runzelte die Stirn.
    „Wieso kennen Sie die Zahl der Männer, die der Frauen aber nicht?" fragte er.
    „Weil ein Teil der in Frage kommenden Frauen in anderen Umständen ist, Mr. Bull", antwortete Vay. „Ich nehme an, Sie wissen, was das ist?"
    „Oh, ja", antwortete Bully gelassen. „Stellen Sie sich vor, ich bin bereits vor etlichen Jahrhunderten aufgeklärt worden."
    „Tatsächlich", spöttelte sie. „Da ein Teil der Frauen also schwanger ist, wir die genaue Zahl aber noch nicht kennen, kann dieser Teil Ovarons Planet nicht verlassen."
    „Warum nicht?" fragte Bully überrascht. „Eine Schwangerschaft ist doch nichts, was die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Die Frauen sind ohne weiteres in der Lage, alle ihnen gestellten Aufgaben hundertprozentig zu erfüllen. Sie ..."
    „Mr. Bull", unterbrach sie ihn schneidend scharf. „Nichts steht uns höher als das werdende Leben. Ein Kind darf unter keinen Umständen gefährdet werden, auch dann nicht, wenn es noch nicht geboren ist. Geben Sie sich also keine Mühe. Nicht eine einzige schwangere Frau wird an der Expedition teilnehmen, selbst dann nicht, wenn sie in der Lage wäre, ein lemurisches Raumschiff ganz allein zu fliegen."
    „Schon gut, Mrs. Bays. Ich habe begriffen."
    Sie schüttelte den Kopf, und ihre Lippen entspannten sich zu einem unmerklichen Lächeln.
    „Warum seid ihr Männer nur immer solche Dickschädel?" fragte sie.
    Darauf wußte Bully keine Antwort. Er kratzte sich den Hinterkopf.
    „Also gut", murmelte er. „Ich warte auf die Daten."
    „Gute Nacht", sagte sie und schaltete ab.
    Zwei Tage später übergab Reginald Bull seinem Ersten Offizier die Informationsbänder, die Vay Bays ihm geschickt hatte. Der Offizier gab sie in die Positronik

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