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0756 - Ein Stern funkt SOS

Titel: 0756 - Ein Stern funkt SOS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben, einige Tage früher oder später die vorgesehenen Signale abstrahlt."
    „Eben dieser Meinung sind wir auch, Mr. Bull", sagte Vay erleichtert.
    Reginald Bull verzichtete darauf, ihr zu erklären, daß jeder einzelne Tag wichtig sein konnte. Wer wußte denn schon, wann die Suche nach ihnen begann? Wer konnte denn schon sagen, wann Rhodan wieder im Mahlstrom erschien? Das konnte heute sein oder in den nächsten Tagen. Vielleicht aber weilte Rhodan schon hier. Vielleicht war er drauf und dran, die Suche aufzugeben und sich aus dem Mahlstrom zurückzuziehen.
    „Na schön, Mrs. Vay. Warten wir also", sagte er, wobei er sich um einen gleichgültig klingenden Tonfall bemühte.
    „Ich freue mich, daß wir uns verstehen", erwiderte sie und schaltete ab.
    Bully erhob sich, streckte die Arme zu den Seiten aus und gähnte herzhaft. Dann ging er auf das Ausgangsschott zu. Der weibliche Posten blickte ihn an. Ein triumphierendes Lächeln lag auf den Lippen der Frau.
    Es erlosch jedoch jäh, als Bully blitzschnell zupackte und ihr die Waffe entwand. Sie sprang auf. Vergeblich suchte sie nach Worten. Bully legte ihr die linke Hand auf die Schulter und drückte sie in den Sessel zurück.
    „Beruhigen Sie sich, Mädchen", sagte er freundlich. „Das konnte ja nicht ewig so weitergehen."
    „Lizan", rief er dann.
    „Sir?" Der Erste Offizier der GEMINI kam zu ihm.
    „Schleusenschotte dicht. Richten Sie die Energiekanonen auf Hildenbrandt. Geben Sie den' Sonderbefehl Peilfeuer Mahlstrom aus."
    „Verstanden, Sir", antwortete der Offizier und eilte zum Interkom.
    Ein Ruck schien durch die Besatzung zu gehen.
    „Was haben Sie vor?" fragte der weibliche Posten.
    „Ja, glaubten Sie denn wirklich, wir würden uns ständig auf der Nase herumtanzen lassen?" fragte Bully. Er schritt auf das Schott zu und öffnete es. Auf dem Gang standen zwei bewaffnete Frauen einer Gruppe von sieben Männern gegenüber. Sie wandten Bully den Rücken zu. Offenbar erwarteten sie aus seiner Richtung keine Gefahr. Er ging auf sie zu, legte ihnen die Hände auf die Schultern und sagte: „Legt die Waffen weg, Mädchen. Es ist vorbei."
    Sie fuhren herum. Er schüttelte den Kopf.
    „Was soll der Unsinn?" fragte er. „Wollen Sie Ihr Leben riskieren?"
    „Treten Sie zurück, Mr. Bull", sagte eine von ihnen, eine außerordentlich gut aussehende, brünette Frau. „Oder ich schieße."
    „Wenn Sie das tun, wird der Waffenleitoffizier mit Bordkanonen auf Hildenbrandt feuern."
    „Sie wollen die Stadt vernichten?"
    „Nein, so weit würde ich nicht gehen. Es genügt, eine Hitzewelle über sie hinwegrasen zu lassen. Der Schnee würde schmelzen und Minuten später wieder frieren. Hildenbrandt wäre dann unter einer Eisschicht begraben. Das würde genügen."
    Er griff betont langsam nach den Energiestrahlern und nahm sie den beiden Frauen ab.
    „Gehen Sie von Bord", befahl er. „Die GEMINI startet in wenigen Minuten."
    Der Widerstand der Frauen brach so schnell zusammen, wie Bully es erwartet hatte. Auch die Frauen waren nicht bereit, jetzt noch wirklich zu kämpfen. Der tagelange enge Kontakt mit den Männern hatte freundschaftliche Beziehungen entstehen lassen, und ein Kampf gegen Freunde erschien ihnen ohnehin sinnlos.
    Hinzu kam, daß sie nicht wußten, wie die Situation in den anderen Bereichen des Schiffes war.
    „Gehen Sie", wiederholte Bully.
    Sie beugten sich und schritten an den Männern vorbei zum Antigravschacht. Als Bully in die Hauptleitzentrale zurückkehrte, kam ihm Lizan entgegen.
    „Die GEMINI ist wieder in unserer Hand", meldete er.
    Bully nickte nur.
    „Die Frauen versammeln sich in Hangar acht. Wir werden sie gleich ausschleusen."
    „Bereiten Sie alles für den Start vor", befahl Bully.
    Er verließ die Zentrale erneut. Jetzt war der Gang zum Antigravschacht frei. Niemand hielt ihn auf. Er ließ sich vom Antigravfeld nach oben bis in die wissenschaftliche Station von Dr. Maud IHaka tragen. Die Hyperphysikerin arbeitete mit ihren Assistenten am Inmestronischen Anregungs-Feldpulsator. Sie blickte kaum auf, als Bully eintrat.
    „Ich habe gehört, daß es endlich losgeht", sagte sie. „Stimmt das?"
    „Absolut richtig", antwortete er. „Ist das InAF-Gerät in Ordnung und einsatzbereit?"
    „Alles klar", erwiderte sie. „Wir warten nur noch darauf, daß wir anfangen können. Welche Sonne haben Sie ausgesucht?"
    „Einen roten Riesen, der 102,57 Lichtjahre von Ovarons Planet entfernt ist."
    „Ist das nicht ein bißchen viel?" Sie legte

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